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Serienfahrzeuge mit ErdgasantriebSie schonen den Geldbeutel und das Klima

Wer zum ersten Mal am Steuer eines Erdgasfahrzeugs sitzt, ist oftmals überrascht. Der alternative Antrieb steht zwar für preiswerte Mobilität und Umweltschutz, auf Fahrspaß muss man aber nicht verzichten. Neben den geringen Kraftstoffkosten überzeugen vor allem die Nachhaltigkeit des regenerativen Pendants Bio-Erdgas als auch die neueste Generation Fahrzeuge. Ulrike Rusch von erdgas-mobil GmbH hat für die IKZ-HAUSTECHNIK aktuelle Fragen gesammelt und beantwortet.

 

Viele Serienmodelle verfügen über eigens entwickelte und auf Erdgas optimierte Turbomotoren, sodass kein Leistungsverlust entsteht. Ein Beispiel hierfür ist der VW „Passat“ (150 PS) – der zum beliebtesten Dienstwagen 2010 gewählt wurde.
Im Alltag haben sich alle aktuellen Fahrzeuge bewährt. Aus diesem Grund entscheiden sich gerade Unternehmen mit großen Flotten, auf Erdgasfahrzeuge umzustellen. Aber auch in immer mehr kommunalen Fuhrparks findet sich der alternative Antrieb – ob bei der Abfallentsorgung oder im Einsatz auf Flughäfen wie in Hamburg und München. In der Hansestadt hat zudem Hamburg Wasser inzwischen einen Fuhrpark mit 80 Opel „Combo CNG“ im Einsatz, die im Kundendienst und für Wartungsarbeiten täglich im Großraum Hamburg unterwegs sind.

Am Opel „Combo CNG“ ist gut erkennbar, wo der Erdgastank sitzt: unterflur. Damit geht kein Laderaum verloren. Bild: Opel


Wie wirtschaftlich sind Erdgasfahrzeuge?
Erdgas und Bio-Erdgas gehören zu den derzeit günstigsten Kraftstoffen. Ein wichtiger Faktor, wenn es um die monatlichen Betriebskosten eines Firmenfahrzeugs geht.
Aufgrund der Auszeichnung in Kilogramm an der Tankstelle wird der Preisvorteil jedoch erst ersichtlich, wenn der Ener­giegehalt berücksichtigt wird:
• Erdgas ca. 13,25 kWh/kg,
• Benzin ca. 8,6 kWh/l,
• Diesel ca. 9,9 kWh/l,
• Autogas ca. 6,56 kWh/l,

Der Energiegehalt von 1 kg Erdgas entspricht demnach ca. 1,5 l Benzin, ca. 1,3 l Diesel bzw. ca. 1,9 l Autogas. So wird deutlich, dass Erdgas im Vergleich zu Benzin nur die Hälfte kostet. Auf diese Weise sind jährliche Einsparungen in Höhe von mehreren Hundert Euro möglich. So verursacht beispielsweise ein Opel „Combo 1.6 CNG“ als Kastenwagen nach Berechnungen von erdgas mobil auf 100 km nur 4,66 Euro Kraftstoffkosten*. Dadurch bleiben zum Beispiel auch längere Anfahrten zum Kunden kostengünstig.

 

Iveco hat den „Daily“ mit Erdgastank im Angebot. Der vielseitige Kastenwagen heißt dann „Daily CNG“. Bild: Iveco

 

Das Auftanken eines Erdgasfahrzeuges ist ähnlich leicht wie bei Super oder Diesel. Bild: Volkswagen

 

Welche Kostenvorteile bietet der alternative Antrieb außerdem?
Seit Einführung der CO2-basierten Kfz-Steuer im Juli 2009 sparen Erdgasfahrer noch mehr. Der Grund: Je niedriger die CO2-Emissionen sind, umso geringer ist die jährlich anfallende Steuer. Ein Erdgasauto stößt bis zu 25 % weniger CO2 aus als der vergleichbare Benziner und bis zu 12 % weniger als ein Diesel. Der VW „Passat Variant TSI EcoFuel“ kostet deshalb unterm Strich nur 28 Euro Steuern im Jahr. Zum Vergleich: Die Steuer eines vergleichbaren VW „Passats“ mit Benzinmotor beläuft sich dagegen auf 186 Euro/Jahr, beim entsprechenden „Passat“-Dieselmodell sind es 266 Euro/Jahr.
Einige Autoversicherer belohnen zudem das Umwelt- und Klimaplus des Erdgasantriebs mit besonders attraktiven Tarifen. All diese Faktoren sorgen dafür, dass sich die Anschaffung eines Erdgasautos in der Regel schnell bezahlt macht – gerade für Flotten-Fahrzeuge mit einer oftmals hohen jährlichen Laufleistung. So amortisieren sich laut einer Berechnung des ADAC beispielsweise die Mehrkosten für einen VW „Passat Variant 1.4 TSI EcoFuel“ bei einer Laufleistung von 15 000 km/Jahr gegenüber einem vergleichbaren Dieselmodell nach 16 Monaten. Bei einer Fahrleistung von 35 000 km/Jahr ist der Mehrpreis bereits nach 11 Monaten ausgeglichen.
Die Preise für Erdgasfahrzeuge haben sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Zwar gibt es in der Regel einen Aufpreis gegenüber einem Benziner und Diesel. Er wird aber immer geringer oder verschwindet ganz. Sollten die Anschaffungskosten dennoch höher ausfallen, amortisieren sie sich durch die niedrigen Tankkosten relativ schnell. Gerade im Gewerbebereich mit hoher Kilometerleistung durch regelmäßige Außeneinsätze und Kundenbesuche. Genaue Zahlen liefert der Wirtschaftlichkeitsrechner unter www.erdgas-mobil.de, der über die Menüpunkte „Flottenkunden“ und „Kraftstoffrechner“ zu finden ist.

