SMA Solar Technology verändert Vorstandsressorts
Der Aufsichtsrat der SMA Solar Technology AG hat Veränderungen im Vorstand der SMA beschlossen. Roland Grebe, Vorstand Personal und IT, scheidet zum 31. Dezember 2016 aus privaten Gründen aus dem Unternehmen aus. Der Aufsichtsrat hat die Absicht von Herrn Grebe, sein Mandat vor Ende der regulären Bestelldauer niederzulegen mit außerordentlichem Bedauern zur Kenntnis genommen, trägt seine Entscheidung aber mit. Auf ein Ausscheiden bereits zum 31.12.2016 haben sich Roland Grebe und der Aufsichtsrat heute verständigt. Der Aufsichtsrat der SMA berief darüber hinaus mit Wirkung zum 01. Januar 2017 Ulrich Hadding zum Vorstand Finanzen, Personal und Recht. Ulrich Hadding, seit 2009 bei SMA beschäftigt, leitete zuletzt den Bereich Finanzen und Recht und wird in der Nachfolge von Roland Grebe auch die Funktion des Arbeitsdirektors übernehmen. Pierre-Pascal Urbon wird sich, neben seiner Funktion als Vorstandssprecher, auf die Ressorts Vertrieb und Service konzentrieren. Der Aufsichtsrat und Pierre-Pascal Urbon haben zudem eine Vertragsverlängerung um weitere fünf Jahre bis 2022 vereinbart.
Dr. Jürgen Reinert verantwortet weiterhin die Ressorts Entwicklung, Operations sowie die Business Units.
„Die Entscheidung von Roland Grebe bedauern wir außerordentlich. Er hat über mehr als drei Jahrzehnte zum weltweiten Erfolg der SMA entscheidend beigetragen und die Kultur des Unternehmens in besonderer Weise geprägt. Unter seiner Führung im Bereich der Forschung und Entwicklung wie auch im Personalbereich wurde eine Vielzahl an Innovationen hervorgebracht, die den Erfolg der SMA maßgeblich vorangetrieben haben. Sein Ausscheiden ist sowohl für den Aufsichtsrat und den Vorstand, als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein großer Verlust. Selbstverständlich respektieren wir seinen Schritt und danken Roland Grebe für seine langjährige, engagierte Arbeit im Vorstand der SMA. Wir wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute“, so der Vorsitzende des SMA Aufsichtsrates, Dr. Erik Ehrentraut. Der Aufsichtsrat freue sich aber gleichermaßen, mit Ulrich Hadding eine weitere, hochqualifizierte Persönlichkeit aus der Führungsebene der SMA für den Vorstand gewonnen zu haben. „Ulrich Hadding ist seit 2009 für die SMA tätig und hat seine ausgezeichnete Expertise in verschiedenen Managementfunktionen unter Beweis gestellt. Er verfügt über ausgeprägte internationale Erfahrung und arbeitet als Leiter für Finanzen und Recht seit Jahren sehr vertrauensvoll mit dem Vorstand zusammen. Die neue Vorstandsbesetzung und Ressortverteilung schafft, ebenso wie die Vertragsverlängerung von Pierre-Pascal Urbon, ein hohes Maß an Stabilität. Wir sind fest davon überzeugt, dass die SMA so hervorragend aufgestellt ist, um ihre Marktführerschaft auch in einem von hoher Veränderungsdynamik geprägten Marktumfeld sowie einem zunehmenden Preisdruck erfolgreich zu verteidigen“, so Erik Ehrentraut.
Roland Grebe (*1960) war seit 1984 bei SMA in verschiedenen Managementpositionen im Entwicklungs- und später im Personalbereich tätig. Er überführte u. a. den Zentral-Wechselrichter-Bereich von der Einzelprojektbearbeitung zum Serienlieferanten für Kraftwerkstechnik und baute die Netzintegrationskompetenz von SMA zur Absicherung der zukünftigen Marktfähigkeit der Produkte auf. Im Juni 2009 wurde Roland Grebe in den Vorstand der SMA berufen. Seit März 2015 verantwortete er die Ressorts Global Service Operations sowie Personal und IT. Darüber hinaus erfüllte Roland Grebe die Funktion des Arbeitsdirektors.
Ulrich Hadding (*1968) war zehn Jahre für den SCHOTT-Konzern in unterschiedliche Funktionen im In- und Ausland tätig, zuletzt als Leiter Recht & Compliance für die SCHOTT Solar AG. 2009 wechselte er zu SMA, baute zunächst eine international ausgerichtete Rechtsabteilung und nachfolgend auch die Compliance-Funktion auf. Er begleitete maßgeblich fast alle jüngeren M&A-Aktivitäten der SMA und übernahm sukzessive weitere Managementfunktionen, u. a. für Steuern, Versicherung, Controlling und Financial Project Management. Seit Ende 2015 fungierte er als Leiter Finanzen und Recht und Mitglied des Executive Management Committee von SMA.
Mit Wirkung zum 1. Januar 2017 setzt sich der Vorstand der SMA Solar Technology AG aus folgenden Mitgliedern zusammen: Ulrich Hadding (Vorstand Finanzen, Personal und Recht; Vertrag bis 2019), Dr.-Ing. Jürgen Reinert (Stellv. Vorstandssprecher, Vorstand Operations und Technologie; Vertrag bis 2019), Pierre-Pascal Urbon (Vorstandssprecher, Vorstand Vertrieb und Service; Vertrag bis 2022).
Trinkwassererwärmer werden oftmals nur als Anhängsel der Heizungsplanung behandelt. Während z. B. Heizlast und Rohrnetz aufwendig berechnet werden, kann es bei Warmwasserbereitern nicht schnell genug gehen. Eine falsche Auslegung erhöht den Energieverbrauch signifikant und kann bisweilen sogar zu Schäden am Kessel führen. Aber selbst eine korrekte Auslegung nach geltender Norm kann zu Fehlplanungen führen, wie die folgenden Negativbeispiele zeigen.
Das erste Beispiel ist eine Wohnanlage mit zwei Blöcken und insgesamt 200 Wohnungen. Hier wurden vor einigen Jahren die Heizzentrale und eine Unterstation erneuert. Dies umfasste einen Gasbrennwert-Kessel und zwei Speicherladesysteme mit je 750 l. Die Planung erfolgte gemeinsam mit dem Kesselhersteller nach DIN 4708. Kurz vor Ablauf der Gewährleistung kam es zu einem Totalschaden des Kessels durch Korrosion der Abgasseite. Der Schaden betrug etwa 25 000 Euro. Was war die Ursache? Die im Nachhinein gemessenen Wärmeverluste der Warmwasser- und Zirkulationsleitungen betragen je Block ca. 17 kW, sodass die Ladespeicher innerhalb von ca. 15 Minuten von 60 °C Solltemperatur auf 55 °C abkühlen. Aus hygienischen Gründen musste die Nachladung beginnen und der Brenner starten. Tatsächlich wurden knapp 32 000 Brennerstarts pro Jahr gemessen, was laut Hersteller infolge der häufigen thermischen Spannungen zum Schaden geführt hat.


Mittlerweile hat der Hersteller übrigens seine Gewährleistungsbedingungen für Stahlkessel um die Forderung nach max. 15 000 Brennerstarts pro Jahr ergänzt. Ungeklärt bleibt leider die Frage, wie das Takten vorab berechnet werden kann, damit Planer bzw. Installateure diese Anforderung einhalten können.
Das zweite Beispiel offenbart die erschreckend hohen Wärmeverluste des Rohrnetzes für Warmwasser und Zirkulation. Ein Zweifamilienhaus wurde kernsaniert, wobei auch die Rohrleitungen erneuert wurden. Am Warmwasserbereiter wurden sowohl Wasserzähler wie auch Wärmemengenzähler installiert, sodass Energiebedarf und -verbrauch verglichen werden können: Trotz sehr guter Dämmung betragen die Wärmeverluste rund 10 000 kWh pro Jahr, was einem Anteil von 62 % am Energieaufwand für Warmwasser entspricht. Die jährlichen Mehrkosten für Gas betragen etwa 800 Euro. Fast jede andere Lösung wäre energetisch, ökologisch und preislich günstiger, sogar Elektro-Durchlauferhitzer.
Das dritte Beispiel zeigt, wie bedenklich ein übertriebenes „worst-case“-Szenario bei der Planung sein kann. Für eine Schulsporthalle mit einem alten 2000-l-Speicher und 10 Duschen wurde der Warmwasserverbrauch (60 °C) über einen Monat gemessen. Der Tagesverbrauch lag im Mittel bei nur 50 l (max. 110 l), weil die Halle neben Schulsport fast nur von Kindersportvereinen benutzt wird. Der Wasseraustausch im alten Speicher dauert also 40 Tage und liegt damit 13-fach über dem zulässigen Grenzwert der VDI 6023 zur Trinkwasserhygiene für einen bestimmungsgemäßen Betrieb. In dieser langen Zeit können sich Mikroorganismen (z. B. Legionellen) stark vermehren und Metalle aus Speicher- und Rohrwandung im Trinkwasser anreichern.
Alle drei Beispiele zeigen, dass sich vor allem das Problembewusstsein ändern muss: Die richtige Planung eines Warmwasserbereiters ist viel mehr als nur eine Größenbestimmung. Sie muss wichtige Kriterien berücksichtigen, beispielsweise das Taktverhalten des Wärmeerzeugers oder die Einhaltung der Trinkwasserhygiene nach VDI 6023.
Die alte DIN 4708 – NL-Zahl versus Realität!
Hauptwerkzeug in der bisherigen Planungspraxis ist die DIN 4708 für Wohngebäude. Die Norm erschien erstmals im Jahr 1979. Die Vorarbeiten reichen wohl bis in die 1960er-Jahre zurück. Der Warmwasserverbrauch im sogenannten Bedarfszeitraum wird als Gauß’sche Glockenkurve angenommen. Kurvenform und Dauer des Bedarfszeitraums (3,5 bis 7 Std.) ändern sich in Abhängigkeit der Anzahl an Einheitswohnungen N (3,5 Pers., 1 Badewanne). Aus tatsächlich vorhandenen Wohnungen, Räumen, Belegung und Ausstattung der Sanitärräume wird das Äquivalent an Einheitswohnungen (NL-Zahl) ermittelt. Im Labor wird kontrolliert, ob ein Warmwasserbereiter die NL-Zahl einhält. Das NL-Zapfprofil besteht aus fünf Zapfungen und wird abgeleitet aus der jeweiligen Gaußkurve. Nur was im Labor bestanden wurde, darf auch auf den Produktunterlagen stehen. Einerseits neigt die DIN 4708 zu erheblicher Überdimensionierung, weil sich die Warmwasserverbräuche je Wohnung seit den 1970ern stark vermindert haben und die realen Zapfungen sich über den ganzen Tag verteilen und nicht nur im Bedarfszeitraum auftreten. Die genaue Berechnung für ein Mehrfamilienhaus mit 48 Wohnungen ergab beispielweise einen 500-l-Warmwasserspeicher statt eines 1000-l-Speichers nach DIN 4708. Andererseits ist das Anwendungsgebiet der DIN 4708 sehr eingeschränkt: Grundsätzlich gilt sie nicht für Nichtwohngebäude. Es fehlen Prüfvorschriften für Frischwasserstationen mit Heizungspufferspeichern oder Warmwasserbereiter, die von Wärmepumpen auf niedrigem Temperaturniveau beheizt werden. Auch das lange Aufheizen von Holzkesseln bei einem Kaltstart (Reaktionszeit) wird nicht berücksichtigt. Bei Nichtwohngebäuden und größeren Wohngebäuden lassen sich daher viele Planer und Installateure die Trinkwassererwärmer von Handel und Herstellern auslegen. Gravierender Nachteil: Das Planungs-Know-how leidet darunter – und ebenfalls das Bewusstsein um mögliche Risiken und Probleme!
DIN EN 12831 (Teil 3, Entwurf 2014) – Grundprinzip und Kritik
Diese Norm soll die altersschwache DIN 4708 ersetzen und bringt sinnvolle Neuerungen: Das Rechenverfahren basiert auf 1-Tages-Zapfprofilen für verschiedene Wohn- und auch Nichtwohngebäude, sodass der Anwendungsbereich deutlich größer ist. Außerdem werden die Wärmeverluste des Rohrnetzes und die Reaktionszeit des vorgelagerten Heizsystems (z. B. für das Aufheizen von Holzkesseln) berücksichtigt.
Am einfachsten ist das Prinzip am Beispiel einer Talsperre (Bild 1) erklärt: Als grafisches Verfahren basiert es auf der statistischen Auswertung von Zustrom und Entnahme über einen Zeitraum. Der Zustrom ist im Frühjahr besonders groß, während die Entnahme im Sommer am stärksten ist. Zu- und Abflüsse werden jeweils aufsummiert und als Summenlinien übereinander für den betrachteten Zeitraum dargestellt. Der Anfangsinhalt des Speichers als Fußpunkt der Zufluss-Summenlinie wird geschätzt. Die Differenzen beider Summenlinien geben den zeitlichen Verlauf des Füllstandes an. Wenn sich beide Linien treffen, ist die Talsperre trocken gefallen und der Bedarf kann nicht mehr gedeckt werden. Die Talsperre wäre zu klein oder der Verbrauch insgesamt höher als der Zustrom. Der höchste zeichnerische Füllstand ergibt die Mindestgröße der Talsperre.
Für die DIN EN 12831-3 (Bild 2) wurde das Summenlinienverfahren modifiziert und auf eine Energiebetrachtung [kWh] umgestellt. Für eine vorgegebene Kombination aus Speicherinhalt und Dauerleistung wird die Eignung im Kapazitätenschaubild überprüft. Aus dem Zapfprofil wird die Bedarfskurve (braun) ermittelt, Wärmezufuhr und Anfangsladestand ergeben die Angebotskurve (blau) des Speichers. Die Differenz der beiden Kurven stellt den aktuellen Energieinhalt bzw. Ladestand dar. Die Umrechnung von Volumen zu Energie erfolgt rechnerisch über eine einfache Gleichung.
Für die Bedarfskurve gehen das summierte Zapfvolumen sowie die Temperaturen von Kalt- und Warmwasser ein. Bei der Angebotskurve sind dagegen das Speichervolumen und die mittlere Speichertemperatur zu verwenden.
Die (rote) Einschaltkurve bestimmt den Beginn der Nachladung. Wenn die Angebotskurve die Einschaltkurve unterschreitet, wird die Ladung ausgelöst. Die Einschaltkurve ist eine Parallelverschiebung der Bedarfskurve und ergibt sich nur aus der Höhe des Einschaltfühlers im Speicher. Die tatsächlichen Einstellungen an der Regelung (Ein-/Ausschalttemperaturen) werden nicht berücksichtigt. Liegt der Fühler beispielsweise auf 40 % der Höhe von unten gesehen, wird die Ladung ausgelöst, wenn 40 % der Energie verbraucht ist. Die Ladung endet, wenn der Speicher wieder zu 100 % geladen ist, was als (graue) Obergrenze eingezeichnet ist.
Das Kapazitätenschaubild kann man übrigens gut mit dem Flug eines Heißluftballons (= Angebotskurve) über einen Berg (= Bedarfskurve) veranschaulichen. Kühlt der Ballon ab, sinkt er. Wird die Mindestflughöhe (= Einschaltkurve) unterschritten, wird nach Ablauf der Reaktionszeit nachgeheizt und der Ballon steigt wieder.
Der Energieinhalt eines Speichers lässt nach zuvor genannter Gleichung lediglich Rückschlüsse auf die mittlere Speichertemperatur zu, aber nicht auf die Temperaturverteilung im Speicher. Daher werden Regelverhalten und Wärmetauscherleistung v. a. bei Gebäuden mit Zirkulationsleitungen teilweise recht ungenau wiedergegeben, wie folgende Beispiele zeigen:
Überdimensionierung bei DIN-gerechter Auslegung
Das erste Beispiel zeigt das Regelverhalten eines Warmwasserspeichers mit einem Fühler auf halber Speicherhöhe (Bild 3). In Realität wird die Nachladung ausgelöst, wenn die Einschalttemperatur am Fühler unterschritten wird. Dies erfolgt z. B. aus hygienischen Gründen, wenn der Speicher infolge Zirkulation von 60° auf 55 °C abgekühlt ist, selbst wenn es zwischenzeitlich keine Zapfung gab. In diesem Fall ist noch 90 % der Energie im Speicher vorrätig. Nach DIN EN 12831-3 springt die Ladung aber erst an, wenn der Energieinhalt unter 50 % sinkt, weil nur die Höhenlage des Fühlers berücksichtigt wird. Bild 4 vergleicht die Energieinhalte kurz vor einer Phase starker Zapfungen. Nach DIN-Verfahren (lila) wäre die Hälfte der Energie verbraucht. In Wirklichkeit (blau) ist der Speicher wegen der früheren und häufigeren Nachladung komplett aufgeladen, sodass ein kleinerer Speicher mit weniger Leistung reicht, um die bevorstehende Zapfphase (braun) zu überwinden. Folgen: Die DIN EN 12831-3 neigt zur Überdimensionierung der Speicherinhalte bei gleichzeitiger Unterschätzung der Anzahl der Brennerstarts.
Das zweite Beispiel betrifft Speicherladesysteme, deren Leistung nach Norm als konstant angenommen wird. Tatsächlich wird das Wasser unten aus dem Ladespeicher mit nahezu konstantem Volumenstrom entnommen, im externen Wärmetauscher auf Solltemperatur erwärmt und oben im Speicher wieder zugeführt. Hat sich zuvor Kaltwasser im Speicher gesammelt, beträgt die Erwärmung 50 K. Hat sich Zirkulation gesammelt, sind nur 5 K zu erbringen und die Leistung des externen Wärmetauschers sinkt. Dagegen rechnet die Norm mit konstant hoher Leistung, sodass die rechnerisch verfügbare Energie manchmal höher ist als in Wirklichkeit.
