Spurenbeseitigung
Wannen und Waschtische aus Stahl-Email reparieren und pflegen
Oberflächen aus Stahl-Email halten vieles aus: Hitze, mechanische Aufschläge von Gegenständen, Verschmutzungen. Für den Fall, dass es doch einmal zu Beschädigungen oder Spuren von Abrieb, Rost, Kerzenwachs oder Nagellack kommt, gibt Bette Tipps, wie diese wieder entfernt werden können.
Zu den unbestrittenen Vorteilen von Bade- und Duschwannen sowie Waschtischen aus Stahl-Email gehören die strapazierfähigen Oberflächen. Ausschlaggebend hierfür sind vor allem zwei Gründe: zum einen die Härte des Glaswerkstoffs, die die Badobjekte gegen Stöße/Aufschläge von Gegenständen weitgehend resistent macht. Zum anderen die geschlossene und porenfreie Oberfläche, die Stahl-Email sehr robust macht.
Was das in der Praxis bedeutet, zeigt ein Beispiel aus dem Handwerkeralltag: Wenn bei Montagearbeiten an der Decke im Bad ein Schraubendreher in die darunter befindliche Stahl-Email-Wanne fällt, dürfte es aller Wahrscheinlichkeit nach nur dann zu Beschädigungen der Oberfläche kommen, wenn der Schraubendreher mit der Spitze auftrifft. Sollte in diesem seltenen Fall etwas von der Beschichtung abplatzen, lässt sich der Schaden mit sogenanntem Flüssig-Email, einer selbstständig aushärtenden Kunststoffmixtur, reparieren. „Für solche Fälle bietet sich ein Email-Lack an, der in gängigen Wannenfarben erhältlich ist“, erklärt Thomas Klöwer, Leiter Anwendungstechnik bei Bette. „Mit ihm lassen sich kleine Schäden beseitigen, indem der Lack in mehreren Schichten dünn aufzutragen und überschüssiges Material abzutupfen ist. Bei großflächigeren Beschädigungen empfehlen wir eine professionelle Ausbesserung durch sogenannte Wannendoktoren.“ Deren Adressen vor Ort kennen zumeist die Großhändler bzw. die Produkthersteller.
Einfach wegradieren
Die geschlossene und porenfreie Oberfläche von Stahl-Email verhindert, dass Partikel in das Material eindringen. Allerdings können sich Spuren vom Abrieb metallischer Gegenstände als besonders hartnäckig erweisen. Dazu kann es schnell kommen, wenn z. B. bei der Montage der Wanne oder später bei der Reinigung metallische Gegenstände in dem Sanitär-Objekt durch Bewegungskontakt Spuren hinterlassen. Doch auch hier gibt es Möglichkeiten, die Spuren zu beseitigen: „Für die Entfernung von metallischem Abrieb gibt es spezielle Pflegestifte, die wie ein Radiergummi angewendet werden“, sagt Experte Klöwer. „Hier wird die Oberfläche zuerst mit Wasser benetzt, um dann die Spuren wegzuradieren. Aufgrund der Zusammensetzung der Pflegestifte entstehen trotz gründlicher Entfernung der Ablagerungen keine Schäden an der Oberfläche.“
Ähnlich hartnäckige Verschmutzungen sind Rostflecken, die durch metallische Gegenstände in Verbindung mit Wasser entstehen. „Diese Spuren lassen sich aber ebenso wie Überreste von Silikon oder Farbreste mit dem Pflegestift rückstandsfrei entfernen“, so Klöwer.
Vorsicht bei Scheuermitteln
Wesentlich häufiger in der Praxis, aber auch deutlich leichter zu beseitigen sind Spuren von Farbpigmenten, beispielsweise von Nagellack, Haarfärbemitteln oder – wenn kleine Kinder zum Haushalt gehören – auch Filzstiften. Da die Farbpartikel nicht in das Material eindringen
können, reichen handelsübliche Reiniger aus, um die Flecken schnell und einfach zu beseitigen. Weniger empfehlenswert sind hier starke Säuren oder Laugen. Auch bei Scheuermitteln ist Vorsicht geboten, da diese Teilchen enthalten können, die härter sind als Glas und damit die Oberfläche beschädigen. „Der Reiniger ist auf angefeuchtete Flächen zu geben und mit einem weichen Tuch zu verreiben. Am Schluss einfach mit warmem Wasser nachspülen“, fasst Klöwer zusammen.
Bilder: Bette
Praxistipps auf den Punkt gebracht
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