 

Fiat bietet den „Ducato“ mit Erdgastank als leichtes Nutzfahrzeug an. Bild: Fiat

 

Wie weit kommt man mit einer Erdgasfüllung?
Je nach Fahrweise und Modell reicht ein voller Tank für 300 bis 450 km. Darüber hinaus setzen alle Autohersteller auf einen zusätzlichen Benzintank. Ist der Gastank einmal leer, kann auf Benzin umgeschaltet werden. Dadurch steigt auch die Reichweite.

Kann man überall Erdgas tanken?
Derzeit kann man an rund 900 Tankstellen in Deutschland den Kraftstoff zapfen. Vor allem in Ballungsgebieten, aber auch entlang den Autobahnen und viel befahrenen Bundesstraßen finden Erdgasfahrer Zapfsäulen, die zudem in einem speziellen Straßenatlas verzeichnet sind. Fast wöchentlich werden neue Anlagen in Betrieb genommen. Ein Routenplaner sowie die dazugehörigen Apps für Smartphones, das iPhone sowie das iPad bieten unter anderem die erdgas mobil auf ihrer Website www.erdgas-mobil.de an.

Wie lange ist Erdgas als Kraftstoff verfügbar?
Untersuchungen haben ergeben, dass die derzeit erschlossenen Erdgasvorkommen noch für viele Jahrzehnte reichen und die Verfügbarkeit von Erdöl übertreffen. Weitere Erdgasvorkommen, die bisher noch nicht erschlossen wurden, erhöhen die Verfügbarkeit weiter.
Viel wichtiger ist aber, dass der Kraftstoff durch eine Biokomponente ergänzt werden kann, die in Deutschland produziert wird und die Umwelteigenschaften noch einmal verbessert. Bio-Erdgas wird bereits in zahlreichen Anlagen aus nachwachsenden Roh- und Abfallstoffen gewonnen. Im Gegensatz zu Bioethanol, das bei Super E10 enthalten ist, kann Bio-Erdgas von jedem Erdgasfahrzeug in beliebiger Beimischung verarbeitet werden. Grund sind die chemischen Eigenschaften. Denn das regenerativ erzeugte Pendant unterscheidet sich außer in der Herstellung in nichts vom herkömmlichen Erdgas.

 

Als Erdgasfahrzeug hat Mercedes den „Sprinter“ im Programm, hier als Pritschenwagen. Er ist aber auch z. B. als Kastenwagen erhältlich. Bild: Thomas Dietrich

 

Der „Doblo“ von Fiat kann serienmäßig mit einem Turbotriebwerk in Natural-Power-Variante bestellt werden. Dieses Fahrzeug eignet sich z. B. für den Warentransport ebenso wie als Pkw. Bild: Fiat

 

Der VW-Kastenwagen „Caddy EcoFuel“ wird gern als Allzweck-Kleintransporter genutzt. Er bietet zudem zahlreiche Möglichkeiten für den gewerblichen Einsatz. Bild: Volkswagen

 

Kann man Bio-Erdgas bereits tanken?
Derzeit wird an rund 15 % der Erdgastankstellen die Biokomponente beigemischt. Der Anteil liegt zwischen 10 und 50 %. An sieben Zapfsäulen in Deutschland wird bereits reines Bio-Erdgas angeboten. Dieses reduziert den CO₂-Ausstoß gegenüber Benzin laut der aktuellen dena-Studie um ca. 97 % (dena – Deutsche Energie-Agentur).
Das zeigt, dass man mit dem regenerativen Kraftstoff nahezu CO2-neutral unterwegs sein kann. Aber auch kleinere Beimischungen senken den Kohlendioxid-Ausstoß. Erdgas mit 20 % Bio-Erdgas-Anteil verursacht z. B. rund 39 % weniger Kohlendioxid als Benzin. Und auch im Vergleich zu anderen Bio-Kraftstoffen wie beispielsweise E10 überzeugt Erdgas mit regenerativer Komponente: Ein mit 10 % Bio-Erdgas betanktes Fahrzeug spart so viele CO2-Emissionen ein wie acht mit E10 betankte Autos.

