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"Sehr gut gewirtschaftet"

Bilanz 2009. Das vergangene Geschäftsjahr lief deutlich besser als erwartet und bescherte der BSH in Deutschland ein Umsatzplus von 4,4%.

Den Jahresabschluss 2009 präsentierten der Vorsitzende der Geschäftsführung Dr. sc. pol. Kurt-Ludwig Gutberlet (Mitte) sowie seine Kollegen Johannes Närger, Jean Dufour und Winfried Seitz (seit 1.7.2009 Mitglied der Geschäftsführung). Links außen im Bild: BSH-Pressesprecherin Eva Delabre. Rund 80 Medienvertreter aus dem In- und Ausland waren nach München angereist.

 

Wie der Vorsitzende der Geschäftsführung der Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, Dr. Kurt-Ludwig Gutberlet, betonte, "stieg der Inlandsumsatz um 4,4% auf 1,85 Mrd. Euro - der Absatz von supereffizienten Hausgeräten hat sich verdreifacht - und trotz weltweiter Wirtschaftskrise erzielte die BSH einen Konzernumsatz von 8,405 Mrd. Euro" (2008: 8,76 Mrd. Euro). Das sind zwar 4 Prozentpunkte (währungsbereinigt nur -1,4%) unter Vorjahr, doch angesichts der teilweise massiven Umsatzeinbrüche in vielen ausländischen Märkten ein hervorragendes Ergebnis. "Wir haben nur wenig Umsatz verloren, sehr gut gewirtschaftet und darum unseren Ertrag sogar leicht gesteigert", so Dr. Gutberlet.

Krisenresistent
Vor allem der deutsche Markt hat sich als besonders krisenfest erwiesen und legte entgegen der gesamteuropäischen Entwicklung zu (+ 4,4%). Zurückzuführen sei dies auf einen anhaltenden Trend zur Anschaffung höherwertiger Geräte mit einer besseren Ausstattung. Die starke Nachfrage nach Geräten mit höchster Energieeffizienz pushe den Markt. Von dieser Entwicklung konnte die BSH im vergangenen Jahr in Deutschland überproportional profitieren, vor allem mit ihren Wärmepumpentrocknern und Geschirrspülern mit Zeolith®-Trocknung. Insgesamt hat die BSH ihren Absatz von "supereffizienten" Hausgeräten gegenüber 2008 europaweit verdreifacht und erzielt damit rund ein Fünftel ihres Umsatzes.
Auch das Geschäft mit Haushaltskleingeräten (inkl. Bodenpflege) habe sich gut entwickelt: Der Kleingeräte-Umsatz stieg aufgrund des dynamischen Wachstums bei hochwertigen Kaffeemaschinen (Espresso-Vollautomaten und Kapselsystemen, wie Tassimo von Bosch) um 9%. Positiver Nebeneffekt: An den sieben deutschen Fertigungsstandorten konnte auf Kurzarbeit verzichtet und die Zahl der Beschäftigten mit knapp 14.000 Mitarbeitern stabil gehalten werden. Weltweit beschäftigt die BSH knapp 40.000 Mitarbeiter.

Krisenkind Europa
Wenig erfreulich sieht es dagegen auf einigen ausländischen Märkten aus: Der westeuropäische Hausgerätemarkt sank insgesamt um 7%. Dafür verantwortlich waren massive Einbrüche in Großbritannien und Spanien, den Niederlanden, Skandinavien und in der Türkei. Nur in Frankreich und Italien gab es moderate Absatzrückgänge. Auch in Osteuropa, dem jahrelangen Garanten für Wachstum, brachen die Umsätze deutlich ein - in Russland und der Ukraine um minus 12,3%, in Polen dagegen nur minimal. Allerdings wirkten dort, wie in allen anderen Ländern Osteuropas, die Währungseffekte zusätzlich negativ. So sank der Marktumsatz auf Eurobasis in dieser Region um insgesamt 28%. Dies sei der stärkste Einbruch aller Regionen weltweit, sagte Dr. Gutberlet.  

Exit Brasilien
Der in 2008 ohnehin schon schwächelnde nordamerikanische Markt gab im vergangenen Jahr nochmals um 2% nach. Durch den Einbruch des Marktes für Luxusgüter war der Vertrieb hochwertiger Einbaugeräte davon besonders betroffen, was zu einem BSH-Umsatzrückgang von 11,4% führte. Aus dem brasilianischen Geschäft hat sich der Konzern Mitte 2009 gänzlich zurückgezogen und die lokale Gesellschaft samt zwei Fabriken an das mexikanische Unternehmen Mabe verkauft. Alle 1500 Mitarbeiter wurden übernommen. Trotz jahrelanger Investitionen in die Standorte und Produktentwicklungen konnte die BSH mit ihren Premiumgeräten nicht die kritische Größe für den hoch konsolidierten und sehr preisaggressiven brasilianischen Markt erreichen.

Technische Erfolgsstory: Die ActiveWater Geschirrspüler mit Zeolith®-Trocknen wurde mit dem Innovationspreis für Klima und Umwelt 2010 ausgezeichnet.

Asiengeschäft: +17,2%
Sehr positiv haben sich dagegen einige asiatische Märkte entwickelt, wie z.B. China aufgrund der staatlichen Anreizprogramme. Dazu der Vorstandsvorsitzende: "Unser frühes Engagement und unsere inzwischen starke Position in vielen Ländern der Region haben sich 2009 bezahlt gemacht. Allein in China konnten wir unseren Umsatz 2009 um fast 26% steigern. Auch in Hongkong, Thailand, Singapur und Malaysia lagen wir deutlich im Plus. Gleiches gilt für den Raum Australien/Neuseeland, der ebenfalls eine erfreuliche Entwicklung aufweist." Im vergangenen Jahr hat der Konzern erstmals mehr als 10% seines gesamten Umsatzes auf den asiatischen Märkten erzielt (955 Mio. Euro) und konnte so die Umsatzrückgänge in anderen Regionen kompensieren. Die BSH ist heute der erfolgreichste ausländische Hersteller von Hausgeräten in China und liegt dort insgesamt auf Platz 2.

Investitionen in die Zukunft
Sie lagen 2009 bei insgesamt 267 Mio. Euro und entsprechen knapp 3,2% vom Umsatz (2008: 3%). Dass der Konzern trotz der allgemein schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse weltweit an seinen strategischen Investitionen und Forschungs- und Entwicklungsvorhaben festhalten wird, das wurde schon im letzten Jahr angekündigt. Dazu zählen in erster Linie Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. Sie erhöhten sich im vergangenen Jahr um 1,5%. Zur weiteren Stärkung der Innovationskraft wurden über 70 neue Stellen in diesem Bereich geschaffen - überwiegend in den deutschen Entwicklungszentren. Weltweit beschäftigt die BSH knapp 2.300 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung, davon rund 1.200 in Deutschland.

Prognose 2010
Und wie schätzt die BSH die allgemeine Marktsituation und das laufende Geschäftsjahr ein? Dazu Dr. Gutberlet: "Positiv. Wir sind mit einem mehr als 10%igen Umsatzzuwachs im 1. Quartal gegenüber Vorjahr sehr gut ins Jahr 2010 gestartet. Die wichtigen Wirtschaftsindikatoren zeigen wieder nach oben, die Stabilisierung der Märkte im westeuropäischen Ausland setzt sich fort und die für uns wichtigen Märkte Spanien, Großbritannien und die Türkei erholen sich. In den USA werden die Verbrauchswerte zunehmend wichtiger, denn auch dort kann man inzwischen bei vielen Kunden ein höheres Umweltbewusstsein feststellen. Und in Asien, speziell in China, profitieren wir dank unserer dortigen Stärke vom starken Marktwachstum. Der chinesische Markt ist bereits im 1. Quartal im deutlich zweistelligen Bereich gewachsen." Die BSH rechnet daher mit einer Fortsetzung des wirtschaftlichen Erholungsprozesses und geht für 2010 von einer Umsatzsteigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich aus.
Auf die Frage, wie es um das Thema einer staatlichen Unterstützung der Verbraucher beim Kauf energiesparender Hausgeräte bestellt sei, antwortete Dr. Gutberlet, dass diese Anregung der Branche haushaltspolitisch nicht mehr durchsetzbar und deshalb inzwischen ganz vom Tisch sei. In puncto Korruptionsvorwürfe gegen die BSH wird auf eine rasche Aufklärung gehofft: "Eine juristische Bewertung steht noch aus. Wir haben größtes Interesse daran, dass diese baldmöglichst erfolgt." (acg)

www.bshg.com

 


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