Sechs Verbände gründen „Taskforce Gebäudetechnik“
Frankfurt/Main. Um die Energiewende voranzubringen, arbeiten sechs Zentralfachverbände künftig eng zusammen. Im Rahmen der ISH 2025 gründeten sie am 18. März eine gemeinsame Interessenvertretung der gebäudetechnischen Klimahandwerke, die „Taskforce Gebäudetechnik“.
Beteiligt sind der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), der Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV), der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV) sowie der Bundesverband Metall (BVM) als ständiger Gast. Die neue Taskforce soll die Zusammenarbeit der einzelnen Gewerke in einem dynamischen Umfeld verstärken und intensivieren. Als Ziele werden mehr Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit und mehr Schlagkraft in der politischen Diskussion genannt. Die Geschäftsstelle der Verbändekooperation wird beim ZDH in Berlin eingerichtet.
„Deutschland steht vor gewaltigen Herausforderungen. Dazu zählen nach wie vor der Klimaschutz und die Energiewende, auch um die Wirtschaft mit Inlandswertschöpfung wieder anzukurbeln“, sagt Michael Hilpert, Präsident Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). „Unsere Gewerke sind die Macher und Umsetzer im Markt. Deshalb ist es gut und richtig, dass wir Kräfte bündeln und unsere Stärken gemeinsam ausspielen.“ Gleich zur Gründung wurde ein erstes Positionspapier veröffentlicht. Mit Blick auf die laufende Regierungsbildung fordern die sechs Verbände darin Weichenstellungen für das Gelingen der Wärmewende sowie klare politische Vorgaben. Genannt werden:
- Verbindliche Rahmenbedingungen: langfristige Planungssicherheit für Investoren durch stabile Vorgaben und marktorientierte Preissignale.
- Nachhaltige Förderprogramme: eine verlässliche Förderstrategie, die abrupten Stopps und Kürzungen entgegenwirkt, um das Vertrauen der Verbraucher zu stärken.
- Faire Strompreise: Senkung der Strompreise zur Förderung von strombasierten Wärmelösungen wie Wärmepumpen.
- Vereinfachung von Genehmigungsverfahren: Abbau bürokratischer Hürden zur Beschleunigung von Bauprojekten.
- Dezentrale Lösungen: Förderung eines freien Wärmemarktes, der dezentrale Systeme priorisiert und Fernwärme im Wettbewerb hält.
- Stärkung der Gebäudeautomation: intelligente Gebäudetechnik zur Optimierung des Energieverbrauchs und zur Integration erneuerbarer Energien.
- Sektorenkopplung: Förderung des Austauschs zwischen verschiedenen Energiesektoren zur Effizienzsteigerung.
- Rolle des Handwerks: Potenziale der Fachbetriebe und ihrer Kundennähe stärker nutzen in der Beratung, in kommunalen Wärmeplanungsprozessen, digitalen Anschluss- und Genehmigungsverfahren sowie für praxistaugliche politische Rahmensetzung.
- Qualifikationsansatz: Sicherstellung des Fachkräftebedarfs durch ganzheitliche Bildungsstrategien und Förderung der dualen Ausbildung.
Die Taskforce Gebäudetechnik wird nach eigenen Angaben in den kommenden Monaten aktiv an der politischen Diskussion teilnehmen und sich für die Belange der gebäudetechnischen Klimahandwerke einsetzen.