Wie viel Klimaschutz bieten Erdgasfahrzeuge?
Bei der Frage, welches Auto es denn sein soll, zählen längst nicht mehr nur Motorisierung und Design. Für immer mehr Käufer sind Schadstoff-Emissionen und CO2-Ausstoß die wichtigeren Kriterien. Erdgas verbrennt besonders sauber – was diesen Modellen regelmäßig vordere Plätze in Umweltrankings einbringt. Erdgasfahrzeuge emittieren bis zu 25 % weniger CO2 als die vergleichbaren Benziner sowie bis zu 12 % weniger als Dieselmodelle. Das liegt daran, dass der Hauptbestandteil des Erdgases, also Methan, nur ein Kohlenstoff­atom auf vier Wasserstoffatome enthält. Bei den anderen Kraftstoffen überwiegen dagegen längerkettige Kohlenwasserstoffe, bei denen der Prozentsatz der Kohlenstoffatome höher ist – mit der Folge, dass mehr CO2 entsteht.
Neben Kohlendioxid belasten weitere Schadstoffe die Umwelt. Diese wirken lokal und ihre Reduzierung trägt deshalb unmittelbar zur Verbesserung der Luftqualität vor Ort bei. So wird der Ausstoß von Ruß und anderen Partikeln durch den Einsatz eines Erdgasfahrzeugs fast völlig vermieden: Ein Erdgas-Fahrzeug emittiert 99,6 % weniger Partikel als ein Dieselfahrzeug ohne Partikelfilter. Das wiederum heißt, dass Erdgasautos so gut wie nicht zur Belastung der Luft mit dem für die Gesundheit schädlichen Feinstaub beitragen. Daher haben alle Erdgasautos ganzjährig freie Fahrt in den Umweltzonen.
Darüber hinaus emittieren Erdgasfahrzeuge deutlich weniger Stickoxide und erfüllen damit bereits heute die Euro VI-Norm, die erst 2014 in Kraft tritt.

Welche Automodelle sind derzeit mit Erdgas erhältlich?
Egal ob geräumiger Transporter, Lieferwagen, kleines Servicefahrzeug oder repräsentativer Firmenwagen – Fahrzeuge mit Erdgasantrieb gibt es für fast jeden Einsatzzweck. Die neueste Generation der Erdgasfahrzeuge bietet in allen Fahrzeugklassen eine breite Auswahl an Modellen. Namhafte Volumenhersteller wie Volkswagen, Opel, Mercedes und Fiat setzen auf Erdgasvarianten.
Für das Handwerk interessant sind vor allem beliebte Nutzfahrzeuge wie der VW „Caddy TSI EcoFuel“, den es auch in der Maxi-Version gibt, und der Opel „Combo CNG“, der als Kombi und Kastenwagen erhältlich ist. Aber auch Iveco bietet neben dem „Stralis“ für den schweren Lastverkehr mit dem „Daily“ ein Erdgasmodell mit verschiedensten Ausstattungsvarianten für das Gewerbe an. Effiziente und verbrauchsarme Modelle finden sich auch bei Fiat. Die Italiener bieten den Fiat „Dobló Cargo“, „Ducato“ und den „Fiorino“ als Natural-Power-Variante an. Zu den gefragtesten Modellen im Erdgas-Transporterbereich zählt außerdem der Mercedes „Sprinter NGT“.
Das Potenzial von Erdgas als Antriebstechnologie zeigen auch die Vorhaben weiterer Autohersteller. Für die IAA im September dieses Jahres sind mehrere Premieren angekündigt. So soll der neue „Zafira Tourer“ von Opel wieder als Erdgasvariante erhältlich sein. Mit Audi setzt seit Kurzem ein weiterer Hersteller auf den alternativen Antrieb und plant ein völlig neues Antriebskonzept.

Hat die Erdgastechnik Auswirkungen auf den Laderaum?
In den aktuellen Serienmodellen sind die Erdgastanks unterflur eingebaut, sodass der Laderaum vollständig erhalten bleibt und im täglichen Einsatz genügend Platz für Material und Werkzeug bietet.

Wie verhält es sich mit dem Wiederverkaufswert?
Gebrauchte Erdgasfahrzeuge sind gefragt. Einer aktuellen Umfrage der Zeitschrift „kfz-betrieb“ zufolge ist die Nachfrage nach alternativen Antrieben im Gebrauchtwagenmarkt um 5 % gestiegen. Die Umfrage zeigte auch, dass Erdgasmodelle mit 38 % besonders häufig angefragt werden.

www.erdgas-mobil.de

 


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