Speichermarkt 2024 spiegelt Wärmemarkt
Berlin. Der Bundesverband Energiespeicher (BVES) hat am Montag seine Branchenanalyse 2025 für das Jahr 2024 vorgestellt. Sie zielt auf die Entwicklung beim Absatz von Wärme- und Stromspeichern im vergangenen Jahr und fokussiert dabei auf die Segmente Endverbraucher, Gewerbe/Industrie sowie netzdienliche Großspeicher. Die jährlich herausgegebene Studie wird inzwischen schon traditionell im Auftrag des BVES von der 3Energy Consulting (3EC), einem Energieberatungsunternehmen mit Sitz in Isernhagen (bei Hannover), erstellt.
Die Bilanz fällt gemischt aus. Das zentrale Ergebnis ist, dass es im vergangenen Jahr einen massiven Rückgang von minus 23 % beim Gesamtumsatz gegenüber 2023 gab (12,5 Mrd. € zu 16,1 Mrd. €). Allerdings war 2023 ein Rekordjahr und auch der Umsatz in 2024 liegt immer noch über den Umsatzerlösen des Jahres 2022 (11,8 Mrd. €). Für 2025 prognostiziert 3EC ein Wachstum auf rund 14,2 Mrd. €.
Der Hauptgrund für die Entwicklung in 2024 liegt im Sektor Haushalte. Der Bereich Endverbraucher erlebte einen massiven Einbruch von minus 39 % im Vergleich zu 2023, wohingegen alle anderen Sektoren (Industrie und Gewerbe, netzdienliche Großspeicher) zulegen konnten, den Einbruch aber bei weitem nicht auffangen konnten.
Haupttreiber des Rückgangs im Wärmemarkt waren – wenig überraschend – laut 3EC die niedrigen Verkaufszahlen bei den Wärmepumpen. Im Vergleich zu 2023 wurden 2024 laut Analyse 46 % weniger Wärmepumpen verkauft. Der Rückgang in diesem Kontext betrifft klassische Warmwasserspeicher und Solarstromspeicher gleichermaßen. Speziell bei den Solarstromspeichern kommen laut Branchenanalyse aber auch noch andere Faktoren hinzu: Der Umsatzrückgang sei auch getrieben vom allgemeinen Preisverfall bei den Stromspeichern sowie des starken Wettbewerbs. Die Untersuchung stellt auch fest, dass der Anteil deutscher Anbieter im Vergleich zum Vorjahr noch einmal gefallen sei, ohne das jedoch weiter zu beziffern. Chancen, Marktanteile zurückgewinnen, lägen u. a. darin, den Fokus vermehrt auf die Software zu legen (Cybersecurity oder auch prognosebasierte Energiemanagementsysteme).
Für 2025 verbreitet die Speicher-Branche verhaltenen Optimismus. Sie sieht ein leichtes Wachstum im Neu- und Bestandsbau. Allerdings ist das, wie bekannt, von den bekannten Unwägbarkeiten abhängig: U. a. wie sich das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und die Heizungsförderung unter der in Aussicht stehenden neuen Koalition weiter bzw. ggf. anders entwickeln werden.
Die Branchenanalyse 2025 zum Download:
Dort lassen sich dann auch die Ergebnisse zu den anderen angesprochenen Sektoren finden.
Dittmar Koop,
Journalist für erneuerbare Energien
und Energieeffizienz