Werbung

Niedersachsen – „Das Ziel ist es, mehrere Systeme einbinden zu können“

SHK-Organisation präsentiert Smart-Home-Lösung fürs SHK-Fachhandwerk

Jürgen Engelhardt (l.), Geschäftsführer Fachverband SHK Niedersachsen und Bernd Aue, Geschäftsführer der ConSoft GmbH, präsentierten auf der GET Nord einen Prototypen des Smart-Home-Systems. Bild: Fachverband SHK Niedersachsen

 

Die SHK-Landesverbände Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben auf der Fachmesse GET Nord ein Smart-Home-System speziell fürs SHK-Fachhandwerk vorgestellt – eine Kooperation mit dem Softwarehaus ConSoft aus Hannover. Wir sprachen mit den maßgeblichen Initiatoren, Jürgen Engelhardt, Geschäftsführer Fachverband SHK Niedersachsen, und Bernd Aue, Geschäftsführer der ConSoft GmbH.

IKZ-HAUSTECHNIK: Ein Smart-Home-System speziell für SHK-Handwerker, wie kommt man als Verband darauf, so ein System zu entwickeln?
Jürgen Engelhardt: Smart Home ist ein Zukunftsthema im SHK-Handwerk, es liegt also nahe, sich damit zu beschäftigen. Wenn man sich die Angebote am Markt anschaut, merkt man jedoch schnell, dass es bisher überwiegend Insellösungen von Herstellern für deren eigene Produkte gibt. Das hat dann zur Folge, dass der Kunde in seinem Haus für jede Anwendung – Licht anschalten, Heizung einstellen – eine andere App öffnen muss und sich jedes Mal mit den einzelnen Programmierungen befassen muss. Daraus resultierte die Idee, eine App zu entwickeln, die konsequent von den Bedürfnissen des Kunden her gedacht ist. Das Ziel ist es, mehrere Systeme einbinden zu können, damit Kunden alle Anwendungen in ihrem Haus mit einer App steuern können. Auch für die SHK-Handwerker ist dies einfacher zu installieren und dem Kunden zu erläutern. Zusätzlich bekommt so das Thema Energieeffizienz einen neuen Schwung – Smart Home kann bei guter Einbindung einen nicht unerheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Funktionalitäten – Heizen, Lüften, Beleuchtung, Sonnenschutz, Alarm – stehen im Fokus des Systems?
Jürgen Engelhardt: Alle genannten Funktionalitäten – und noch weitere – können künftig mit ZVconnect abgebildet werden. Eine Arbeitsgruppe aus SHK-Handwerkern begleitet den Entwicklungsprozess des Systems und achtet darauf, dass Anforderungen, die sie bei ihren Kunden aufnehmen, eingebunden werden. Im Fokus steht ganz klar die Benutzerfreundlichkeit für den Kunden, der Zusatznutzen für den SHK-Handwerker und nicht zuletzt die Förderung der Energieeffizienz in deutschen Haushalten.

IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Protokolle werden zur Übertragung genutzt?
Bernd Aue: Wir unterstützen im ZVconnect-System enocean, Zigbee, Z-Wave und den EEBUS, sobald Produkte real mit EEBUS-Unterstützung vorhanden sind.

IKZ-HAUSTECHNIK: Auf der GET Nord wurde ein erster Prototyp vorgestellt, wie sieht der weitere Zeitplan aus: Wann starten die ersten Piloten und wann und mit welcher Leistungstiefe soll das System im Markt verfügbar sein?
Bernd Aue: Erste Testinstallationen beginnen im Januar. Der nächste große Meilenstein ist die ISH im März 2019 in Frankfurt. Dort werden wir ZVconnect einem noch größeren Publikum vorstellen können, natürlich wird das System bis dahin schon wieder weiterentwickelt sein.

IKZ-HAUSTECHNIK: Über welche Kanäle soll der Vertrieb erfolgen?
Jürgen Engelhardt: ZVconnect wurde von der ConSoft GmbH in Hannover entwickelt. Das Unternehmen wird sein Produkt auch selbst vertreiben.

IKZ-HAUSTECHNIK: Neue Technik erfordert immer auch eine Qualifizierung der Installateure. Wie soll die erfolgen?
Jürgen Engelhardt: Um den Kunden die Vorzüge und die Funktionalitäten von ZVconnect näher bringen zu können, ist es natürlich ganz wichtig, dass die SHK-Handwerker das System kennenlernen. Die Fachverbände werden zusammen mit dem ZVSHK und ConSoft für die Innungsbetriebe dazu ein Schulungskonzept entwickeln. Der Schulungsaufwand wird sich aber in einem zeitlich geringen Aufwand darstellen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Das Thema Datensicherheit spielt bei Smart-Home-Systemen eine große Rolle. Wie gewährleis­ten Sie diese?
Bernd Aue: Es gab in der Vergangenheit bei anderen Anbietern öffentlich gewordene Schwachstellen, die wir mit unserem System prinzipiell vermeiden. Solange der Nutzer auf seine Zugangsdaten achtet, wird nur er und niemand sonst auf seine Daten zugreifen können. Wie wir das im Detail lösen, zeigen wir Ihnen auf der ISH Frankfurt Mitte März 2019.

IKZ-HAUSTECHNIK: Innungsfachbetriebe sollen spezielle Vergünstigungen erhalten. Gilt das für bundesweit alle Innungsfachbetriebe und wie sehen die Vergüns­tigungen konkret aus?
Bernd Aue: Uns ist der Einbezug des Handwerks sehr wichtig. Und wir greifen den Innungsgedanken „einer für alle, alle für einen“ gern auf und fördern die Innungsmitglieder bundesweit mit besonderen Konditionen. Damit sichtbar wird: Innungsmitgliedschaft lohnt sich. Details dazu werden zur ISH Frankfurt kommuniziert.

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: