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SHK Brandenburg - „Erkenne Deine Stärken“ - Auf der Suche nach guten, zukünftigen Azubis gehen vier Innungsbetriebe neue Wege

Im März und April dieses Jahres fanden im Bundesleistungszentrum Kienbaum (nahe Fürstenwalde/Spree) und in der Perspektivfabrik Mötzow (bei Brandenburg/Havel) die beiden ersten Berufsorientierungscamps des Fachverbands SHK Land Brandenburg unter dem Motto „Erkenne Deine Stärken“ (EDS) statt. Im Namen der vier beteiligten Innungsbetriebe lud Zehnkampf-Olympiasieger Christian Schenk als Initiator und Organisator des Projekts Schüler und Schülerinnen aus der jeweiligen Region ein, in einem fünftägigen Camp mehr über ihre persönlichen Stärken, berufliche Perspektiven sowie die Chancen zu erfahren, die ihnen eine Ausbildung im SHK-Handwerk ermöglicht.

„Natürlich ist es schön, der Sieger zu sein. Aber manchmal muss man dafür auch leiden“, gab Weltmeister Yoan Pablo Hernandez den Teilnehmern mit auf ihren weiteren Weg. Bild: CSS

Körbe werfen mit dem Jugendcoach von Alba Berlin, Jacob Ndi (vorn rechts), Christian Schenk (vorn Mitte) und Eisschnelllauf-Weltmeisterin Jenny Wolf (2. von links).

 

Zwei Camps mit demselben Ziel, der Begeisterung von 34 Jugendlichen für den Beruf des Anlagenmechanikers SHK. Gleich zu Beginn der Camps erläuterte Dipl.-Ing. Erik Debertshäuser, Geschäftsführer des Fachverbandes SHK Land Brandenburg, den Teilnehmern das Berufsbild und gab einen kurzen Ausblick in die anspruchsvolle Zukunft des SHK-Handwerks. „Wasser, Wärme und Luft – das sind die Elemente, die ein Anlagenmechaniker SHK lernt zu meistern. Denn der technische Fortschritt, die Entwicklung neuer Werkstoffe und neue Arbeitsmethoden haben das Berufsfeld im letzten Jahrzehnt entscheidend verändert.“
Das weitere Programm wurde durch Workshops zur Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikation und Berufsorientierung bestimmt. Durch professionelle Bewerbungstipps, eine Stärken-/Schwächen-Analyse, einem Kommunikationstraining und einer Ernährungsberatung erfuhren die Schüler viel über sich selbst und für ihren weiteren Lebensweg. Auch ein Besuch in den Betrieben stand auf dem Programm. Hier konnten die Teilnehmer schon einmal die Unternehmensatmosphäre spüren und Einblick in die täglichen Abläufe im Betrieb nehmen. Einen weiteren Höhepunkt stellte die Inhouse-Messe dar, in der sich die beteiligten Betriebe und die unterstützenden Industriepartner (Buderus, Grünbeck, Oventrop) noch einmal vorstellten und das direkte Gespräch mit den Jugendlichen suchten.

Sport bringt zusammen und schafft Respekt

Eine der Besonderheiten der Camps war die sportliche Note. „Sport ist eine Lebensschule. Als Sportler muss ich mit Fleiß und Disziplin klarkommen. Ich muss von den Besten lernen und lernen, mit Niederlagen klarzukommen. Aber vor allem brauche ich auch eine Zielorientierung. Und das ist im Beruf ähnlich“, so Christian Schenk, der die Camps seit 2009 bundesweit für verschiedene Unternehmen anderer Branchen organisiert hat.
So hilft der Sport auch dabei, die Bedeutung von Fleiß, Zielstrebigkeit und Disziplin zu kommunizieren. Und aus dem Mund einer Respektsperson wie dem Box-Weltmeister Yoan Pablo Hernandez klingt dies anders, als aus dem Mund von Eltern oder Lehrern. „Man bekommt nichts geschenkt im Leben, nicht im Leistungssport und nicht im Beruf“, gab der Boxer den Teilnehmern mit auf ihren Weg. „Natürlich ist es schön, der Sieger zu sein. Aber manchmal muss man dafür auch leiden.“
Dies unterstrich auch Jacob Ndi, Basketball-Nachwuchstrainer von Alba Berlin. Von ihm lernten die Jugendlichen des anderen Camps, wie man seine persönlichen Ziele erreichen kann und dass mit einem klaren Ziel vor Augen und viel Energie selbst große Wünsche in Erfüllung gehen können.

