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Mit Brennstoffzellen und Wasserstoff in die Zukunft

Grüne Gase wichtiger Faktor für die Wärmewende: Die Brennstoffzellenheizung verzeichnet jährliche Wachstumsraten von über 50 %

Eine Brennstoffzelle hat keine beweglichen Teile. Das Mikrokraftwerk „BG-15“ von Solid power erzeugt bis zu 13 000 kWh Strom pro Jahr. Zusätzlich stellt das System bis zu 250 l warmes Brauchwasser pro Tag bereit. (Solidpower)

Für die Strom- und Wärmeversorgung von Eigenheimen mit mittlerer bis großer Fläche, wo eventuell zudem ein eigenes Schwimmbad unterhalten wird, hat Remeha das Brennstoffzellenheizsystem „eLecta 300“ im Programm. (Remeha)

 

Die Mitte Oktober dieses Jahres von der EU angestoßene „Renovation Wave“ zeigt deutlich, wie wichtig die Rolle des Gebäudesektors für den Klimaschutz ist 1). Denn mit einem verstärkten Einsatz umweltschonender Gas-Technologien, so Experten, lassen sich CO2- Emissionen „schnell und deutlich reduzieren“.

Einen wichtigen Grundstein für mehr Klimaschutz legen auch die in diesem Jahr verabschiedeten Wasserstoffstrategien der EU und Deutschlands. Hier können Gasheiztechnologien wie die Brennstoffzellenheizung eine schnelle Wärmewende vorantreiben.

„Mit der Europäischen und Nationalen Wasserstoffstrategie erkennt die Politik die Rolle grüner Gase im Energiemix an“, erklärt Andreas Lücke, Sprecher der Initiative Brennstoffzelle (IBZ) und Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH). Er sieht besonders große CO2-Minderungspotenziale im Wärmemarkt. „Mehr als jede zweite Heizung ist veraltet und arbeitet ineffizient. Diese Potenziale gilt es im Sinne des Klimaschutzes beschleunigt zu heben.“ CO2-neutrale Brennstoffe wie Wasserstoff in Kombination mit einem breiten Portfolio an Gasheiztechnologien sind seinen Worten nach neben weiteren Effizienztechnologien ein wichtiger Baustein zur Erfüllung des European Green Deal und zeigt, dass der Wärmemarkt h2-ready ist.

Knapp 12 Mio. der insgesamt rund 21 Mio. in Deutschland installierten Heizungen entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik und emittieren somit unzählige unnötige Tonnen CO2. Dabei hat sich die Bundesregierung anspruchsvolle Ziele für den Gebäudesektor gesetzt: Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß von 119 Mio. t pro Jahr auf 72 Mio. t jährlich reduziert werden. Durch den Green Deal der EU werden diese Ziele weiter verschärft. „Wenn alle veralteten Heizgeräte modernisiert würden, könnten jährlich mindestens 32 Mio. t CO2 eingespart werden. Dafür bedarf es jedoch einer Verdopplung der derzeitigen Modernisierungsquote auf rund 1 Mio. Anlagen pro Jahr“, erläutert BDH-Chef Andreas Lücke weiter.

Auch Dr. Timm Kehler, Sprecher der IBZ und Vorstand der Brancheninitiative Zukunft Erdgas, sieht in der Brennstoffzellenheizung ein großes Potenzial: „Ob Gebäudebestand oder Neubau, ob Einfamilienhaus oder Gewerbebetrieb, ob Kombianlage oder Beistellgerät – mit der Brennstoffzellenheizung steht uns schon heute eine marktreife und hocheffiziente Technologie zur Verfügung, die für mehr Klimaschutz sorgt.“ Das würden auch immer mehr Kundinnen und Kunden erkennen: Trotz Corona-Pandemie war die Nachfrage nach Brennstoff - zellenheizungen im laufenden Jahr ungebrochen. Wie aus Zahlen der KfW (Förderbank des Bundes) hervorgeht, wurden bislang in diesem Jahr 2764 Geräte gefördert (Stand Juni 2020). Damit verzeichnet die Brennstoff zellenheizung seit 2016 jährliche Wachstumsraten von über 50 %.

Die Bundesregierung fördert die Brennstoff zellentechnologie wegen ihres Beitrags zum Klimaschutz sowie zur Sektorenkopplung seit Sommer 2016. Im Rahmen des KfW-Förderprogramms 433 „Zuschuss Brennstoff zelle“ wurden bis einschließlich Juni 2020 insgesamt mehr als 13 000 Förderanträge positiv beschieden. Bis zum Jahr 2030 rechnet die Branche mit 500 000 installierten Brennstoff - zellenheizungen.

Heute noch mit Erdgas betrieben, kann sie schon morgen direkt CO2-neutralen Wasserstoff aus dem Gasnetz beziehen und Gebäude mit Strom und Wärme versorgen. Auf Basis des Prinzips der Kraft -Wärme-Kopplung und Gesamtwirkungsgraden von mehr als 90 % spart die Ener gieerzeugung mit der Brennstoff zelle Berechnungen der IBZ gegenüber einer alten Gasheizung knapp 56 % CO2 ein; zusätzlich sinken die Energiekosten um 58 %. Der elektrische Wirkungsgrad von bis zu 55 % übertrifft dabei den von konventionellen Großkraft werken deutlich. Da der Einbau eines Brennstoff zellengeräts keine aufwendige Gebäudesanierung erfordert, fallen lediglich die Anlagekosten an.

„Mit dem Hightech-Gerät Brennstoff - zelle profitieren Verbraucher in mehrfacher Hinsicht“, erläutert Dr. Tim Kehler und zählt auf: „Sie sparen Energie und CO2-Emissionen, machen sich unabhängig von steigenden Strompreisen und können den selbsterzeugten Strom zum Beispiel zum Laden von Batterieautos nutzen.“ Für ihn ist das „gelebte Sektorenkopplung“. Umso mehr freut es die gesamte Brennstoff zellenbranche, dass die Bundesregierung im Rahmen der Nationalen Wasserstoff strategie eine weitere Förderung der Brennstoff zellentechnologie in Höhe von 700 Mio. Euro zugesagt hat.

Heizungs- und Gasindustrie stehen also bereit und bieten Lösungen zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudebereich an. Nochmals Andreas Lücke vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie: „Schon heute verfügen wir neben anderen Effizienztechnologien über die nötige Infrastruktur und ein umfassendes Produktportfolio emissionsarmer Gasheiztechnologien. Jetzt gilt es, die enormen CO2-Minderungspotenziale im Wärmemarkt zu heben, um auf Kurs in Richtung Klimaziel 2030 zu kommen.“

Initiative Brennstoffzelle

Die IBZ setzt sich für die Verankerung der Effizienztechnologie im Wärmemarkt ein. Getragen wird die Initiative durch den Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und die Brancheninitiative Zukunft Erdgas. Der Deutsche Verein des Gasund Wasserfachs (DVGW) sowie die Nationale Organisation Wasserstoff - und Brennstoff zellentechnologie (NOW) unterstützen die IBZ als Kooperationspartner.

Zukunft Erdgas

Zukunft Erdgas ist die Initiative der deutschen Gaswirtschaft . Sie vertritt die Marke und das Produkt Erdgas gegenüber Öff entlichkeit, Politik und Verbrauchern. Gemeinsam mit ihren Mitgliedern setzt sich die Initiative dafür ein, dass die Potenziale des Energieträgers sowie der bestehenden Gasinfrastruktur genutzt werden und informiert über die Chancen und Möglichkeiten, die Erdgas und grüne Gase wie Wasserstoff und Biogas für unsere Gesellschaft bieten.

Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie

Die im BDH organisierten Unternehmen produzieren Heizsysteme wie Holz-, Öl- oder Gasheizkessel, Wärmepumpen, Solaranlagen, Lüft ungstechnik, Lagerbehälter, Abgasanlagen und Brennstoff zellen.

 


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