Schleswig-Holstein –Energiewendeminister zu Gast
Er sei gerne zum SHK-Handwerk gekommen, so begrüßte der schleswig-holsteinische Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht die Vorstandsmitglieder, Obermeister und die Geschäftsführung des Fachverbandes SHK Schleswig-Holstein. Anlass des Besuchs war die traditionelle Jahresauftaktveranstaltung am 20. Februar in Strande bei Kiel.
Albrecht führt ein sehr breit aufgestelltes Ministerium, in dem neben der Energiewende auch Landwirtschaft, Umweltschutz und Digitalisierung beheimatet sind. Daher war es für ihn wertvoll, auch die Sichtweise des Handwerks kennenzulernen. Und die lernte der Minister in dem sehr offenen Meinungsaustausch intensiv kennen. Bereits in seinen einleitenden Worten verwies Landesinnungsmeister Manfred Obieray auf die verschiedenen Punkte, bei denen den Betrieben in Schleswig-Holstein der Schuh drückt. Das Eindringen von Stadtwerken in den angestammten Bereich des Handwerks, steigende Anforderungen an die Entsorgung von Abfall sowie das vermehrte Datensammeln von Versorgern und Industrie waren nur einige Beispiele, denen sich das SHK-Handwerk gegenübersieht.
Gerade beim Thema Energiewende stellte sich heraus, dass hier die Ansichten noch weit auseinander liegen. Während Minister Jan Philipp Albrecht für Nahwärmelösungen warb und hier auch Chancen für das Handwerk sieht, warnte Hauptgeschäftsführer Enno de Vries davor, dass dabei neue Monopole geschaffen werden, „somit die Kunden gefangen sind und keine Chance zum Wechsel haben“. Auch wurde darauf verwiesen, dass bei den Versorgern kein Interesse besteht, Effizienzmaßnahmen zu honorieren. Vielmehr würde eine Reduzierung des Energieverbrauchs durch eine Erhöhung des Grundpreises kompensiert. „Ersparnis für den Kunden: Fehlanzeige.“
In der Diskussion wurde deutlich, dass der Minister den Schlüssel zur Energiewende in einer stärkeren Nutzung des durch Erneuerbare Energien erzeugten Stroms sieht.