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Neue Technik hinter alten Mauern

Gas-Brennwert-Heizungskaskade und Dampfkesselanlage versorgen Brauerei- und Gastronomiebetrieb

Blockbräu – ein florierender Gastronomiebetrieb in einem Hamburger Wahrzeichen.

Um Platz für die Brauereitechnik zu gewinnen, musste der alte Heizungsraum mit seiner Fläche von 35 m² auf rund 17 m² verkleinert werden.

Das Anlagenschema der neuen Heizungsanlage mit drei „ProCon HT 150“ Gas-Brennwertkesseln für die Wärmeversorgung des Gebäudes und einem Dampfkessel für den Braubetrieb.

Die Verantwortlichen für Planung und Installation: Rolf Roggemann (links) und Heinrich Kohl.

Die Kompaktheit der MHG Kessel mit ihrem geringen Platzbedarf von etwa 1 m² pro Gerät war damals ausschlaggebend für die Auswahl. Jeder einzelne Kessel verfügt über zwei unabhängig voneinander arbeitende Brenner. Zudem können die Kesselmodule ohne Unterbrechung des Heizbetriebs einzeln gewartet werden.

 

An den Landungsbrücken des Stadtteils St. Pauli in Hamburg legten schon Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten Dampfer an, wo ab 1907 ein repräsentativer Schiffs-Bahnhof aus sandfarbenem Tuffstein entstand. Nach rund 100 Jahren wurde das Gebäude von Gastronom Eugen Block gemeinsam mit der Stadt Hamburg für mehrere Millionen Euro detailgetreu restauriert. Dazu versorgen jetzt drei Gas-Brennwert-Heizkessel von MHG sowie eine Dampfkesselanlage das Gebäude und den Brauereibetrieb mit Wärme und Warmwasser – und das in einem Heizungsraum, der von ursprünglich 35 m² Fläche auf rund 17 m² verkleinert werden musste.

Der Hamburger Hotelier und Gastronom Eugen Block plante in der östlichen Spitze der St. Pauli Landungsbrücken die Eröffnung eines neuen Szene-Gastronomiebetriebes mit integrierter eigener Brauerei. Das ursprünglich als Abfertigungsstation errichtete Gebäude zählt zu den bekanntesten Wahrzeichen der Freien und Hansestadt Hamburg und gehört der Hamburg Port Authority (HPA). Es entstand zwischen 1907 und 1909 und wurde 2003 unter Denkmalschutz gestellt. Die zu beheizende und mit Warmwasser zu versorgende Fläche in dem von „Blockbräu“ angemieteten Gebäudeteil beträgt 1300 m² über drei Etagen plus Keller. Die Fläche war schon vorher von einem Gastronomiebetrieb genutzt worden. Zu diesem Zeitpunkt war ein veralteter atmosphärischer Gaskessel installiert, dessen hohe Betriebskosten sich für den Mieter erheblich bemerkbar machten. Zusätzlich sollten mit der neuen Heizung die Büros des Brauerei- und Gaststättenbetriebs, eine Mietfläche der Wasserschutzpolizei, eine Elektrowerkstatt der HPA sowie öffentliche WC-Anlagen mit Wärme versorgt werden. Damit belief sich die zu beheizende Gesamtfläche auf insgesamt 2100 m², wobei umfangreiche Sanierungsarbeiten an Fenstern, Decken und am Dach durchgeführt wurden.

Technische Herausforderung
Besondere Herausforderungen ergaben sich für die Ausschreibung der neuen Heizungsanlage. So sahen die Planungen einen deutlich verkleinerten Heizungsraum mit einer Fläche von lediglich 17,5 m² vor (vorher 35 m²), um Platz für die Brauereitechnik zu gewinnen. Darüber hinaus verfügte der Kamin über einen engen Querschnitt und war aus Gründen des Denkmalschutzes nicht veränderbar. Als Energieträger war Gas vom Auftraggeber vorgeschrieben.
Der Transmissionswärmebedarf wurde mit 60 kW berechnet, zusätzlich waren 245 kW Lüftungswärme gefordert. Das ursprünglich mit den Ausschreibungen betraute Planungsbüro hatte basierend auf diesem Gesamtwärmebedarf Kessel eines anderen Heiztechnikanbieters ausgeschrieben. Allerdings wurde nach Auskunft des Bauherrn nicht bedacht, dass diese Kessel weder die Anforderungen hinsichtlich des Platzbedarfs noch im Hinblick auf den begrenzten Kaminquerschnitt erfüllten. Die Verantwortung wechselte so vor der Sanierung im Jahr 2011 zu Rolf Roggemann, Planungsbüro für Haustechnik in Hamburg. Der Planer wählte aufgrund der beengten Platzverhältnisse die bodenstehenden Gas-Brennwertkessel „ProCon HT“ von MHG. Dazu Roggemann: „Die Kompaktheit der MHG Kessel mit ihrem äußerst geringen Platzbedarf von etwa 1 m² pro Gerät war damals ausschlaggebend. So viel Leistung auf kleinstem Raum – dazu gab und gibt es im Markt kein vergleichbares Angebot.“

Kompakte Installation
Mit der Installation der neuen Gas-Brennwert-Anlage wurde das Hamburger Traditionsunternehmen Heinrich Kohl GmbH und Co. beauftragt, das seit 126 Jahren besteht und auf Zentralheizungsbau spezialisiert ist. Gleichzeitig zählt die Firma zu den langjährigen Kunden der MHG Heiztechnik. Das Unternehmen installierte eine Kaskadenanlage bestehend aus drei Gas-Brennwertkesseln vom Typ „ProCon HT 150“, die alle an einem Abgassystem zusammengeführt wurden. „Das haben wir mit einem 200-mm-Kunststoff-Abgasrohr hinbekommen. Die von uns ermittelten Wettbewerber der MHG hätten damals einen größeren Durchmesser benötigt, sodass wir es aufgrund des geringen Kaminquerschnitts nicht geschafft hätten“, berichtet Eylert Marsch, der als Projektleiter des SHK-Unternehmens Kohl das Vorhaben begleitet hat. „Der äußerst geringe Querschnitt ist der hohen Pressung von 200 mbar der MHG-Kessel zu verdanken“, so Marsch. Zwei Kessel der neuen Anlage an den St. Pauli Landungsbrücken sind als Masterkessel konzipiert, der dritte als Slave. 300 kW Leistung entfallen auf die statische Heizung und Lüftung von „Blockbräu“, die übrigen 150 kW auf das Büro des Gaststätten- und Brauereibetriebes, die Räume der Wasserschutzpolizei, die Elektrowerkstatt der HPA und die öffentlichen WC-Anlagen. Die Warmwasserversorgung von „Blockbräu“ übernimmt ein 500-l-Speicher mit zwei integrierten Wärmetauscherschlangen. Zusätzlich wird Wärme aus der Bier- und Lagerkühlung zurückgewonnen und für die Trinkwarmwasserbereitung genutzt. Als Heizkörper kommen im Objekt Unterflur-Konvektoren, Radial-Vektoren und Plan-Heizungskörper zum Einsatz. Darüber hinaus wurde im Heizungsraum ein 170-kW-Dampfkessel für den Braubetrieb installiert.

Sicherer Anlagenbetrieb und Energieeinsparung
Das SHK-Unternehmen Kohl wurde 2011 mit der Installation beauftragt, die im Oktober des Jahres begann. Aufgrund der leichten Einbringbarkeit standen die drei Kessel innerhalb eines Tages im Heizungsraum und nach zwei Tagen waren die Kessel angeschlossen. Sämtliche Betriebsdaten können per Fernabfrage ausgelesen werden. Diesen Service übernimmt eine eigens beauftragte Firma für Regelungstechnik. Eventuelle Störmeldungen werden parallel an das SHK-Unternehmen Kohl übermittelt. So können die gewählte Technik und die Anlagenkonzeption die hier zwingend erforderliche Betriebssicherheit durch ein redundantes System gewährleisten. Denn jeder einzelne Kessel verfügt unter dem Gehäuse über zwei unabhängig voneinander arbeitende Kessel. Zudem können die Kesselmodule ohne Unterbrechung des Heizbetriebs einzeln gewartet werden.
„Im Vergleich zur vorherigen Anlage haben wir eine Energieeinsparung im zweistelligen Prozentbereich erwartetet und haben dies auf die Maßnahmen zur Verringerung des Wärmebedarfs sowie auf die effiziente Gas-Brennwerttechnik von MHG mit ihrem breiten Modulationsbereich zurückgeführt“, erläutert Marsch. Heute, drei Jahre nach der Installation, läuft die Heizungsanlage zu aller Zufriedenheit und konnte in allen Bereichen gute Ergebnisse erzielen. Marsch: „Ich bin sehr glücklich, dass wir uns beim Einbau für diese Kesselserie entschieden haben. Nicht nur, dass die Anlage die Heizkos­ten beinahe halbiert hat – durch ihre unabhängig voneinander arbeitenden Gas-Brennwertkessel läuft die Heizungsanlage auch besonders zuverlässig.“

Bilder: MHG Heiztechnik

www.mhg.de

 


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