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Messe? Aber sicher!

Von der Anreise über den Ausstellerstand bis hin zur Heimfahrt müssen die Voraussetzungen für einen hygienisch sicheren Besuch von Messeveranstaltungen geschaffen werden − fordert das Fachhandwerk vor dem Hintergrund der anstehenden ISH 2021. Praktikable Lösungen gibt es bereits

Alexander Stamos: „Ich will den Markt in Gänze sehen, auch mal exotische Dinge entdecken. Und ich will Infos aus erster Hand.“ Bild: Stamos

Hans Schwender betont den hohen Stellenwert der ISH: „Die ISH ist das Salz in der Suppe und somit für unsere Branche, für unseren Betrieb, für die Zukunftsstrategie sehr wichtig.“ Bild: Schwender

„Wir werden weiterhin Messen besuchen und auch Mitarbeiter dahin entsenden – selbstverständlich unter Einhaltung aller Infektionsschutzregeln“, sagt Andreas Cloer. Bild: Gebro Herwig

Inken Zimmermann: „Solange kein Impfstoff zur Verfügung steht, würden wir es meiden, mit so vielen internationalen Menschen zusammenzukommen.“ Bild: Zimmermann

„Grundsätzlich besuche ich jede ISH. Sollte die Messe unter den heutigen Hygienebedingungen abgehalten werden, fahre ich aber nicht nach Frankfurt“, stellt Christoph Bullach klar. Bild: Bullach

Dirk Jänichen: „Der wirtschaftliche Schaden in Deutschland durch Corona ist immens. Deshalb müssen wir auch mutig sein. Die ISH-Messe kann so ein Aufbruch sein.“ Bild: Jänichen

„Das SHK-Handwerk hat Großes geleistet während des Lockdowns“, sagt Ralf Leuthäuser. „Umso entscheidender, dass es unter hohen Auflagen auch wieder eine Messe gibt.“ Bild: Leuthäuser

 

Unsere Umfrageergebnisse sind gleichsam Auftrag wie Erwartungshaltung: Nach dem Ausfall aller relevanten Regionalmessen in diesem Jahr unterstützt das Handwerk eine ISH 2021. Der Schutz der Mitarbeiter genießt aber unabhängig davon weiterhin hohe Priorität, denn gerade in Zeiten von Corona muss der Betrieb uneingeschränkt laufen. Das Hygienekonzept wird damit zum entscheidenden Durchführungsfaktor. Stimmen aus der Praxis.

Befragt man Fachhandwerker nach den Gründen für einen Messebesuch, dann kommen meist gleichlautende Antworten: Neue Produkte kennenlernen und anfassen, der Austausch mit Kollegen und Herstellern, die Suche nach potenziellen Geschäftsfeldern. Unterm Strich heißt das: Das Handwerk sucht den Austausch, will sich überraschen lassen und auch mal Kritik loswerden. Dass man darüber hinaus immer wieder mal was Neues aus dem Markt erfährt, ist ein positiver Nebeneffekt. „Messen sind für unsere Branche wichtig – ich meine sogar elementar“, sagt deshalb Alexander Stamos, Geschäftsführer STAMOS GmbH. Nicht alles sei digital möglich. Man müsse auch mal den direkten Kontakt suchen und gute wie auch schlechte Dinge „face to face“ besprechen.

„Messen sind dafür die ideale Plattform.“ Hausmessen des Großhandels sieht der Unternehmer aus Grevenbroich kritisch: „Nachmessen bei Großhändlern sind für mich wenig attraktiv. Ich will nicht nur Standard und Hausmarke. Ich will den Markt in Gänze sehen, auch mal exotische Dinge entdecken. Und ich will Infos aus erster Hand.“

Messen sind elementar

Auch Hans Schwender von der Schwender Energieund Gebäudetechnik GmbH & Co. KG, Thurnau, betont den hohen Stellenwert der ISH, „da hier internationale Produkte vorgestellt werden. Die ISH ist das Salz in der Suppe und somit für unsere Branche, für unseren Betrieb, für die Zukunftsstrategie sehr wichtig.“

 „Wir werden weiterhin Messen besuchen und auch Mitarbeiter dahin entsenden – selbstverständlich unter Einhaltung aller Infektionsschutzregeln“, sagt Andreas Cloer, Geschäftsführer der Gebro Herwig Haustechnik GmbH, Arnsberg. „Als sehr digitaler Betrieb – das darf ich wohl sagen – können wir nicht auf Messen verzichten.“

Für Stefan Menrath, Obermeister der Innung Heidelberg, wird die ISH 2021 nach dem Ausfall der wichtigen Regionalmessen IFH Intherm, SHK Essen und Get Nord „als Zeichen zum Aufbruch verstanden“. In Befragungen signalisierten dies 85 % aller Betriebe.

Gleichwohl gibt es auch kritische Stimmen, was den Besuch von Messen angeht. Inken Zimmermann, Geschäftsführerin der Ralph Zimmermann GmbH aus Unna, sagt: „Solange kein Impfstoff zur Verfügung steht, würden wir es meiden, mit so vielen internationalen Menschen zusammenzukommen.“ Ähnlich argumentiert auch Christoph Bullach von der Bullach Sanitär und Heizung GmbH aus dem niedersächsischen Giesen: „Grundsätzlich besuche ich jede ISH. Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie der Verlauf der CoronaPandemie dann sein wird. Sollte die Messe unter den heutigen Hygienebedingungen abgehalten werden, fahre ich nicht nach Frankfurt.“

Manuel Rücker von der Manfred Rücker GmbH aus Ganderkesee fährt regelmäßig mit einem Teil der 40köpfigen Belegschaft im firmeneigenen Bus zur ISH. Er sagt uns: „Die ISH 2021 werden wir nach derzeitigem Stand nicht besuchen. Die Gesundheit der Mitarbeiter und die eigene Gesundheit stehen hier im Vordergrund.“

Drei Säulen für einen sicheren Messebesuch

Unsere kleine Auswahl an Stimmen macht deutlich, dass es weniger um die Frage der ISH an sich, als vielmehr um eine sichere Durchführung der Messe geht. Die Sicherheit der Mitarbeiter hat oberste Priorität bei den Unternehmen. Und deshalb gilt (nicht nur) für die ISH 2021: Das Hygienekonzept muss passen, der Besuch darf keine Risiken bergen. In diesem Punkt hat die Messegesellschaft allerdings bereits ihre Hausaufgaben gemacht. Das vorliegende Hygieneund Sicherheitskonzept ist sogar schon mit den Behörden abgestimmt und basiert im Wesentlichen auf drei Säulen:

Einer Abstandswahrung von 1,5 m, damit wo immer möglich eine MaskenTragepflicht vermieden werden kann.

Einem aktiven Besuchermanagement, um die Besucherströme besser leiten zu können. Beispielsweise durch mindestens 5 m breite Hallengänge für einen gegenläufigen Besucherverkehr bzw. mit 3 m breiten Hallengängen im EinbahnstraßenPrinzip.

Hygienemaßnahmen mit ausreichenden Handdesinfektionsmöglichkeiten und mit der Anpassung von Reinigungsintervallen und der Intensivierung der Reinigung von höherfrequentierten Bereichen und Flächen.

Auch die RLT-Anlagen in den Messehallen tragen zur Sicherheit bei: „In den Messehallen kann ein bis zu fünffacher Luftwechsel sichergestellt und die Anlagen mit 100 % Außenluft gefahren werden. Für die aktuelle Situation ein wahrlich beruhigender und auch ermutigender Umstand. Denn spätestens, seitdem die Virenübertragungswege durch Aerosole identifiziert und kommuniziert wurden, wissen wir die Bedeutung der Lüftungstechnik neu einzuschätzen“, erläutert Günther Mertz, Geschäftsführer des Fachverbands GebäudeKlima, in einem Interview mit unserer Redaktion (siehe Bericht „Lösungen für alle Anforderungen“ auf Seite 24 im Fachplanerteil dieser Ausgabe).

Doch wie kann oder muss ein solches AusstellerStandkonzept aussehen? Wir haben dazu einen Messebauer gefragt. Den Bericht lesen Sie in der kommenden Ausgabe.

Schlussbemerkung

Als Fazit kann Folgendes festgehalten werden: Hersteller und Messegesellschaft investieren viel Zeit und Energie, um dem Besucher einen sicheren und informellen Messebesuch zu ermöglichen. Digitale Ergänzungsformate ergänzen die ISH 2021 und sorgen dafür, dass die Weltleitmesse auf vielen Kanälen das Branchenevent im kommenden Jahr wird. Dirk Jänichen, Geschäftsführer der Berliner Jänichen Versorgungstechnik GmbH, sagt deshalb: „Der Schutz von Kollegen und Kunden hat oberste Priorität. Aber der wirtschaftliche Schaden in Deutschland durch Corona ist immens. Deshalb müssen wir auch mutig sein. Die ISH-Messe kann so ein Aufbruch sein.“ Und Ralf Leuthäuser, Geschäftsführer und Inhaber von Leuthäuser & Scharfe Sanitärund Heizungs GmbH aus Berlin, ergänzt: „Das SHK-Handwerk hat Großes geleistet während des Lockdowns. Als Teil der kritischen Infrastruktur haben wir bewiesen, wie unverzichtbar wir sind. Umso entscheidender, dass es unter hohen Auflagen auch wieder eine Messe gibt.“

https://ish.messefrankfurt.com/frankfurt/de.html

 


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