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Pelletöfen im Visier

 

Komfort, regenerative Energie, geringe Emissionen – das sind drei entscheidende Gründe, weshalb der Brennstoff Pellets nicht nur für die Zentralheizung immer attraktiver wird, sondern auch für Einzelraumfeuerstätten wie Kamine und Kachelöfen. Bei Kleinfeuerstätten gibt es gleich eine ganze Reihe verschiedener technischer Konzepte. Wir stellen einige davon vor.


Sie sind gerade mal ein paar Millimeter klein, und doch steht ihnen eine große Zukunft bei der hei- mischen Energieversorgung bevor: Holzpellets zum Heizen. Brennholz bekanntlich ein regenerativer Energieträger, der die Bilanz des Treibhausgases CO2 nicht negativ beeinflusst, der regional gewonnen werden kann und bei nachhaltiger Forst- be- wirtschaftung auf lange Sicht ausreichend zur Verfügung steht. Pellets bestehen ebenfalls zu 100 Prozent aus Holz – oft handelt es sich sogar um Abfallholz aus der Industrie, das so einer neuen, sinnvollen Nutzung zugeführt werden kann. Und Pellets haben,  das ist für die umweltfreundliche Verbrennung entscheidend, eine normierte Qualität. Gerade erst löste die europaweit geltende ein-heitliche Norm EN 14961-2, in der Ausführung A1 kurz als ENplus bezeichnet, die nationalen DIN- und Ö-Normen ab, die die Pelletqualitäten auf unterschiedliche Weise definierten.

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Im Gegensatz zu vielen anderen „modernen“ Wärmeerzeugern wie Wärmepumpen oder der Solarthermie zur Heizungsunterstützung, die vorzugsweise mit niedrigen Systemtemperaturen arbeiten und somit auf Flächenheizungen (Fußboden- oder Wandflächenheizung) angewiesen sind, können Pelletheizungen problemlos auch höhere Tem- peraturen erzeugen und mit konventionellen Radiatoren betrieben werden. Sie eignen sich demnach außer zum Einsatz im Neubau sehr gut für die Nachrüstung im Gebäudebestand.
Kommen wir noch einmal kurz auf den Heizkessel im Keller zurück: Dessen Anforderungsprofil ist schnell umrissen: Er soll in der Regel rund um die Uhr die kontinuierliche Wärmeversorgung des gesamten Hauses sicherstellen. Deshalb verfügen solche Kessel über einen riesigen Vorratsbehälter, der ein bis zwei Mal pro Jahr von einem Tankwagen beliefert wird. Im Übrigen soll der Betrieb vollautomatisch ablaufen, ganz so, wie man es von Öl- und Gasheizkesseln gewohnt ist.


Wesentlich vielfältiger sind die Ansprüche, die an einen Pelletofen zur Aufstellung im Wohnraum gestellt werden.
Einige Nutzer wollen lediglich einen Ofen zur gelegentlichen Zuheizung, der die Rolle eines klassischen Kamins erfüllen soll. Hier wird – wie beim Scheitholzkamin – meist eine gute Flammensicht und ein möglichst natürliches Flammenbild gewünscht. Am besten klappt das mit einem Naturzug-Heizeinsatz, der vorzugsweise sowohl mit Pellets als auch konventionell mit Scheitholz betrieben werden kann. Von unter-geordneter Bedeutung ist dann die Größe des Pelletvorrats, der sich oft in einem kleinen Tank auf der Hinterseite des Ofens befindet. Er sollte allerdings mindestens eine Tagesration Pellets fassen.

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Wer etwas mehr Geld zur  Verfügung hat und sich von seiner Pellet-Einzelraumfeuerstätte einen substanziellen Beitrag zur häuslichen Wärme-versorgung verspricht, der wünscht sich womöglich die Kombination aus einem traditionell handwerklich gemauerten Kachelofen mit einem modernen Heizeinsatz für Pelletbetrieb. Auch das ist machbar. Größere Kachelofenmodelle bieten die Möglichkeit, auch einen größeren Vorratsbehälter zu integrieren, und über einen wasserführenden Einsatz kann solch ein Ofen auch die Zentralheizung wirksam unter-stützen. Der absolute Clou sind Pellet-Kachelöfen, deren Einsatz je nach Kundenwunsch sowohl mit Pellets als auch mit Scheitholz betrieben werden können.
Und schließlich gibt es Pellet-Heizkessel für die Aufstellung im Wohnraum, die in einem schicken Gewand daherkommen, technisch aber vollwertige Zentralheizkessel sind, wie man sie für gewöhnlich im Keller antrifft. Solche Kessel können natürlich auch die Alleinheizung eines Hauses gewährleisten. Sie werden nicht nur in Niedrigst­energie-Immobilien oder für Extremsituationen in Passivhäusern gewählt, sie können ebenso gut im Bestand für die umweltfreundliche Heizungsergänzung eingesetzt werden.

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Soll der Pelletofen als Alleinheizung genutzt werden (dies ist meist bei Passiv- und Niedrigenergiehäusern der Fall), ist die Detailarbeit von Anfang an wichtig. Vom Keller bis zum Aufstell­ort des Ofens sind Anschlussleitungen für Heizkreis und thermische Ablaufsicherung zu verlegen. Bei automatischer Pelletzuführung aus einem Lager im Keller gilt es zusätzlich noch, die Durchführung durch die
Decke passend zu installieren.
Die Anschlussgruppen mit Umwälzpumpe und Kessel-Ausdehnungsgefäß sind im Regelfall wie bei Wandheizgeräten im Kaminofen integriert. Optisch treten hinter dem Gerät nur die Anschlussleitungen in Erscheinung.


Und wie kommt der Brennstoff in den Ofen? Die Frage ist einfach: Vollautomatisch, aus dem Pelletlager im Keller oder hinter dem Haus, über Förderschnecke und Saugsystem.
Der gleichzeitige Betrieb von Pelletofen und Lüftungsanlage muss in der Weise geregelt sein, dass im Störfall die Gefahr des Austritts von Rauchgasen zuverlässig vermieden wird.
Dies betrifft gerade das Haupteinsatzgebiet für Pellet-Wohnraumöfen – Passiv- und Niedrig-energiehäuser, wo eine kontrollierte Wohnungs-lüftung in vielen Fällen zum Hausbestandteil gehört.
Die Feuerungsverordnung (FeuVo) erlaubt den parallelen Betrieb von Lüftungsanlagen (Gleiches gilt für Dunstabzugshauben) und einer raumluft-abhängigen Feuerstätte nur unter bestimmten Auflagen.

Kaminofen und Lüftung mussten seither gegen-einander verriegelt werden. Eine kontrollierte Wohnungslüftung darf also nur dann betrieben werden, wenn die Feuerstätte nicht gleichzeitig in Betrieb ist.
Zwei mögliche Lösungen stehen hier zur Verfügung: Einige der Pelletöfen können auch raumluft-unabhängig mittels einer externen Verbrennung-sluftzufuhr betrieben werden. Eine andere Lösung ist der Differenzdruck-Controller von Wodtke, der für eine sicherheitstechnische Überwachung von raumluftabhängigen Feuerstätten und Lüftungs-anlagen sorgt, so können beide Systeme gleichzeitig betrieben werden.

 


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