Werbung

Neue Technik für Traditionsfreibad in Ergste - Solaranlage erwärmt Beckenwasser

Das Elsebad in Schwerte-Ergste ist eine Freizeitanlage mit Tradition. Nach manchen Höhen und Tiefen und der Schließung durch die Stadt Schwerte im Jahr 1995 konnte es 1998 Dank einer Bürgerinitiative wieder eröffnet werden. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten präsentiert sich das Bad nicht nur einladend und modern, auch die Schwimmbadtechnik wurde auf einen zeitgemäßen Stand gebracht. Für die Temperierung des Beckenwassers sorgt jetzt eine Solaranlage.

Das Elsetal-Bad verfügt über ein Sportschwimmbecken mit 50-Meter-Bahnen.

Über das Drei-Wege-Ventil erfolgt die Verteilung des solar- und des gasbeheizten Brauchwassers auf die Duschen und das Schwimmbecken.

Die Technik für die Solaranlage befindet sich in einem eigens dafür gebauten Technik-Raum.

 

Bereits 1938 gegründet, zählte das Elsebad 60 Jahre lang zu den beliebtesten Ausflugszielen nicht nur in Schwerte, sondern im gesamten süd-östlichen Ruhrgebiet. Seine angenehme Lage im Grünen und die familiäre Atmosphäre waren beliebt bei Kindern wie Erwachsenen. Ein großes Sportbecken mit 50-m-Bahnen sowie ein Kinderbecken boten für jede Altersklasse die passende sportliche Herausforderung. Was zunächst als Volksbad mit einfachen Mitteln begann, wandelte im Lauf der Jahrzehnte mehrmals sein Gesicht.
Ursprünglich wurde das Beckenwasser dem in unmittelbarer Nachbarschaft vorbei fließenden Elsebach entnommen und, nach gewisser Verweildauer in einem Absatzbecken, in das Schwimmbecken geleitet. Erst 1964 erfolgte der Einbau einer Umwälzanlage, die die mühsame Reinigung des Beckens erleichterte und für dauerhaft klares Wasser sorgte. Nachdem 1969 Umweltauflagen die Entnahme des Wassers aus dem Elsebach verboten, erfolgte die Wasserversorgung zunächst unbeheizt über das städtische Frischwassernetz. Im Jahr 1973 nahm dann eine Anlage zur Erwärmung des Beckenwassers den Betrieb auf. Zwei Jahre später wurde das Elsebad im Zuge der Gebietsreform durch die Stadt Schwerte übernommen. Nachdem die Zahl der Badegäste immer weiter zurückging und die Stadt Schwerte in den 80er-Jahren ein neues Bäderkonzept entwickelte, waren die Tage des Elsebades gezählt. 1993 wurde die beliebte Freizeitanlage nach der 55. Badesaison geschlossen. Erst nach Sammlung von mehr als 10000 Unterschriften und der Gründung des „Fördervereins Bürgerbad Elsetal e.V.“ sowie der Vorlage eines Planungs- und Finanzierungskonzeptes konnte das Bad 1998 mit viel Engagement der Bürger wieder eröffnet werden.

Neue Technik

Nach der Wiedereröffnung überzeugt das Elsebad durch ein modernes Edelstahlbecken und ein vergrößertes Kinderbecken. Die Beheizung des Beckenwassers erfolgte zunächst über zwei Gasgebläsekessel, die die Wassertemperatur bis auf maximal 24°C anheben. Schon bald zeigte sich, dass die Energiekosten einen erheblichen Teil der gesamten Betriebskosten umfassen. Man begann, über eine alternative Beheizungsmethode nachzudenken. Wunsch der Betreiber ist, den Badegästen auch nach starkem nächtlichen Temperaturrückgang eine Wassertemperatur von 23°C zu garantieren. Außerdem ist die Temperierung des Duschwassers zu berücksichtigen. Bereits die Befüllung der Becken mit beheiztem Wasser zu Beginn der Badesaison im April verursacht Kosten von 12000 Euro.
Nach eingehender Beratung entschloss man sich, zusätzlich zur Gasheizung eine Solarthermie-Anlage aus dem Hause Brötje von ca. 90 m² Gesamtfläche zu installieren. Die finanzielle Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen von einem Drittel der Kosten sowie Sachspenden ortsansässiger Unternehmen ermöglichten diese Maßnahme. Zur Installation boten sich die nach Süden geneigten Dachflächen des Badtechnik-Gebäudes und der Damen-Sanitäranlage an.

