Ostdeutsche Wohngebäude haben bessere Energieverbrauchskennwerte
Essen. Der Energieausweis bringt es ans Tageslicht: Die Gebäude mit der besten Energieeffizienz stehen in den neuen Bundesländern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Messdienstleisters ista. Das Unternehmen für die Erfassung und Abrechnung von Energie, Wasser und Hausnebenkosten hat wenige Tage vor Beginn der Ausweispflicht am 1. Juli ein Auftragsvolumen von über 120000 Energieausweisen.
"Die Auswertung offenbarte, dass Wohngebäude in den neuen Bundesländern wesentlich bessere energetische Kennwerte aufweisen als Immobilien in den alten Bundesländern", erklärt Karsten Zastrau, Produktmanager von ista. Dies liege zum einen an den zahlreichen Sanierungs- und Neubauprojekten in Ostdeutschland seit 1990. Aber auch die durchschnittlich höhere Anzahl von Wohnungen pro Gebäude trägt zum niedrigeren Energieverbrauch bei.
Bundesweiter Spitzenreiter ist im Ländervergleich Mecklenburg-Vorpommern. Hier ermittelte ista einen Wert von 102 Kilowattstunden (kWh) Wärmeverbrauch pro Quadratmeter. Auf den folgenden Plätzen finden sich Brandenburg (118 kWh), Sachsen (119 kWh), Thüringen (120 kWh), Sachsen-Anhalt (130 kWh) und Bayern (134 kWh). Die Schlusslichter sind Hamburg und Niedersachsen mit jeweils 151 kWh je Quadratmeter. Bremen (150 kWh), Hessen (145 kWh) und Baden-Württemberg (145 kWh) rangieren knapp davor.
Für die Einführung des Energieausweises hat der Gesetzgeber verschiedene Fristen vorgesehen: Bei Wohngebäuden, die vor 1965 gebaut wurden, wird der Energieausweis ab 1. Juli Pflicht. Für alle anderen ist der Ausweis ab 1. Januar 2009 bei Verlangen vorzulegen. Bis zum 30. September 2008 gibt es zudem noch die völlige Wahlfreiheit zwischen dem bedarfsorientierten und dem verbrauchsorientierten Energieausweis.