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Nur ein schmaler Streifen

Duschrinnen und Duschelemente sind die erste Wahl, wenn das Wasser unauffällig ablaufen soll

Je weniger der Bodenbelag durch Fugen oder Entwässerungselemente unterbrochen wird, desto hochwertiger und weiträumiger wirkt der Raum. Bild: Tece

Diese Duschrinne hat einen nur 4 mm breiten Stegrost und erlaubt deshalb eine besonders dezente Integration in den Fliesenboden. Bild: Viega

Fließt Wasser in diese Rinne, schaltet sich die LED-Beleuchtung ein. Bild: ACO Passavant

Bei dieser Duschrinne kann die Wende-Abdeckblende aus Edelstahl auch befliest werden. Bild: Mepa

Ein befliesbare Duschplatz: Hier sind Ablaufanschluss und Duschrinne bereits werkseitig eingedichtet. Bild: Kermi

 

Die bodenebene Dusche gehört zu jedem barrierefreien Bad. Im Vergleich zur punktförmigen Entwässerung – dem Bodenablauf – gewinnt die Linienentwässerung – die Duschrinnen – an Bedeutung.
Duschrinnen für die Entwässerung von bodenebenen Duschen folgen dem Trend nach designbetonten Akzenten im Bad. Wo bislang die Fliesen auf der Duschfläche an einen meist mittig platzierten Ablaufpunkt herangearbeitet werden mussten, werden durch die Linienentwässerung verlegetechnische und gestalterische Begrenzungen aufgehoben. Damit bestimmt die Entwässerungseinheit die optische Erscheinung von gefliesten Duschen wesentlich mit.
Ein wesentlicher Vorteil ist indessen weniger in der Entwässerungstechnik begründet als vielmehr in der Gestaltung des Bodenbelages: Das Gefälle muss nicht mehr von vier Seiten auf einen Ablaufpunkt geführt werden. Die Verarbeitung von Naturstein-Oberflächen oder großformatigen Bodenfliesen gestaltet sich damit einfacher und optisch ansprechender. Die nur in eine Richtung führende Gefälleausbildung der Duschfläche verschafft einen angenehmen Stand und sorgt für einen gleichmäßigen Wasserabfluss.

Begrenzter Spielraum nach oben
Der Gestaltungsfreiheit bodenebener Duschen scheinen keine Grenzen mehr gesetzt zu sein. Raum und Fläche breiten sich aus, begrenzt ist nur die Höhe. Dass das anfallende Abwasser nach wie vor über ein natürliches und vor allem ausreichendes Gefälle abfließen muss, wird allzu häufig außer Acht gelassen. Planungs- und Ausführungsmängel ziehen schnell Reklamationen nach sich. Zu den gewichtigsten Mängeln zählen:

  • verstopfte Entwässerungsleitungen, weil diese kaum Gefälle aufweisen,
  • zu geringes Gefälle im Bodenbelag, wodurch das Wasser in alle Richtungen fließt,
  • in die Bodenkonstruktion eingedrungenes Abwasser, weil die Duschrinne nicht richtig in die Verbundabdichtung eingebunden wurde.

Die gelungene und fachgerechte Lösung für bodenebene Duschplätze wird in der Praxis durch zwei Maße bestimmt, die sich gegenseitig beeinflussen:

  • verfügbare Höhe des Fußbodenaufbaus,
  • Länge der Entwässerungsleitung und das dafür erforderliche Gefälle.

Ermittelt werden sollte deshalb zunächst, welches Höhenmaß die Oberkante der Anschlussleitung am Anschlusspunkt des Ablaufkörpers erreicht, das sich aus dem Rohrdurchmesser sowie der Leitungslänge und dem daraus resultierenden Gefälle ergibt. Anders ausgedrückt, sollte die verfügbare Einbauhöhe für die Duschrinne vom Anschlusspunkt der Entwässerung aus ermittelt werden. Daraus ergeben sich weitere Fragen, die es im Zuge der Planung zu klären gilt:

  • Welche Überdeckung ergibt sich über der Rohroberseite? Bei Dünnschicht-Aufbauten ist eine Überdeckung des Abwasserrohres von mindestens 45 mm gefordert.
  • Wo liegt der Entwässerungsanschluss? Ist zur normgerechten Installation der Entwässerungsleitung evtl. eine Vertiefung im Rohfußboden nötig? Normgerecht heißt hierbei auch, dass die Anschlussnennweite DN 50 betragen muss, um die Abflussleistung gewährleisten zu können.


Abdichtung ist wichtig
Meist sitzt die Duschrinne vor der Wand. Badprofis wissen, dass besonders der Übergang vom Boden zur Wand abdichtungstechnisch sehr sensibel ist. Für diesen Fall wurden Duschrinnen entwickelt, die mit einer 90°-Aufkantung als Wandanschlussflansch versehen sind.
Ohnehin ist die Einbindung in eine Flächenabdichtung generell Voraussetzung für die Verwendung von Duschrinnen, um den Schutz des Bauwerks gegen Durchfeuchtung zu gewährleisten. Dusch­rinnen sind daher generell mit einem umlaufenden Anschlussflansch versehen. Zum Lieferumfang oder Zubehör gehört dabei auch entsprechendes Dichtmaterial.

Einbauhöhe ist nicht gleich ­Einbauhöhe
Ein vorgefertigtes Gefälle haben Duschboards. Kernelement der Duschboards ist eine Hartschaumplatte mit verfliesungsfertiger Oberfläche. Unmittelbar nach dem Einbau in eine Estrichaussparung kann mit der Fliesenverlegung begonnen werden, was bei Sanierungen dem Baufortschritt entgegenkommt.
Zu beachten ist, dass bei Duschrinnen und Duschboards Einbauhöhe nicht immer gleich Einbauhöhe ist: Die in den Hersteller-Datenblättern angegebenen Maße beziehen sich teilweise auf unterschiedliche Bezugshöhen: Während für Duschboards die Einbauhöhe am oberen Rand des Duschplatzes angegeben wird, ist bei Dusch­rinnen die Einbauhöhe am Ablauf dargestellt.

Ablauf- und Auslaufleistung aufeinander ­abstimmen
Duschrinnen sind in unterschiedlichen Bauhöhen und mit entsprechenden Verstellbarkeitsbereichen erhältlich. Doch hier gilt es zu bedenken, dass eine geringere Einbauhöhe auch eine geringere Abflussleistung bedeuten kann. Deshalb sollten bei der Produktauswahl unbedingt die Abflussleistung der Duschrinne und die Auslaufleistung der Duscharmatur aufeinander abgestimmt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Brause für unerwünschte Überschwemmungen im Bad sorgt. Die Planung eines Duschrinnenbades sollte deshalb auch gleich die Auswahl der Duscharmaturen mit einbeziehen, da die erforderliche Abflussleistung neben der Aufbauhöhe zu den wichtigsten Einflussgrößen zählt.

 


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