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Moderne Raumklimatisierung hinter Jugendstilfassade Flächentemperiersystem für denkmalgeschütztes Geschäftsgebäude sorgt für zugluftfreie Kühlung

„1904 errichtet, im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, 1946 wiederaufgebaut, 1995 liebevoll restauriert“ – so liest sich der kurzgefasste „Lebenslauf“ eines Geschäftshauses in der Münchner Innenstadt. Über die Jahrzehnte unverändert und von der Zerstörung weitestgehend verschont blieb die Jugendstilfassade des Gebäudes. Mit dem Einzug einer Notariatskanzlei in das historische Gebäude wurden die Räume im dritten Obergeschoss umfassend modernisiert. Um in dem heute unter Denkmalschutz stehenden Hauses, auch modernen Anforderungen an Arbeitsstätten und Raumklimatisierung gerecht zu werden, erhielten die Räumlichkeiten u.a. ein leis­tungsstarkes Kühldeckensystem als Trockenbaulösung.

Konvex-konkav geschwungener Jugendstil, innen moderne Klimatechnik: Der Eigentümer eines Münchner Bürogebäudes nutzte den Einzug eines neuen Mieters für eine umfassende Renovierung des dritten Obergeschosses inklusive der Montage eines Kühldeckensys­tems.

 

Die Entscheidung für ein Flächentemperiersystem ergab sich zwangsläufig aus den Wünschen des neuen Mieters: Die Büroräu­me sollten möglichst zugluftfrei gekühlt werden können, die dafür benötig­te Technik am besten gänzlich unsichtbar sein. Um das harmonische Gesamtbild der sanierten Büroräume nicht zu stören, sollten die Kühldecken zudem keine sichtbaren Fugen aufweisen.
Die erste einer ganzen Reihe von komplexen Anforderungen wartete gleich zu Beginn auf das Team der für die Planung und Montage des gesamten Kühlsystems beauftragten INCOTEC GmbH & Co. KG. „Das ers­te Gespräch mit dem Bauherrn führten wir Mitte Oktober, der Einzug des Mieters stand für Ende November bereits fest“, so INCOTEC-Geschäftsführer Willibald Meier. „In dieser Zeit haben wir das Kühlsystem vollständig geplant, die Montagepläne in Absprache mit dem Innenarchitekten erstellt, die Trockenbaumaßnahmen inklusive der Demontage der alten Konstruktion durchgeführt sowie die Gesamthydraulik, die Regelungstechnik und die Kälteerzeugung für das System installiert. Für diesen Aufgabenkatalog ein mehr als knapper Zeitplan.“

Demontage und Unterkonstruktion
Ein Zeitplan, den das Team um bestehend aus sechs Trockenbauern und sechs Rohrleitungsmonteuren – dennoch vorbildlich einhielt. In elf Arbeitstagen realisierten die Klimaprofis sämtliche Umbaumaßnahmen vor Ort und statteten insgesamt zehn Räume mit einer Deckenfläche von rund 220 m² mit einem leistungsstarken Kühlsystem aus, inklusive der Kaltwassererzeugung und der übergeordneten DDC-Regelung.

Die neue Unterkonstruktion aus CD-Deckenprofilen wurde 25 bis 30 cm tief abgehängt.

In einem ersten Schritt mussten die alten Gipsplattendecken demontiert werden. Nach dem Entfernen einer Dämmschicht aus Mineralwolle trafen die Handwerker auf eine weitere Überraschung: Weite Teile der Betonrasterkammerdecke waren mit einem Brandschutzspritzputz versehen. „Auf diesen Putz konnten wir keine genauen Bohrmarkierungen für die neue Deckenkonstruktion anbringen. Mithilfe von Lasermessgeräten, die wir auf dem Fußboden platziert haben, haben wir daher die korrekt eingemessenen Stellen für die Bohrlöcher an die Decken projiziert und dann gleich die Bohrungen durchgeführt. Für den sicheren Halt der Unterkonstruktion haben wir Durchsteckanker im Achsabstand von etwa 900 mm gesetzt.“
In die mittels Noniusabhängern etwa 250 bis 300 mm tief abgehängten CD-Grundprofile und die mit Kreuzverbindern angebrachten Trageprofile (Achsabstand 330mm) wurden anschließend die Klimaregister mit mediumführenden Kupferrohren mit eigens entwickelten Montageklammern zwischenliegend eingehängt. Die wasserführenden Zuleitungen wurden mit speziellen „Dämmgulast“-Schellen befestigt. Dafür, dass die erzeugte Kälte nicht nach oben entweicht, sondern möglichst vollständig in die darunter liegenden Räume abgestrahlt wird, sorgt eine in PE-Folie eingeschweißte, vollflächig über die Tragekonstruktion verlegte Mineralwolledämmung.

