Raumklima individuell erzeugt

Outlet Center liegen bei Kunden und Kommunen sehr im Trend. Stilbewusste Konsumenten finden hier Mode und Accessoires meist zu günstigen Preisen. Kommunalpolitiker steigern mit der Ansiedelung die Attraktivität ihres Standortes. Das Beispiel im saarländischen Wadgassen zeigt die Integration eines Outlet Centers in die lokalen Umgebungsbedingungen im Rahmen eines „Sustainable Responsibility“-Konzeptes (Konzept mit nachhaltiger Verantwortung). Ein wichtiger Baustein in diesem Konzept sind die energieeffizienten Klimasysteme zum monovalenten Kühlen und Heizen mit Umweltenergie.

Wadgassen ist eine vielseitige Gemeinde im Herzen des Saarlandes. Vor einigen Jahren begannen hier die Planungen zum Bau eines Outlet Centers. Das Center wurde im Jahr 2012 eröffnet. Im Zentrum steht das unter Denkmalschutz stehende Gebäude der Cristallerie von Villeroy und Boch aus dem Jahr 1843. Mit aufwendiger Architektur wurde eine Symbiose aus Tradition und Moderne geschaffen. Neu gebaute Pavillons beherbergen die überwiegende Zahl der Outlet-Stores. Das ganzheitliche Konzept ist neben der Einbettung in die historisch gewachsene Landschaft auch eng verbunden mit dem Standort Wadgassen. Es versteht sich als Aushängeschild und Anziehungspunkt für Shopping-Touristen aus dem nahen und weiteren Umland, insbesondere aus Frankreich. So will das neue Center einen positiven Beitrag für die Strukturentwicklung des Ortes liefern.
Flankiert wird dieses Konzept durch die Einbindung der innerstädtischen Einzelhändler und zahlreiche Maßnahmen, wie die fußläufige Anbindung an die Altstadt oder Event-Kooperationen und gezielte Aktionstage. Darüber hinaus nimmt die Integration des Outlet Centers in die lokalen Umgebungsbedingungen im Rahmen des „Sustainable Responsibility“-Konzepts eine zentrale Rolle ein. Denn sowohl der Einsatz von ökologischen Baustoffen als auch die technische Gebäudeausstattung tragen zu einer Verbesserung des Klimas und des optimalen Miteinanders von Mensch und Natur bei. Ein wichtiger Baustein in diesem nachhaltigen Konzept sind energieeffiziente Klimasysteme, die hier zum Kühlen und monovalenten Heizen zum Einsatz kommen.

Klimatisierung nach Bedürfnissen der Kunden und Shopbetreiber
In 20 Shops sind rund 25 Marken aus den Bereichen Mode, Accessoires und Porzellan vertreten, die sich den Kunden auf rund 5000 m² Verkaufsfläche präsentieren. Der überwiegende Teil der Verkaufsflächen befindet sich in neu erbauten Pavillons, die über große Fensterflächen verfügen und viel Tageslicht hereinlassen. „Der hohe Anspruch des Outlet Centers sowie die großen Fensterflächen haben eine Klimatisierung im Innenbereich erforderlich gemacht. Im Textilbereich ist es erfahrungsgemäß für Kunden und Shop-Betreiber von Vorteil, behagliche Raumtemperaturen zu realisieren. Es ist einfacher, Bekleidung bei angenehmen Temperaturen anzuprobieren“, erklärt Nico Loreth, vom Center Management.
„Die Ausstattung der Ladengeschäfte ist für das Center-Management aber auch ein wichtiger Bestandteil, um den Mietern eine Leistung „on top“ zur Verfügung zu stellen und dadurch eine langfristige Mieterbindung anzustreben“, so Loreth weiter. Der Erfolg spricht für sich: Die Mietverträge haben überdurchschnittlich lange Laufzeiten zwischen 10 und 15 Jahren.
Die gebäudetechnische Planung erfolgte über Witsch&Partner, Ingenieurbüro für Haustechnik. Die Ausführung übernahm Dietwalt Eckardt von der CKS GmbH, dem ausführenden Fachhandwerksunternehmen aus Saarbrücken. „Wir haben dem Kunden eine ganzheitliche Lösung bei der Wärme- und Kälteversorgung empfohlen, die das Kühlen und Heizen jedes einzelnen Shops mit einem separaten Klimasystem ermög­licht“, erklärt Eckardt. Zum Einsatz kommen Klimasysteme aus der „Mr. Slim“-Serie des Herstellers Mitsubishi Electric. Sie sind aufgrund ihrer Wärmepumpenfunktion in der Lage, auch die Versorgung mit Raumwärme zu übernehmen. „Dabei ermöglichen die hohen SCOP-Werte dieses Systems (der SCOP gibt die jahreszeitbedingte Leistungszahl im Heizbetrieb an), selbst bei niedrigen Außentemperaturen einen geringen Energieverbrauch zu erzielen“, so Eckardt.

„Mr. Slim“-Beispiele für Shopanwendung
Alle installierten „Mr. Slim“-Klimasysteme sind zum monovalenten Heizen und Kühlen ausgelegt. Das heißt, es ist keine weitere Heiztechnologie beispielsweise über fossile Brennstoffe erforderlich. „Dadurch wird der Invest geringer und eine klassische Heizungsanlage ist im Grunde genommen überflüssig“, ergänzt Eckardt und weiter: „Darüber hinaus spart man sich überflüssige, doppelte Wartungsarbeiten, weil nur noch eine Anlage gewartet werden muss.“ Die Leistung und Anzahl der Innengeräte ist dabei abhängig von den internen Wärmelasten, beispielsweise durch Beleuchtungssys­teme und Sonneneinstrahlung.
Jeder Shop im Outlet Center Wadgassen ist mit einem eigenen Klimasystem ausgestattet. Jedes Außengerät versorgt zwei bis vier Innengeräte, je nach Ladengröße und Leistungsanforderung. Die jeweiligen Innengeräte bilden eine Klimazone und versorgen die einzelnen Shops gleichmäßig mit Wärme oder Kälte. Durch die Ausstattung jedes Ladengeschäftes mit einem separaten Klimasystem ergibt sich eine praktische Einzelabrechnung pro Shop bzw. für den einzelnen Mieter. Zur Veranschaulichung haben wir zwei Shopbeispiele zusammengestellt, die repräsentativ für eine Vielzahl flexibler Anwendungen am Standort stehen.
Im ersten Beispiel handelt es sich um den Bugatti-Store, der ein umfangreiches Sortiment an Schuhen für Damen und Herren bereithält. Um die Verkaufsfläche in dem neu erbauten Pavillon von rund 600 m² zu klimatisieren, stehen hier vier 4-Wege-Deckenkassetten der „Mr. Slim“-Serie vom Typ „PLA-ZRP“ zur Verfügung. Eine nahezu baugleiche Anlagenkonfiguration finden wir im Schiesser-Shop. Auch hier versehen vier 4-Wege-Deckenkassetten ihren Dienst. Die Geräte bilden eine Klimazone und werden durch ein Außengerät versorgt.

„City Multi“-Serie für hohen Leistungsbedarf
Das zweite Beispiel zeigt den Shop der Marke Barutti, der sich im Bestandsgebäude der ehemaligen Werkshalle von Villeroy & Boch befindet. Dieser Gebäudeteil wird sowohl über Anlagen des „Mr. Slim“-Systems als auch mit „City Multi VRF“-Technologie klimatisiert. Bei dem Ausstatter für Herrenmode ist die Verkaufsfläche mit rund 300 m² etwas kleiner als in dem vorgenannten Beispiel. Da es sich aber um einen Bereich aus dem Gebäudebestand handelt, sind hier die Wärme- und Kühllasten höher. Diese werden abgedeckt durch sechs 4-Wege-Deckenkassetten und ein Außengerät aus der „City Multi VRF“-Serie von Mitsubishi Electric. Die „City Multi“-Serie ermöglicht aufgrund ihres Leistungsbereiches, größerer Rohrleitungslängen und der höheren Anzahl anschließbarer Innengeräte mehr Flexibilität bei Planung und Ausführung. Sie eignet sich deshalb für große Gebäude, die individuelle Lösungen zur Klimatisierung erfordern.
Zur Einstellung der Raumtemperatur ist jedes Ladengeschäft mit einer Fernbedienung vom „Typ PAR 32MAA“ in der Basic-Version ausgestattet, die jeweils in einem Seitenraum installiert ist. Die Kabelfernbedienung bietet sämtliche Funktionen für die lokale Bedienung einer Klimagerätegruppe. „Die Ausstattungsvariante Basic bot sich für den Einsatz in der Shopanwendung an. Zum einen ist sie eine besonders wirtschaftliche Variante, mit der die zentralen Einstellungen der Klimagräte direkt vorgenommen werden können. Zum anderen ermöglicht sie durch die einfache und menügeführte Bedienstruktur einen energiesparenden Betrieb auch ohne große Vorkenntnisse des Nutzers“, erläutert Eckardt abschließend.

Bilder: Mitsubishi Electric

www.mitsubishi-les.com