Werbung

Neu unter den Profis

Hyundai „H 350“ – erster 3,5-t-Transporter vom Start weg überzeugend

Neuzugang in der Transporter-Klasse: Hyundai hat seinen „H 350“ in Europa entwickelt und baut ihn auch für diesen anspruchsvollen Markt.

Eine Dachhöhe, zwei Längen, verglast oder geschlossen: In die 3,5-Tonner-Kastenwagen passen entweder 10,5 oder 12,9 m³.

Das geräumige Cockpit vor der Trennwand wird gehobenen Ansprüchen gerecht. Bis etwa 1200 kg Nutzlast können an Bord sein.

 

Auf einen Newcomer in der Transporter-Reihe hat niemand gewartet. Längst haben sich zehn Anbieter eines 3,5-Tonners ihre Marktanteile gesichert. Sicher? Der koreanische Hersteller Hyundai sieht auch seine Chance mit dem „H 350“ – und hinterlässt bei ersten Tests einen überzeugenden Eindruck. Als Kastenwagen mit Hochdach in zwei Längen deckt der Hecktriebler typische Nutzerprofile fürs Handwerk ab. Das Konzept kann Erfolg haben.

Aller Anfang ist schwer. Vielleicht hat sich deshalb seit Jahren kein neuer Anbieter getraut, in dem anspruchsvollen und gesättigten europäischen Markt einen neuen Transporter mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 t zu etablieren. Doch der global agierende Industriekonzern Hyundai steht beim Automobilbau weder am Anfang noch hat er offenbar Nachholbedarf, wenn es ums Know-how von leichten Nutzfahrzeugen geht. Denn nach eigenen Aussagen soll die Produktion für den seit Jahren rollenden „H-1“ (2,8-Tonner) bereits seit geraumer Zeit an der Kapazitätsgrenze liegen.
Jetzt allerdings geht es um eine Klasse höher – doch auch diese Premiere verläuft vielversprechend: Der „H 350“ Kastenwagen, der in zwei Radständen zunächst bundesweit über etwa 40 Hyundai-Händler angeboten wird, präsentiert sich als ernst zu nehmender Konkurrent zum bestehenden Angebot der zehn Mitbewerber. Zwar rollt das Transporter-Angebot nur auf schmaler Bandbreite: Lediglich ein mittelhohes Dach, noch kein Kombi, nur zwei Längen und einen Diesel in zwei Leistungsstufen. Was jedoch am Testtag bereit steht, wirkt ausgereift und lässt keine Startschwäche erkennen.

In Europa für Europa entwickelt
Schon das Platznehmen hinter dem Lenkrad ist mit einem Aha-Erlebnis verbunden. Denn trotz Trennwand zeigt sich auch für den großgewachsenen Fahrer eine üppige Kopf- und Beinfreiheit. Zahlreiche Ablagen und Stauräume sind gut erreichbar, Spiegel, Schalter und Hebel sind an passender Stelle angeordnet und die Gestaltung der Instrumententafel ist ansprechend. Mag sein, dass man sich beim „H 350“ durch Details an ähnliche gute Lösungen bei Mitbewerbern erinnert. Wie dem auch sei: Der Transporter vermittelt das Gefühl, dass die Entwickler am Forschungs- und Produktionsstandort Ismit (Türkei) alles richtig machen wollen.
Das zeigt sich auch bei der Einrichtung des Frachtraumes mit Stehhöhe 195 cm, für den Ausbauspezialist Bott drei Ausbaupakete geschnürt hat, um möglichst viele Nutzererwartungen zu befriedigen. Großflächige Verkleidungen samt Verzurrleis­ten können dafür sorgen, dass dem Werterhalt des Fahrzeuges mit seinem Ladevolumen von 10,5 m³ (Länge L2) oder 12,9 m³ (L3) nichts entgegensteht. Die Nutzlast beträgt ausstattungsabhängig etwa 1200 kg.

Motor startet noch mit Euro5
Würde der Turbo-Diesel mit 110 kW/150 PS oder alternativ mit 125 kW/170 PS (CO2: beide mindestens 212 g/km) schon jetzt nach Schadstoffklasse Euro6 zünden, wäre der Marktstart perfekt gewesen. Doch bis ins Jahr 2016 hinein bleibt es, gemäß Euro5, bei diesem bekannten 2,5-l-Aggregat. Das Triebwerk bewegt bereits den „H-1“ mit einer ansprechenden Leistung – die bislang allerdings auch an der Tanksäule gewürdigt werden will. Für den langen, mit 500 kg Nutzlast beladenen Kastenwagen erweist sich die kleinere Leistungsstufe schon als ausreichend. Es bedarf nicht mehr, um passabel durch Stadt und Land zu kommen. Mit diesem Antrieb in Kombination mit 6-Gang-Handschaltung beträgt der Einstiegspreis 30 980 Euro, die Version mit längerem Radstand liegt nur 550 Euro darüber (alle Preise plus MwSt.).

Autor: Thomas Dietrich, als freier Journalist hat er sich fachlich u.a. auf Nutzfahrzeuge spezialisiert

Bilder: Thomas Dietrich

www.hyundai.de

Hyundai „H 350“: PLUS & MINUS

+/- Neues, solide entwickeltes Transporterkonzept
+/- Handling des Hecktrieblers geht ersten Tests zufolge in Ordnung
+/- Geräumiger Fahrerplatz vor der Trennwand
+/- Ansprechend gestaltetes Interieur in zwei Ausführungen
+/- Auch mittlerer Sitzplatz vollwertig oder Ablage herausklappbar
+/- Zahlreiche Ablagen lassen keine Wünsche offen
+/- Seitliche Schiebetür erreicht mit 130 cm Breite neuen Top-Wert
+/- Größter Laderaum (L4H3) erreicht gut 15 m³
+/- Mit zwei Turbo-Diesel schmales, aber ausreichendes Motorenangebot
+/- Motorenangebot für den neu entwickelten Kastenwagen noch nicht Euro6-konform
+/- Geräuschpegel durch Dämmpaket (Option) niedrig, ab 120 km/h nehmen Wind- und Abrollgeräusche deutlich zu
+/- Karg ausgestatteter Laderaum als Standard, doch umfangreiche Wunsch­ausstattung bietet komfortable Möglichkeitenangeboten, z. B. in Form von systemspezifischen Checklisten für die Anlagenplanung und -wartung.

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: