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Nachhaltig digital unterwegs in Augsburg

Nach 17 Jahren Angestelltenverhältnis hat Arton Basholli ein eigenes SHK-Unternehmen gegründet – mit großen Zielen

Arton Basholli legt Wert auf ein geordnetes Lager.

Treffen sich regelmäßig, um neue Tools auszuprobieren und digitale Prozesse durchzusprechen: Digital Coach Samuel Wannicke (r.) und Arton Basholli.

Die Firma wächst, aktuell beschäftig der Unternehmer 5 Mitarbeiter, das große Lager und das einladende Büro bieten enormes Potenzial (Marko Petz)

 

Um große Träume zu verwirklichen, muss man sich von mancher Träumerei verabschieden. Arton Basholli zahlte vor Jahren Lehrgeld, bis er sich für Strategie statt Schnelligkeit und Konzeption statt Bauchgefühl entschied. Dabei setzt der Inhaber der Firma „Basholli nachhaltig heizen“ aus Augsburg auf digitale Tools, Nachhaltigkeit und ein klares Nachwuchskonzept.

Talent und Leidenschaft fürs Handwerk entdeckte Arton Basholli schon als Jugendlicher. Er war begeistert von technischem Zeichnen in der Schule und hat in den Sommerferien PV-Anlagen auf Dächern montiert. Im Jobcenter wurde ihm vorgeschlagen, als Anlagenmechaniker SHK zu arbeiten, als dieser Berufszweig noch ganz neu war. „Sonst gab es vor allem Heizungsbauer und Gas-Wasser-Installateure“, sagt der 37-jährige, dessen Betrieb in einem unscheinbaren Gewerbegebiet sich im Inneren als echtes Schmuckstück entpuppt.

Das Praktikum bei der Firma GSE ebnete dem jungen Mann den Weg ins Handwerk. Nach der Schule, im September 2003, begann er im Unternehmen eine Ausbildung. „In der Firma bin ich 13 Jahre geblieben und habe mich vom Azubi zur rechten Hand des Chefs entwickelt.“ Eine Elektro- und PV-Firma übernahm die GSE, Arton Basholli blieb, leitete die Abteilung Heizungsbau und besuchte parallel die Meisterschule, bis ihn ein Hersteller in den Vertrieb abwarb. Fremdes Terrain: „Für einen Schrauber ist der Vertrieb eine ganz andere Geschichte“, erinnert er sich und blickt auf den neben ihm sitzenden Samuel Wannicke, Digital Coach der Franz Silberhorn KG.

Arton Basholli wechselte als Dozent zur SHK-Innung Augsburg. Wissen vermitteln statt Produkte vertreiben. Während der Corona-Zeit gründete er ein Nebengewerbe, ging seiner handwerklichen Leidenschaft nach, montierte Heizungen. „Es kamen immer mehr Anfragen, sodass ich gesagt habe: Zweigleisig funktioniert nicht. Nach 17 Jahren Angestelltenverhältnis möchte ich es komplett selbst machen. Im April 2021 habe ich mein eigenes Unternehmen gegründet.“ Es war ein mutiger Schritt, der gut vorbereitet sein musste und mit einigen Herausforderungen verbunden war. „Ich habe diese Möglichkeit als Chance gesehen, um starre Prozess in der Branche neu zu denken. Allerdings ist mein Unternehmen zu schnell gewachsen und ich konnte nicht schnell genug die entsprechenden Strukturen schaffen. Ganz nach dem Motto ein Schritt zurück und zwei nach vorne, habe ich mich davon nicht beirren lassen und neue Strukturen geschaffen.“

Dabei setzte Arton Basholli von Anfang an auf digitale Tools. „Ich habe viel Zeit damit verbracht, eine passende Handwerkersoft ware zu finden, nachdem mir klar wurde, dass ich durch die Verwendung von Word- oder Excel-Dokumenten Zeit und Geld verliere.“

Hinter seinem modernen Monitor im loft artigen Büro öffnet der Handwerksmeister die Software „TOOLTIME“. Sein erstes digitales Werkzeug begleitet ihn von Anfang an. Arton Basholli nutzt das Tool, das Rechnungswesen, Angebotserstellung, Zeiterfassung, Datenexport und Terminplaner integriert. Die IDS-Schnittstelle verbindet seinen Betrieb nahtlos mit seinem Großhandelspartner. Er bestellt seine Produkte digital über „ONLINE PLUS“ und nutzt die Chat-App „BEEM“ für den direkten Draht zur Franz Silberhorn KG. Die App bietet ihm stets den Überblick über seine Onlinevorgänge.