Warum fünf Tage?

Fünf Tage hatten die Jugendlichen Zeit, einander kennenzulernen und zu einem Team zu werden. Fünf Tage, in denen über persönliche Ziele und Träume gesprochen wurde: Familie, Auto und Haus. Aber gleichzeitig wurde in den ersten Tagen auch deutlich, unter welchem Druck Jugendliche vielfach stehen und wie wenig Selbstvertrauen oft vorhanden ist. „Mein Vater sagt, das verstehe ich doch eh nicht.“ oder auch „Mit einem Realschulabschluss kann ich doch eh nichts erreichen im Leben.“
Auch hier haben die Camps geholfen. Denn Jugendliche, die die eigenen Stärken und Schwächen kennen, sind bei der Berufswahl zielsicherer und senken damit auch die mit rund 26% recht hohe Abbrecherquote im SHK-Handwerk. Parallel profitieren auch die Betriebe. Denn in den fünf Tagen erleben sie die Jugendlichen in den unterschiedlichsten Situationen: Teamfähigkeit, technisch-mathematisches Grundverständnis und soziale Fähigkeiten können so genau unter die Lupe genommen werden.

Die Rechnung geht auf

Am Ende zeigten sich die Jugendlichen begeistert: „Die bisherigen Tage und das heutige Training haben mir gezeigt, dass ich mehr Stärken habe als ich dachte. Auch wenn ich vielleicht kein Basketballtalent bin, so habe ich doch gelernt, dass man mit Ausdauer viel erreichen kann. Deshalb werde ich den Weg der Ausbildung zum Klima-Wandler gehen“, sagte Andy Müller aus der Libertas-Schule Löwenberg. Die Begeisterung bestätigt auch Kerstin Schaffrath, Direktorin der Oberschule Erkner: „Ich habe meine Schüler beobachtet. Die haben sehr genau zugehört, was sie in der Schule vielleicht nicht immer tun.“
Im Ergebnis zeigt sich der Erfolg der Camps: Der überwiegende Teil der Teilnehmer strebt nach dem Camp eine Ausbildung im SHK-Handwerk an. Erste Ausbildungsverträge (zurzeit sind es sechs) wurden bereits unterzeichnet.


Erkenne Deine Stärken

„Erkenne deine Stärken“ wurde gemeinsam von Zehnkampf-Olympiasieger Christian Schenk und Pädagogen entwickelt. Das Programm für Bildungscamps wird bundesweit an verschiedenen Standorten angeboten. Dabei liegen die Schwerpunkte einerseits auf berufsorientierten Klassenfahrten, andererseits steht besonders das Thema Berufsorientierung im Fokus. Schüler, die sich noch unschlüssig sind, welchen beruflichen Weg sie einschlagen wollen, können sich im Rahmen dieser mehrtägigen EDS-Camps informieren und orientieren. Diese Berufsorientierungscamps und künftig mögliche Schüler-Praktika werden in der Regel von Unternehmen und Verbänden finanziert.
www.erkenne-deine-staerken.de


Perspektivfabrik Mötzow

Die Perspektivfabrik ist eine Jugend-, Bildungs- und Begegnungsstätte. Träger sind CVJM Ostwerk und die Henry-Maske-Stiftung „A Place for Kids“. Die Henry-Maske-Stiftung unterstützt sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in Deutschland und möchte ihnen in schwierigem Lebensumfeld zu sinnvollen Perspektiven verhelfen.
Das Haus am See hat im Haupthaus 60 Plätze, 11 Bungalows sowie 6 Ferienhäuser. Auf dem vom Wasser fast vollständig umgebenen Areal befinden sich Seminar/IT-Räume und eine Sporthalle.
www.perspektivfabrik.de


 


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