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Neue Kesselgeneration setzt auf Digitaltechnik

Mehr Kesselmodelle, mehr Bedienkomfort, Verbesserungen von Verbrennungsqualität und Regelung, Reduzierung der Emissionen: Die Pelletheiztechnik hat aufgerüstet. Bei den Kesseln der neueren Generation hat unter anderem die Digitaltechnik Einzug gehalten: Klartext- und Grafik-Displays sorgen für intuitive Bedienbarkeit, Regelungen können Software-Updates erhalten oder Messdaten auslesen. Unsere Marktübersicht zeigt eine breite Auswahl an Pelletheizkesseln verschiedener Hersteller.

 

Die aktuellen Weiterentwicklungen bei Pelletkesseln bemerkt der Nutzer vor allem am Bedienkomfort.

Nach einem schwachen Vorjahr hat sich 2008 am Pelletmarkt eine Trendwende abgezeichnet. Die Nachfrage ist mittlerweile mit dem Boomjahr 2006 vergleichbar, zog die Vorsitzende des Deutschen Energie-Pellet-Verbandes (DEPV), Beate Schmidt, eine für die Branche erfreuliche vorläufige Jahresbilanz. Für das Jahr 2008 sei ein Wert von über 20 000 verkauften Pelletfeuerungen (Kessel und Öfen) realistisch. Die regionale Verteilung habe sich in den letzten Jahren nicht geändert. Die Schwerpunkte lägen weiterhin in Bayern (rund 45 % der Anlagen) und Baden-Württemberg (rund 20 %).

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Signifikant war laut DEVP im Jahr 2008 der Trend hin zu größeren Heizanlagen (Nennwärmeleistung > 50 kW), die vor allem in kommunalen und gewerblichen Projekten eingesetzt werden. Ursache hierfür waren offensichtlich vor allem die erheblichen Kosteneinsparungen durch den Brennstoffverbrauch und daraus resultierende kurze Amortisierungszeiträume. In den kommenden Jahren soll die positive Entwicklung am Markt für Pelletheizungen weiter ausgebaut werden. Das Verbandsziel ist ein jährliches Wachstum beim Bestand von Pelletheizungen von rund 30 %. Damit lautet das Ziel für das Jahr 2009: bundesweit 140 000 Anlagen.

Der Pelletmarkt gewinnt in diesem Jahr wieder an Fahrt. Die Preisentwicklung für den alternativen Brennstoff ist trotz der Nachfrage als moderat zu bezeichnen.

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Trends und Entwicklungen bei Pelletkesseln
Die technischen Trends bei Pelletheizkesseln weisen indessen in Richtung Aufrüstung. "Technisch befinden wir uns derzeit in der dritten Generation der Pelletkesselentwicklung", sagt Dipl.-Ing. Klaus Rauch, der als Consulting Engineer auch Hersteller von Pelletheizkesseln in der Produktentwicklung unterstützt (www.klaus-rauch.de). "So sorgen zum Beispiel Brennraumfühler für die notwendige Anpassung des Brennstoff-/Luftgemisches, da Holzpellets je nach Lieferung unterschiedliche Längen aufweisen und damit starke Schwankungen der Verbrennungsgüte verursachen. Beim Transport der Presslinge zum Kessel setzt sich außerdem der Trend zum Saugsystem weiter fort", erläutert Rauch weiter.

Wie die nachfolgenden Beispiele zeigen, hat die Digitaltechnik inzwischen auch bei den Pelletheizkesseln Einzug gehalten.

