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Richtige Materialauswahl verhindert ­Korrosion

Mischinstallationen: Zusammenbau von Kupfer mit anderen Werkstoffen – Tipps für den Installateur

Fließregel bei der Mischinstallation. Sie gilt es zu beachten, um Korrosionen in der Anlage zu vermeiden. Bild: Wieland, Deutsches Kupferinstitut

Zulässige Mischinstallationen in der Warmwasserinstallation. Bild: KME, Techno Press

Eine Isolierverschraubung verhindert einen direkten Kontakt zwischen unterschiedlichen Materialien. Bild: Viega

Sind die Rohrleitungen aus einem anderen Material als der Speicher, sollten die Anschlüsse über eine Isolierverschraubung erfolgen. Bild: Viega

 

Kupfer ist nach wie vor der bevorzugte Werkstoff in der Sanitär- und Heizungstechnik. Die uneingeschränkte Verwendungsvielfalt macht ihn so einzigartig – überzeugend durch Haltbarkeit, gesundheitliche Unbedenklichkeit und ökologische Vorteile. Kupfer ist zeitgemäß, da es allen Anforderungen an nachhaltiges Bauen gerecht wird. Der Einsatz verschiedener Werkstoffe in Heizungs- und Trinkwasserinstallationen ist eine lang geübte Praxis und unter Beachtung einiger Ausführungsdetails absolut problemlos.

Heizungsinstallationen
Die Kombination verschiedener metallischer Werkstoffe in geschlossenen Heizungsanlagen ist grundsätzlich möglich. Es ist eine allgemein anerkannte Regel der Technik, in Heizungsanlagen z.B. Kupferwerkstoffe und Stahl ohne Einschränkung miteinander zu kombinieren. Das betont ausdrücklich auch die VDI 2035 „Vermeidung von Schäden in Warmwasser-Heizungsanlagen – Steinbildung in Trinkwassererwärmungs- und Warmwasser-Heizungsanlagen“. Eine spezielle Aufbereitung des Wassers ist im Regelfall nicht erforderlich – aber evtl. aufgrund anderer Rahmenbedingungen.

Trinkwasserinstallationen
Der Einsatz verschiedener Werkstoffe in einem Trinkwasser-Rohrsystem entspricht nach DIN 1988-200 den Regeln der Technik. Kupfer, innenverzinntes Kupfer, Kupferlegierungen und Edelstahl können problemlos miteinander kombiniert werden. Hingegen sind bei Vorhandensein von verzinkten Stahlbauteilen einige Besonderheiten zu beachten. Die bei Kupferrohren – insbesondere während des anfänglichen Betriebs durch Schutz- und Deckschichtbildungsvorgänge – in geringen Mengen in Lösung gehenden Kupferionen können in nachgeschalteten Rohrleitungen aus verzinktem Stahl einen sogenannten „kupferinduzierten Lochfraß“ auslösen.

Fließregel
Bei Trinkwasserinstallationen mit zwei oder mehreren Metallen muss in Fließrichtung gesehen erst der unedlere Werkstoff eingesetzt werden. In der Praxis sind damit Installationen aus verzinkten Werkstoffen wie Stahlrohr oder Stahlbehälter (un­edel) sowie Kupferrohre und Armaturen aus Kupferlegierungen wie Messing oder Rotguss (edel) gemeint. Das heißt, Stahl darf in Fließrichtung gesehen nur vor Kupfer installiert werden. Der Anschluss darf nicht direkt hergestellt werden, sondern es muss ein Übergang (z.B. ein Gewindeübergang) vorhanden sein. Auch ist es möglich, die Badsanierung in der Etage mit Kupferrohren auszuführen, während die Versorgung über vorhandene Kellerverteilungs- und Steigeleitungen aus verzinktem Stahlrohr erfolgen kann. Hinweis: verzinktes Stahlrohr ist für die Trinkwasserinstallation warm nicht erlaubt.
Die Rezirkulation von Wasser aus Kupferleitungen und Bauteilen sowie Apparaten mit wasserberührten Flächen aus Kupferwerkstoffen in den Bereich von verzinkten Leitungen ist durch geeignete Maßnahmen zu vermeiden, z.B. durch die Verwendung eines Rückflussverhinderers.

Trinkwasserinstallation warm
Auch in Anlagen für erwärmtes Trinkwasser dürfen nach Rohrleitungen oder einem Trinkwassererwärmer aus verzinktem Stahl anschließend Kupferrohre verwendet werden – allerdings nur dann, wenn keine Zirkulation besteht. Rezirkulation ist durch eine geeignete Maßnahme (Rückflussverhinderer) zu verhindern. Besteht der Trinkwassererwärmer aus verzinktem Stahl und ist an diesem eine Zirkulationsleitung aus Kupfer angeschlossen, so ist die Fließregel verletzt worden. In diesem Fall ist der Trinkwassererwärmer durch Innenbeschichtung (z.B. Emaille) und zusätzlichen kathodischen Korrosionsschutz (z.B. Opferanode) gegen Schäden zu schützen. Die sogenannten Opferanoden des kathodischen Korrosionsschutzes sind entsprechend den Angaben der Gerätehersteller regelmäßig zu warten bzw. zu erneuern.
Werden unterschiedliche Werkstoffe, z.B. Kupfer und verzinkter Stahl, so zusammengebaut, dass sie sich direkt berühren, ist die Verwendung von Isolierstücken zu empfehlen. Isolierstücke können aus Rotguss oder Messing bestehen. Es können auch einfache Gewindeübergänge aus vergleichbarem Material verwendet werden. Die Verbindung von Kupfer mit Edelstahl erfordert keine Isolierstücke.

Kombination verschiedener Werkstoffe (Mischinstallation)
Kupferrohr sowie innenverzinntes Kupferrohr und nichtros­tender Stahl können miteinander kombiniert werden. Kommt es zu einer Verbindung zwischen einer Rohrleitung und einem Trinkwassererwärmer aus unterschiedlichen Werkstoffen, gilt: Bei Trinkwasser-Härtegraden >15°dH sollten beim Anschluss von unterschiedlichen Rohr- und Trinkwasserspeicherwerkstoffen Isolierverschraubungen installiert werden, um Kontaktkorrosion und Verkrustungen an den Anschlüssen zu vermeiden.

Autor: Ulrich Stahl, Leiter der technischen Kundenberatung und der KME Academy bei KME Germany GmbH & Co. KG, Osnabrück

www.kme.de

 


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