Solarerträge vom Winde verweht – Go Solar-Geschäftsführer taucht unter

Oberschleißheim.  Die Go Solar GmbH macht aktuell mit negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam. Die Werbung verspricht, „teure Strompreise waren gestern“. Davon kann derzeit jedoch nicht die Rede sein, denn die erwarteten Installationen des All-In-One-Anbieter für PV-Systeme bleien aus. Medienberichten zu Folge hat sich der 45-jährige Geschäftsführer des Unternehmens abgesetzt, mitsamt einer Millionensumme, die sich auf den Geschäftskonten angesammelt hatte. Weitere Ungereimtheiten zur Person werden zudem vermutet. Dabei galt das Unternehmen an sich als seriös mit positiven Bewertungen. Bis zum Bruch Mitte Juli. In Communitys häuften sich die Hilfeschreie. Versuchte Kontaktaufnahmen blieben erfolglos – über Telefon, E-Mail, sogar die Webseite ist down. Laut Presseberichten halten aktuell lediglich eine Handvoll Mitarbeiter als Ansprechpartner die Stellung.

Das, wie es heißt, „konkurrenzlose Angebot“ für eine Photovoltaik-All-In-One-Anlage auf Facebook lag bei 16.999 Euro. In den Medienberichten ist von annähernd 15 Mio. Euro Umsatz die Rede. Auch der Qualitätshersteller Viessmann sah in der Go Solar GmbH Potenzial und wurde Kooperationspartner. Die jetzige Entwicklung war augenscheinlich auch für das Traditionsunternehmen nicht vorhersehbar.

Handelsvertreter und Kunden haben inzwischen Strafanzeige gestellt. Mittlerweile ermittelt auch die Kriminalpolizei gebündelt unter dem Aktenzeichen BY 8664-505775-24/1. Genannt werden offene Forderungen – in Form von Strom, Vertrieb und dem Partner Viessmann gegenüber – in Höhe von ca. 160.000 Euro. Nicht berücksichtigt sollen dabei diverse Kundenzahlungen sein, die in Vorkasse geleistet wurden. Das gesamte Schadensbild ist daher kaum ersichtlich. Viessmann hat ebenfalls rechtliche Schritte angekündigt. Ob und in welcher Höhe Geschädigte ihr Geld wiederbekommen, ist ungewiss. In jedem Fall sind Kunden gut beraten, bei ungewissen Umständen mit der Go Solar GmbH, sich bei den Behörden zu melden.