  • Wagner & Co beschreibt als Entwicklungsziel, der neuen Kesselgeneration maximale Zukunftssicherheit mit auf den Weg zu geben. Der Pelletkessel "Ligno-plus 210" sei auf die bevorstehende Verschärfung der 1. BImSchV sowie die erwartete europäische Brennstoffnorm vorbereitet. Eine neuartige Brennerreinigung sei noch toleranter gegenüber Pelletbrennstoffen. Die digitale Regelung ermögliche zudem, Messdaten der Anlage auf einem gewöhnlichen USB-Stick aufzuzeichnen. Wagner & Co will dem Nutzer wie auch dem Fachmann mit einer einfachen und bedienungsfreundlichen Oberfläche das Studium eines umfangreichen Handbuchs ersparen.
  • Bei Wolf standen bei der Entwicklung von Biomasse-Heizkesseln dem Vernehmen nach optimale Verbrennungsqualität und hohe Bedienungsfreundlichkeit im Vordergrund. Bei den vier Pellet-Kesseltypen von 10 bis 35 kW Nennleistung ermöglicht die durch Lambdasonde und Luftmasse-Sensoren geregelte Verbrennung einen hohen Kesselwirkungsgrad von bis zu 96 %. Abweichungen in der Brennstoffqualität werden nach Herstellerangaben durch die Analysetechnik automatisch erkannt und ausgeregelt. Eine Mikroprozessor-Regelung mit grafikfähigem LCD-Display erlaubt hohen Bedienkomfort bei Systemcheck, Fehlersuche oder Software-Updates. "Mit nur wenigen selbsterklärenden Funktions- und Navigationstasten hat der Servicetechniker den Gesamtumfang der Regelung intuitiv im Griff", so die Information aus dem Hause Wolf.
  • Nach Ansicht von Elco müssen Betrieb und Handhabung einfach und komfortabel sein, damit Pelletheizungen für Eigenheimbesitzer interessant sind. Der Komfort seines Pelletkessels "Renon" entspricht nach Herstellerangabe dem einer modernen Öl- oder Gasheizung. Die stufenlos regelbare Betriebsweise ermögliche ein Modulationsverhältnis von 1: 5. Die integrierte Rücklaufanhebung gewährleiste eine Mindestrücklauftemperatur von 55 °C und unterbinde damit Taupunktkorrosion.
  • MHG Heiztechnik hat die Pelletkessel-Baureihe "LinoStar" für den Einsatz in Ein- und Mehrfamilienhäusern konzipiert. "Der Einsatz eines Partitionsbrenners in Verbindung mit einer verbrennungsoptimierenden Luftzuführung ergibt eine besonders hohe Verbrennungsgüte und somit eine hervorragende Brennstoffnutzung, gepaart mit einem feuerungstechnischen Wirkungsgrad von bis zu 95 %", sagt Dirk Schulz, der als Leiter Erneuerbare Energien bei MHG Heiztechnik für den "LinoStar" verantwortlich ist. Der hohe Wirkungsgrad werde auch dann erreicht, wenn der Kessel in den niedrigen, wesentlich häufiger benötigten Teillastbereich bis minimal 4 kW heruntermoduliert.
  • KWB Biomasseheizungen weist auf seine stromsparende und leise Fördertechnik hin: "Beim neuen Pelletrührwerk "Plus" ergibt sich für den Kunden eine bisher nicht gekannte Flexibilität bei der Realisierung seiner Pelletheizung", heißt es dazu aus dem Unternehmen. Der Vorteil liege in der bestmöglichen Lagerraumausnutzung, da keine Schrägbodenkonstruktion erforderlich sei, was zusätzlich noch Geld spare. Der Heizungsbauer profitiere aufgrund des minimalen Planungs- und Montageaufwandes ebenfalls vom neuen Pelletfördersystem.

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Pelletkessel für höhere Leistungsbereiche gefragt
Weitere Entwicklungen im Bereich der Pelletkessel sind neue und stromsparendere Verfahren für die Zündung sowie der Ausbau in höhere Leistungsbereiche. Mit einem Heißluftgebläse wird bei 14 der 24 Pelletkesseln unserer Marktübersicht das Glutbett entzündet. Bei den übrigen 10 Pelletkesseln besteht die Zündung aus einem Glühstab oder einem elektrischen Zündelement. Von einer zunehmenden Nachfrage nach höheren Heizleistungen berichtet der Heiztechnik-Hersteller Hoval. Mit der Pelletkessel-Serie "BioLyt" ist das Unternehmen bereits seit 2005 auf dem Pelletmarkt. Diese sind bisher in den Leistungsgrößen 50 und 70 kW verfügbar.

Hoval hat die Produktentwicklung in Leistungsbereiche bis etwa 150 kW weiter ausgebaut und im Frühjahr 2008 erstmals den "BioLyt" in einer 120-kW-Version vorgestellt. Eines der wesentlichen Merkmale sind dessen kompakte Abmessungen, sodass dieser bei Sanierungen als Ersatz für einen Ölkessel eingesetzt werden kann. Kesselkörper, Verkleidung und Steuerung werden getrennt verpackt geliefert, was eine problemlose Einbringung auch bei engen Kellerabgängen und kleinen Heizräumen ermöglichen soll.

Auf das wachsende Interesse gerade im kommunalen Bereich am Heizen mit Holzpellets hat auch Paradigma reagiert und bietet den Pelletkessel "Pelletti Maxi" mit einer Nennwärmeleistung von 56 kW an. Ebenso hat der Heizkesselspezialist Georg Fischer aus Günzburg seine Produktpalette erweitert und das Pelletkessel-Sortiment um vier weitere Ausführungen mit 28 kW, 50 kW, 100 kW und 200 kW ergänzt.

Indessen entscheiden sich immer mehr Kommunen, Gewerbe- und Industriebetriebe dafür, Holzpellets zu nutzen. Einer der Gründe ist der Preisvorteil gegenüber fossilen Brennstoffen. Für Gebäudetypen wie Sportmehrzweckhallen, Schwimmbäder oder Gewächshäuser von Gärtnereien mit ihrem über das gesamte Jahr relativ konstant hohen Wärmebedarf (Grundlastanteil) sind Pellets nach Informationen der Solar Promotion GmbH eine interessante Alternative. Ein interessanter Markt also für Pelletheizungen mit Nennleistungen größer als 100 kW: "Pelletheizungen sind gerade für Unternehmen mit hohem Energieverbrauch interessant, da die spezifischen Investitionskosten für die Kessel der Großanlagen pro Kilowatt Nennleistung abnehmen", sagt Horst Dufner von der Solar Promotion GmbH.

pdf "Pelletheizkessel.pdf" hier herunterladen.

 


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