Beplankung mit Klimadeckenplatte „Climafit“
Für die Beplankung der Decken wählte das Unternehmen die „Climafit Prothermo“-Sys­temlösung von Rigips. Die hierbei zum Einsatz kommenden 10 mm dicken „Climafit“-Gipsplatten weisen dank ihres Graphit-modifizierten Kerns eine besonders hohe Wärmeleitfähigkeit auf und sorgen in den Münchner Büros für eine – im Vergleich zu einer Beplankung mit herkömmlichen Gipsplatten – über 10% effizientere Kühlleistung des Gesamtsystems.

Zur Dämmung wurde über die Tragekonstruktion in PE-Folie eingeschweißte Mineralwolle vollflächig verlegt.

Die Verarbeitung der Platten vor Ort verlief ebenso reibungslos, als mit handelsüblichen Gipsplatten. „Das Graphit in den Platten sorgt beim Zuschneiden für einen gewissen „Schmiereffekt“, das heißt die Platten sind leicht und vor allem sehr präzise zuzuschneiden. Durchdringungen zum Beispiel für Halogenlampen, wie wir sie in der Münchner Kanzlei eingebaut haben, lassen sich schnell per Hand schneiden und anschließend gut verspachteln“, erklärt Meier den Montageablauf. Der Wandanschluss erfolgte mit einer 5-mm-Fuge mithilfe von sogenanntem „Kompriband“ als beweglicher Randabschluss und anschließender Acrylverfugung.

Um ein hochwertiges Gesamtbild der Kühldecke zu erreichen, erfolgte die vollflächige Verspachtelung in Oberflächenqualität „Q3“.

Versprünge und Abkofferungen
Aufgrund der sehr engen Terminsituation und der fehlenden Winkligkeit in einigen Räumen hatte sich das Unternehmen entschlossen, Faltelemente für Deckenversprünge und Abkofferungen direkt vor Ort herzustellen. So wurden die Schienen für das vorhandene Gardinensystem mit Formteilen in den Deckenhohlraum eingearbeitet. Um das gewünschte hochwertige Gesamtbild zu erreichen, verspachtelte das INCOTEC-Team die Kühldecke abschließend mit einem Fugenspachtel von Rigips. Eine Oberflächenbeschichtung wurde mit vorherigen Tiefengrund und Latexfarbanstrich ausgeführt.
Sowohl von der optischen als auch von der funktionalen Qualität des neuen Kühlsystems überzeugt zeigten sich Mieter und Bauherr. „Durch die nur partielle Absenkung der Kühldecke im Bereich der Rohr- und Elektrotrassen konnten wir eine maximale Raumhöhe beibehalten. Die glatten und fugenlosen Oberflächen der Beplankung passen sich optimal in das edle Ambiente der Innenräume ein. Den Leistungsnachweis des montierten Systems dokumentierte INCOTEC mit IR-Aufnahmen einer Wärmebildkamera. Sie zeigen sehr deutlich, wie gleichmäßig die Kühlenergie abgestrahlt wird. In Verbindung mit den weiterhin genutzten konventionellen Heizkörpern lasse sich das Raumklima in dem denkmalgeschützten Gebäude so optimal regeln.

Bilder: INCOTEC GmbH & Co. KG / Saint-Gobain Rigips GmbH

www.rigips.de

 


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