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Organische PV in die Bauindustrie tragen - Belectric OPV aus Nürnberg will mit Kooperationspartnern neue Märkte erschließen

Der PV-Markt in Deutschland könnte in seiner schwersten Krise eine neue Perspektive erhalten: Die Organische Photovoltaik (OPV) bietet dazu eine ideale Möglichkeit, da sie besonders leicht in herkömmliche Produkte und Bauelemente zu integrieren ist.

Belectric OPV setzt große Hoffnungen darauf, dass bedeutende Bauelemente-Hersteller mit ihren Produkten der Organischen PV zum Durchbruch verhelfen.

Zur Verbreitung müsste aber auch die Politik passende Rahmenbedingungen schaffen. Fotos: Belectric

 

„Der Markt der Gebäudeintegration ist ein sehr interessantes Umfeld für OPV-Anwendungen – bestehen hier doch Chancen, gemeinsam mit Unternehmen aus der klassischen Bauelementeindustrie integrierte Produkte mit hohem Innovationsgrad zu etablieren“, sagt Hermann Issa, Leiter für Marktentwicklung und Verkauf der Belectric OPV GmbH aus Nürnberg und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Bausysteme. Voraussetzung für eine kostengünstige Herstellung sei aber, dass die OPV im Druckverfahren aufgebracht werde, da sie hier ihre wirklichen Stärken zeigen kann.
Die Chancen für diese Technologie seien gewaltig, denn schlagartig wäre die Photovoltaik in allen Neubau- und Sanierungsprojekten vertreten. Belectric OPV plant derzeit Produktionsanlagen von OPV-Folien für eine Pilotfertigung. Erste Projekte mit Partnern sind gestartet, die OPV in Glas- und in andere Bauelemente bereits im Produktionsprozess zu integrieren.

Möglicher Eintritt in den Massenmarkt

„Denkbar sind langfristig unterschiedlichste Geschäftsmodelle um integrierte Produkte in den Markt zu bringen. Dies ist auch stark abhängig von der individuellen Anforderung der Kunden, der Produkte und den dazugehörigen Prozessen und Märkten. Wer dabei Fertigung und Vertrieb übernimmt, kann durchaus unterschiedlich gehandhabt werden“, sagt Issa.
Für die Bauelemente-Hersteller biete diese Kooperation einige Vorteile, sei ihr Markt doch einem permanenten Preiskampf ausgesetzt. Issa: „Diese können ihren Umsatz oft nur durch Masse machen, da deren Technologie hohem Konkurrenzdruck ausgesetzt ist. Deshalb haben sie auch ein starkes Bedürfnis, Innovationen in ihre Produkte zu integrieren, um neue Marktfelder zu erschließen. Es geht dabei um kostengünstige Anwendungen, auf die Fläche bezogen.“
Dass die klassische PV-Industrie den Schritt in die Produktintegration im Bauelementemarkt mitgehe, sei eher schwierig, meint Issa: „Solarhersteller können so schnell nicht umsteuern und vor allem nicht selbst zum Bauelemente-Hersteller werden.“ Der Impuls sei genauso wenig von der Baustoffindustrie zu erwarten: „Denn zunächst hat diese eine konträre Interessenlage: Bauprodukte Hersteller streben stets nach Kostensenkung im Quadratmeter Preis, die PV Industrie nach höheren Wattpeek-Preisen und höheren Wirkungsgraden – das hält den Quadratmeterpreis am Ende hoch. Die Bauelementeindustrie kann ihre Produkte nicht deutlich verteuern, da sonst die Kosten von Bauprojekten in die Höhe schießen und Investoren abspringen würden. Issa ist aber überzeugt: „Bis zu einer gewissen Verteuerung der Quadratmeterpreise für einzelne Produktgruppen – mit einem interessanten Zusatznutzen für den Kunden – würden die Hersteller mitgehen.“

Warum die Gebäudeintegration hakt

Seit Jahren bleibt die Verbreitung der Gebäudeintegration hinter ihren Möglichkeiten: Glashersteller und Veredler beispielsweise sind kaum bereit, PV-Elemente herzustellen, da der Aufwand zu groß ist und ihr Zielmarkt nicht der PV-Markt ist. Architekten verlangen nach zulassungsfähigen Produkten, die alle erforderlichen Sicherheitsstandards und Planungsgrundlagen erfüllen. „Der Architekt muss Risiken für seinen Auftraggeber vermeiden – umso gravierender ist für ihn, dass qualifizierte Fachplaner und ausführende Unternehmen in diesem Bereich Mangelware sind“, beschreibt Issa das Dilemma. Die Bauzulassung sei ebenso ein großes Thema: „Die Vorschriften für multifunktionale Bauprodukte sind zu streng und zu komplex – hier ist eine Diskussion notwendig, um neue Produkte überhaupt erst auf den Markt bringen zu können“.

Energetischer Anreiz ist nötig

Das Fehlen geeigneter Produkte verhindert indes die Befriedigung der Nachfrage – um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, ist nach Meinung Issas vor allem die Politik und der Gesetzgeber gefragt: „Ein Ansatz wäre, die BIPV mit der Energieeinspar-Verordnung EnEV zu koppeln.“ Wer baut oder modernisiert, müsste nachweisen, dass er PV-aktive Flächen in der Gebäudehülle vorsieht. „Man müsste erzeugte Energiemengen direkt und einfach  in die Gesamtenergiebilanz des Gebäudes einrechnen können. Dann würde endlich ein Markt losgetreten – was sicherlich auch der Umsetzung der EU-Effizienzrichtlinie entgegen kommen würde.“
Für Issa ist gerade dieser Ansatz erfolgversprechend: „Hausbesitzer verwenden ja auch Vollwärmedämmung in der Fassade nicht etwa, weil sie „Wollen“ und sich ein Geschäftsmodell damit gestalten lässt, sondern weil sie dazu verpflichtet sind“. Gefragt seien Vorstöße der Politik: „Das Marktanreizsystem des EEG muss dafür von einem sehr stark finanz- und renditeangetriebenem System hin zu einem energetischen Anreizsystem überführt werden“, ist Issa überzeugt.

Autor: Martin Frey

KONTAKT: Belectric OPV GmbH, 97509 Kolitzheim, Tel. 09385 98040, Fax 09385 9804590, hermann.issa@belectric.com, www.belectric.com

 


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