Genutzte Dachflächen

Insgesamt wurden 36 Kollektoren vom Typ „FK 25 R“ von Brötje installiert. Mit ihren Abmessungen von 1225 mm x 2065 mm x 103 mm nutzen sie die vorhandene Dachfläche voll aus. Jeder Kollektor verfügt über eine Absorberfläche von 2,30 m². Die einzelnen Kollektoren sind untereinander verbunden und in den Gesamtheizkreislauf eingebunden. Das Solarsystem ist mit einer frostgeschützten Flüssigkeit gefüllt, die mittels Pumpe ständig umgewälzt wird. Die von der Sonnenstrahlung gespeicherte Wärme gelangt durch diesen Kreislauf zu den Wärmetauschern und wird dort an den Wasserkreislauf abgegeben. Über einen Pufferspeicher gelangt das erwärmte Wasser dann in das Schwimmbecken.
Die Brauchwassererwärmung ist so konzipiert, dass mithilfe der solaren Unterstützung zunächst das Wasser für die Duschen und den Sanitärbereich erwärmt wird. Reicht die Sonnenstrahlung an trüben Tagen nicht aus, wird die Temperaturdifferenz durch die Gasheizung ausgeglichen. Ist umgekehrt an sonnenreichen Tagen Solarenergie im Überschuss vorhanden, wird sie an das Beckenwasser abgegeben.
Die Regelung des Wasserzuflusses erfolgt automatisch durch eine Steuereinheit und ein Dreiwegeventil zwischen Gaskessel und Pufferspeicher, die den Zugriff sowohl auf den Heizkessel als auch auf die Solaranlage regeln. Beträgt die Solartemperatur <60°C erfolgt keine solare Wärmeabgabe zur Heizungszentrale. Um auch den Frühschwimmern eine Wassertemperatur von 23°C garantieren zu können, wird die Beckenwassererwärmung während der Nachtstunden komplett von der Gasheizungsanlage übernommen sobald die zwei 1000-l-Speicher leer gefahren sind.

Hochselektive Vakuumbeschichtung
Auf beiden Montageflächen wurden Flachkollektoren „SolarPlan FK 25“ aus der Serie B installiert. Sie bestehen aus einem Rahmen aus witterungsbeständigen Aluminium-Profilen im Farbton Aluminium natur sowie einer Aluminiumblech-Rückwand von 0,4 mm Stärke. Die Kollektorfläche besteht aus einem profilierten Vollflächenabsorber mit hochselektiver Vakuumbeschichtung. Das Harfenregister ist mittels Ultraschallverfahren mit dem Absorberblech verschweißt. Die Kollektoren verfügen über Anschlussverschraubungen G1“, die eine direkte Verbindung von sechs Kollektoren untereinander ermöglichen. Linksseitig befindet sich die Tauchhülse für den Kollektorfühler. Gehärtetes Solar-Klarglas mit einer umlaufenden EPDM-Dichtung bildet den Abschluss des Paneels, das insgesamt ein Gewicht von 47 kg auf die Waage bringt.
Bei dem Objekt in Schwerte-Ergste erfolgte die Montage mittels Stockschrauben zur Befestigung an einem Tragschienen-Set. Pro Kollektor wurden zwei Profile als untere und obere Auflage benötigt. Bei der Befestigung der Kollektor-Tragschienen kamen für die Parallelmontage auf den Dachflächen jeweils Stockschrauben vom Typ „STS 00 N“ zum Einsatz.
Mit dem neuen Energiekonzept ist das Elsebad gut für die Zukunft gerüstet. Insgesamt gehen die Betreiber von einer Einsparung von ca. 100 m³ Erdgas pro Monat aus. Das bedeutet auch in Zukunft ein Stück Sicherheit für den Fortbestand des Ergster Traditionsbades.

Bilder: Brötje

Kontakt: August Brötje GmbH, 26180 Rastede, Tel. 04402 800, Fax 04402 80583, info@broetje.de, www.broetje.de

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: