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Ortsunabhängig ans Werk

Professionelle Tablet-Versionen können den Arbeitsalltag vereinfachen

Industrietaugliche Tablets sind selbst bei Nässe oder Staub sowie bei sehr niedrigen oder sehr hohen Temperaturen – -20 bis 60 °C – weiterhin voll funktionsfähig.

Alexander Djemaa von Logic Instrument.

 

Die Digitalisierung hat das Leben stark verändert – beruflich sowie privat. Besonders Smartphone und Tablet haben dazu beigetragen, überall erreichbar zu sein und, wenn nötig, bestimmte Arbeiten ortsungebunden zu erledigen. Nicht jeder denkt bei diesem Satz gleich an ein SHK-Unternehmen. Doch auch hier sind – mit dem passenden Endgerät – zahlreiche Vorteile zu finden. Die IKZ-HAUSTECHNIK sprach mit Alexander Djemaa von Logic Instrument, über spezielle Hardware für den Baualltag, die Einsatzmöglichkeiten und worauf beim Kauf zu achten ist.

IKZ-HAUSTECHNIK: Herr Djemaa, es steht außer Frage, das Tablets immer häufiger im Alltag anzutreffen sind. Laut dem Statistik-Portal Statista soll sich nach einer Prognose vom April 2016 die Zahl der Tablet-Nutzer in Deutschland im Jahr 2018 auf rund 39 Millionen belaufen. Doch ist die Hardware auch etwas für ein SHK-Unternehmen?
Alexander Djemaa: Selbstverständlich eignet sich die Hardware für den Sanitärbereich. Denkbare Einsatzszenarien wären zum Beispiel unter anderem die Auftragssteuerung, Aufmaß, Navigation zum oder Rechnungsstellung beim Kunden. All das ist mit robuster Hardware und entsprechender Anwendersoftware möglich. Der Nutzer profitiert neben der eingesparten Zeit von einer besseren Koordination seiner Flotte und kann dabei Geräte verwenden, die selbst bei Nässe oder Staub sowie bei sehr niedrigen oder sehr hohen Temperaturen – -20 bis 60 °C – weiterhin voll funktionsfähig sind.

IKZ-HAUSTECHNIK:
Konnten Sie schon Erfahrungen mit Handwerksbetrieben sammeln?
Alexander Djemaa: Ja, Erfahrungen konnten wir bislang mit Kfz-Werkstätten sowie mit verschiedenen Baugewerken sammeln.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wo genau liegen die Unterschiede zwischen herkömmlichen Tablets und den von Ihnen angebotenen professionellen Versionen?
Alexander Djemaa: Industrietaugliche Tablet PCs sind normalerweise mindestens mit IP65 und nach MIL STD 810G zertifiziert. Die Abkürzung „IP“ steht für „Ingress Protection“ und gibt an, wie widerstandsfähig und zuverlässig das Gerät im Einsatz unter erschwerten Bedingungen mit Festkörpern verschiedener Größe oder bei Feuchtigkeit ist. Die IP-Schutzart wird mithilfe von zwei Zahlen beschrieben: Die erste bezieht sich auf Festkörper, die zweite auf Flüssigkeiten. IP6x sagt aus, dass das Gerät staubdicht ist. IPx5 hingegen steht für den Schutz gegen Strahlwasser (Düse) aus beliebigem Winkel. Logic Instrument bietet Geräte mit einer Schutzklasse bis IP68 an. Wir haben Anfragen, bei denen Schutz gegen Vibrationen und Stürze gewünscht sind – hierfür haben wir Geräte entwickelt, die bei einer Fallhöhe von bis zu 1,8 m weiter voll funktionsfähig bleiben. Darüber hinaus ist durch enorm niedrige Arbeitstemperaturen, zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie bei bis -20 °C, und teilweise immens hohe Temperaturen von bis zu 60 °C in anderen Produktionsumfeldern, ein solider Schutz gegen Kälte oder Hitze vonnöten. Diese Sicherheit gewährleistet ein Tablet mit einer MIL STD 810G Qualifizierung. Sie ist eine militärische Norm des United States Army´s Development Test Command und stellt sicher, dass bei Einwirkung von umweltspezifischen Aspekten wie Schock, Vibration, Fall, Temperatur etc. die Betriebssicherheit garantiert bleibt. Diese Tests haben eine sehr hohe Aussagekraft und werden daher in der Industrie meist als Standard akzeptiert. Der Umfang zu einzelnen Prüfungen ist im Department of Defense (DoD) Handbuch genauer beschrieben. Erst wenn alle Kriterien beider Normen erfüllt werden, spricht man von robusten Endgeräten. Herkömmliche bzw. Consumer-Tablets haben diese Tests nicht durchlaufen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Das bedeutet, auch das Display hält den Anforderungen auf dem Bau stand?
Alexander Djemaa: Ja, es werden besonders robuste, gehärtete Glasscheiben verwendet, die vor Schäden durch Staub und Flüssigkeiten schützen. Zudem sorgen Anti-Reflexions-Filter für ein besseres Ablesen unter widrigen Lichtverhältnissen – sowohl In- als auch Outdoor.

IKZ-HAUSTECHNIK: Sicherlich gibt es auch robuste Notebooks für solche Einsätze. Sind sie nicht eine sinnvolle Alternative zum Tablet? Immerhin ist gerade die Leis­tungsfähigkeit um ein vielfaches höher.
Alexander Djemaa: Mobile Applikationen sind in der Regel so programmiert, dass sie nicht viel Performance benötigen. In der Regel reichen i5 M Prozessoren bzw. oft auch X5 Prozessoren. Auf ein Keyboard kann ebenfalls verzichtet werden, da jedes Tablet über Stifteingabe mit Handschrifterkennung (Windows) oder eine per Touch bedienbare Onscreen-Tastatur verfügt.

IKZ-HAUSTECHNIK: Lassen Sie uns auf die Tablet-Software zu sprechen kommen. Mir sind drei Basis-Systeme bekannt: IOS, Android und Windows. Auf was ist hier zu achten? Welche Vorteile bietet welches System? Oder ist es lediglich eine Frage des Geschmacks?
Alexander Djemaa: iOS-basierende Geräte sind mit keinem bzw. eingeschränkten Robustheitsgrad ausgestattet. Hier ist in der Regel eine Schutzhülle zusätzlich notwendig. Android- und Windows-Geräte gibt es von vielen Herstellern als robuste Version – es ist keine Schutzhülle notwendig. Weil mit X5-CPUs die Kosten im Vergleich zu ARM-basierenden Geräten gleich sind, spielen die Ausgaben für die Lizenz so gut wie keine Rolle mehr. Android empfehlen wir oft, wenn nur eine Anwendung auf dem Tablet laufen soll. Windows bietet eine größere Flexibilität, daher spricht inzwischen wieder mehr bei ähnlichen Kos­ten für eine Windows-Plattform im professionellen Bereich.

IKZ-HAUSTECHNIK: Die meiste Befürchtung, bei der Nutzung solcher Endgeräte, liegt wohl in der Datensicherheit – gerade wenn mit solch sensiblen Daten wie Rechnungen, Bilanzen oder Ähnlichem umgegangen wird. Wie steht es darum? Ist die Angreifbarkeit von System zu System unterschiedlich?
Alexander Djemaa: Anwender können Android- und Windows-basierende Systeme mit Lösungen von unterschiedlichen Software-Herstellern sicher machen. Bei Android haben die User zum Beispiel eine Sandbox für Firmenanwendungen und eine offene Partition für private oder nicht sicherheitsrelevante Anwendungen. In der Regel verwendet der Betrieb eine VPN-Verbindung, um sich auf den Server im Betrieb zu verbinden, oder er hat die Daten bei einem Dienstleister in der sicheren Cloud.

IKZ-HAUSTECHNIK: Lassen Sie uns einen Blick in die Zukunft werfen. In welche Richtung wird sich der Tablet-Markt bewegen?
Alexander Djemaa: Der Erfolg von Tablets und Smartphones im privaten Bereich ändert die Anforderungen in der Industrie. Die Nutzer sind von zu Hause an eine flüssige Bedienung mit Multi-Touch und an die neuesten Prozessoren gewöhnt – genau das wollen sie im Industrieumfeld auch. Zweckmäßigkeit reicht nicht mehr aus, die robusten Tablets werden schlanker und schicker. Dieser „Consumeration“-Trend setzt sich weiter fort: Angefangen beim Preis bis hin zu Features wie Sprach­erkennung.

IKZ-HAUSTECHNIK: Das bedeutet, es wird auch neue Einsatzgebiete für Tablets geben?
Alexander Djemaa: Tablet-PCs werden bereits in fast allen Bereichen für unterschiedliche Aufgaben verwendet – sei es beim Militär, zur Anlagensteuerung oder in der Seefahrt. Aktuell ist es so, dass Tablets oder Phablets – eine Mischung aus Smartphone und Tablet – dort zum Einsatz kommen, wo früher andere Geräte dominierten. In der Logistik zum Beispiel nutzte man Handheld-Geräte, mittlerweile greift der Anwender auf kleine Tablets mit integriertem Barcode-Scanner zurück.

 


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