Die Anwendung der neuen DIN EN 12831-3 als Ersatz für die veraltete DIN 4708 ist zwar grundsätzlich zu begrüßen, weil Nichtwohngebäude, Wärmeverluste und Reaktionszeit erfasst werden. Leider ist die Berechnung doch recht ungenau. Anders gesagt: Die neue Norm schließt genauere Berechnungsverfahren nicht aus!
Simulation Thermasim als Lösung
Ziel dieser Software ist ein hoher Schutz vor Fehlplanungen und Schäden durch genauere Berechnung und die Berücksichtigung zusätzlicher Entscheidungskriterien. In wenigen Schritten führt die Software zu nachvollziehbaren Ergebnissen. Vielfach sind hiermit kleinere und kostengünstigere Trinkwassererwärmer möglich.
Thermasim ist als Weiterentwicklung der DIN EN 12831-3 mit einem neuen „Motor“ zu verstehen: Die wesentlichen dynamischen Prozesse in Speichern und Wärmetauschern werden simuliert, was die realitätsnahe Abbildung der Temperaturschichtung im Speicher, des Regelverhaltens und der Wärmetauscherleistung ermöglicht. Außerdem werden Langzeitmessungen von Zapfprofilen in hoher Auflösung verwendet, um die Vielfalt wirklichen Nutzerverhaltens besser zu erfassen und die Ergebnisse auf eine breitere statistische Basis zu stellen. Eine Vielzahl von Muster-Gebäudetypen ist bereits eingearbeitet. Für eine bessere Genauigkeit können individuell gemessene Zapfprofile eingelesen werden. Zu Vergleichszwecken sind zudem Zapfprofile nach DIN 4708 hinterlegt.
Die Software eignet sich für Warmwasserspeicher, Speicherladesysteme und Frischwasserstationen mit Heizungspufferspeicher. Sie ist unabhängig, herstellerneutral und umfasst eine Vielzahl von Geräten gängiger Hersteller.
Zentrale Bedeutung hat die sogenannte Vorauswahl. Hier wird das konkrete Gerät zunächst ausgewählt und anschließend nachgerechnet. Beispielhaft ist sie für Warmwasserspeicher in Bild 5 dargestellt. In der Vorauswahl werden die wichtigsten Entscheidungskriterien grafisch und übersichtlich zusammengeführt: Die verfügbaren Speicher sind mit Inhalt und Dauerleistung als farbige Punkte entsprechend ihrer voraussichtlichen Eignung dargestellt. Als Auswahlhilfe dient die blaue Kurve, die eine ungefähre Mindestgröße angibt. Darunter liegende Geräte sind vermutlich zu klein. Speicher in grauen Bereichen sind bezüglich Taktverhalten oder Trinkwasserhygiene (Wasseraustausch) ungünstig.
Thermasim geht gerade auch auf Aspekte ein, die bisher weder in der DIN 4708 noch in der DIN EN 12831-3 betrachtet wurden. Hierzu gehören das Risiko von Kesselschäden wegen häufiger Brennerstarts und hygienische Risiken durch seltenen Wasseraustausch. Zur Vorbeugung gegen eine falsche Systemwahl wird auch die Energieeffizienz bewertet. Damit wären die drei eingangs beschriebenen Negativbeispiele sicher vermieden worden.
Ein weiterer Nutzen für den Planer ist die Berechnung der Reserve. Dabei wird ermittelt, wie stark man die Lastannahmen (z. B. Personenzahl) bzw. das Zapfprofil erhöhen könnte, ohne dass es zu einem Versorgungsengpass käme. Wenn die Reserve bei 50 % liegt, muss sich der Planer also keine großen Sorgen mehr machen, ob er die Anzahl an Personen, Gästen usw. richtig geschätzt hat. Neben zahlreichen Diagrammen sorgt v. a. die Animation des Speichers (Bild 6) für eine gute Nachvollziehbarkeit.
Fazit
Die kommende DIN EN 12831-3 ersetzt die veraltete DIN 4708 und zeigt in die richtige Richtung, weil sie auch für Nichtwohngebäude offen steht. Die Software Thermasim geht noch entscheidende Schritte weiter und macht da weiter, wo die neue Norm aufhört: Sie simuliert Speicher und Wärmetauscher, sodass die Planung noch genauer wird und ggf. zu kleineren und kostengünstigeren Ergebnissen führt. Im Planungsprozess werden zusätzlich auch die wichtigen Aspekte Trinkwasserhygiene, Energieeffizienz und Taktverhalten des Kessels berücksichtigt, weshalb die Software einen hohen Schutz vor Fehlplanungen bietet.