Gleich zu Beginn der Zusammenarbeit präsentierte ihm Digital Coach Samuel Wannicke den Heizungsplaner aus der „DigitalBox“ der GC-Gruppe. Schnell erkannte der Heizungsexperte Basholli in seinem Betrieb in der Nähe des Augsburger Glaspalasts die Vorteile. Sein Ziel: Schnelles und sicheres Arbeiten seiner Mitarbeiter beim Kunden vor Ort. Die „elements a lit“-App unterstützt ihn mittlerweile dabei.

Arton Basholli hat Großes vor. Die digitale Projektmappe von Craft note begeistert ihn, die ersten Überlegungen zur neuen Website sind abgeschlossen. Die soll komplett überarbeitet und um Tools und unterschiedliche Kontaktformulare (Terminwunsch/Notdienst/Anfragen) ergänzt werden. „Wichtig sind mir aktuelle und persönliche Bilder – von unserem neuen Standort und unserem Team. Wir möchten unseren Kunden einen individuelleren Service bieten, daher engagiere ich mich persönlich für digitale Innovationen. Ich treffe mich oft mit meinem Digital Coach, um neue Tools auszuprobieren und digitale Prozesse durchzusprechen. Wenn ich von einem Tool überzeugt bin, stelle ich es meinem Team vor. Wir setzen uns dann gemeinsam am Küchentisch oder im Aufenthaltsraum zusammen, gehen die Möglichkeiten durch und führen es dann in das Tagesgeschäft ein.“

Unterstützung für den Firmennachwuchs

Die Firma wächst, aktuell beschäftigt der Unternehmer 5 Mitarbeiter, das große Lager und das einladende Büro bieten enormes Potenzial. Hier macht die Arbeit Spaß, das spürt Arton Basholli auch bei der Nachwuchssuche. Er setzt auf Ausbildung. Erfolgreich. Im September kommen ein Umschüler und ein junger Kollege aus der Industrie. Beide Bewerbungen landeten über Empfehlungen auf seinem Tisch. Die kleinen Dinge sind wichtig: zum Beispiel die Edenred Card. Das ist wie eine Kreditkarte, mit der man in fast allen Läden der Stadt bezahlen kann. Basholli gibt ihnen 50 Euro zum 20. jeden Monats als Unterstützung. Mit einer Bahn Card ermöglicht er dem Firmennachwuchs die Fahrten zur Berufsschule und bietet im Betrieb immer ein Frühstück an. „Die Jungs werben untereinander so stark, dass die Anfragen von alleine kommen.“

Dritter zentraler Baustein des Betriebs ist das Thema Nachhaltigkeit. Ein Thema, das Arton Basholli seit seinem Praktikum stark beschäftigt hat. „Mein Chef zu der Zeit hat nur PV, Solarthermie und Pellets eingebaut, war zu 100 % regenerativ. Unsere Firmenfahrzeuge fuhren mit Rapsöl. Mülltrennung war ein riesiges Th ema. Dieser Weg hat mich nie wieder losgelassen. Das Th ema zieht sich beruflich und privat durch mein Leben.“

Für Umwelt und Geldbeutel etwas Gutes

Auch wenn der Heizungsverkauf schwieriger geworden sei, macht sich Arton Basholli die Bedeutung seiner Arbeit bewusst: „Wenn ich meinem Kunden, der schon immer und auch seinen Pool mit Öl heizt, eine Solarthermie-Anlage von 10 oder 15 m2 aufs Dach bauen kann, weil ich ihn überzeugt habe, dass er für die Umwelt und seinen Geldbeutel etwas Gutes tun kann, ist das großartig“, Lange habe er als Experte der Solarthermie und Pelletkessel Berührungsängste mit der Wärmepumpe gehabt. Es fehlte die Sicherheit in der Beratung. Jetzt sieht sie Arton Basholli immer als Hybridlösungsoption. Und PV? Arton Basholli ist sich der Komplexität bewusst. „Am Anfang habe ich mich gegen PV gewehrt, weil ich weiß, was für ein anspruchsvoller Job es auf dem Dach ist. Ich muss Grundlagenwissen über Dächer haben, muss wissen, wie ich mit Elektrizität da oben umgehe. PV muss richtig ausgelegt sein, um einen gewissen Autarkiegrad zu erreichen. Sonst kann es den wirtschaftlichen Betrieb beeinflussen.“ Anfragen seien da, er könne jederzeit loslegen, vielleicht als eigene Sparte mit einem Elektriker, eventuell als separates Unternehmen.

Arton Basholli hat seinen Weg gefunden. Mit einem Plan, nachhaltig digital und mit einem Betrieb, der junge Menschen vom Handwerk begeistert.

 


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