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MECKLENBURG-VORPOMMERN - Offener Dialog mit der Politik - Mitgliederversammlung des Fachverbandes am 3. April 2012 in Berlin

Um dem SHK-Handwerk als Schlüsselhandwerk in der Haus- und Gebäudetechnik und der Umsetzung der energiepolitischen Wende die ihm zukommende Beachtung zukommen zu lassen, hat der neue Landesinnungsmeister des Fachverbandes, Martin Ratzke, die Mitgliederversammlung in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern in Berlin durchführen lassen. Nach dem Motto, wenn die Politik nicht zum Handwerk kommt, dann kommt das Handwerk zur Politik, um sich Gehör zu verschaffen.

Manfred Stather (r.) würdigte die Verdienste und zeichnete Paul Freitag mit dem „Ehrenlandesinnungsmeister“ aus.

Emotional und belustigend schilderte Paul Freitag Episoden aus der Gründungsgeschichte des Fachverbandes sowie aus seiner Ehrenamtstätigkeit.

 

Nach einer 30-minütigen internen Mitgliederversammlung wurde im Rahmen einer öffentlichen Sitzung zwei Stunden über das SHK-Handwerk bewegende Fragestellungen diskutiert. Gesprächspartner für die Delegierten und Gäste waren

• Matthias Lietz (Mitglied des Bundestages der CDU-Fraktion),
• Dr. Joachim Kadler (Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Bundestagsabgeordneten Heidrun Bluhm, Die Linke),
• Ministerialdirigent Dr. Arnold Fuchs (Wirtschaftsministerium M-V),
• Manfred Stather (Präsident des Zen­tralverbandes Sanitär Heizung Klima),
• Andreas Müller (stv. Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima),
• Martin Ratzke (Landesinnungsmeister des Fachverbandes SHK M-V,
• Hans Müller (Geschäftsführer des Fachverbandes SHK M-V).
Die Schwerpunktthemen waren die Herausforderungen und die Umsetzung der energiepolitischen Wende, der demografische Wandel der Gesellschaft und der bestehende und in der Zukunft akuter werdende Fachkräftemangel in SHK-Handwerksunternehmen. In seiner kurzen Einleitung machte Ratzke deutlich, dass die Gesellschaft vor gewaltigen Herausforderungen bei der Umsetzung der energiepolitischen Wende, bei der langfristigen Sicherstellung des Lebensmittels Trinkwasser im Wohnumfeld der Bevölkerung sowie bei der Bewältigung des demografischen Wandels der Gesellschaft steht. In allen diesen benannten Bereichen sei das SHK-Handwerk ein Schlüssel bei der Bewältigung der Aufgaben und entscheidend für das Erreichen der Ziele. Die Politik als Verordnungsgeber und Theoretiker lege die Messlatte auf und das Handwerk als Praktiker müsse sie überspringen. Erkennbar sei allerdings bereits heute, dass mit den Gesetzen und Verordnungen die Ziele nach Reduzierung klimaschädigender Emissionen und Energieeinsparungen nicht erreicht werden könnten. Die Verbandsorganisation forderte hierbei Nachbesserung.
Die Auslegung der politischen Vorgaben sei viel zu stark auf den Strombereich ausgelegt. Die größten Energieeinsparmöglichkeiten seien im Wärmebereich und hierbei ganz besonders in der Verbesserung der Energieeffizienz im Gebäudebestand zu finden. Hierzu sollte eine Nachbesserung im Bereich des EEWärmeG (Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz) ähnlich der Verfahrensweise in Baden-Württemberg bundesweit angestrebt werden.
Vom Handwerk vorgeschlagen wurde eine steuerliche Absetzbarkeit der energetischen Erneuerung im Gebäudebestand. Handwerk und Politik sollten einen engen informellen Austausch pflegen, um eine praxisgerechte Umsetzung der energiepolitischen Wende sicherzustellen.
Den anwesenden Politikern wurde deutlich gemacht, dass es eine Differenz zwischen dem hoch innovativen SHK-Handwerk und den Schulabgängern gibt: Die Mehrzahl der Schulabgänger hätten eine nicht ausreichende Ausbildungsreife, die die Wirtschaft nicht ausgleichen könne. Es sei Aufgabe der Politik, hier einen grundsätzlichen Wandel in der Qualität des Leis­tungsniveaus und der Ausbildungsreife der Schulabgänger sicherzustellen. In der Wirtschaft bestehe Einigkeit darüber, dass der Föderalismus im Bildungssystem den Wirtschaftsstandort Deutschland auf das äußerste gefährde.
Alle Teilnehmer an der öffentlichen Mitgliederversammlung, einschließlich der Gäste aus der Politik, waren sehr angetan über die rege Diskussion. Die Politik wünscht sich weitergehende Veranstaltungen dieser Art.


Verleihung des Titels „Ehrenlandesinnungsmeister“ an Paul Freitag

Im Anschluss an die öffentliche Mitgliederversammlung des Fachverbandes wurde der langjährige Landesinnungsmeister, Paul Freitag, in einer Feierstunde mit dem Titel „Ehrenlandesinnungsmeister des Fachverbandes“ ausgezeichnet. Neben dem neuen Landesinnungsmeis­ter, Martin Ratzke, würdigte der Präsident des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima, Manfred Stather, das außergewöhnliche Engagement von Paul Freitag innerhalb und außerhalb der Verbandsorganisation.
Als „Mann der ersten Stunde“ führte Paul Freitag 21 Jahre den Fachverband als Landesinnungsmeister. „Er hinterlässt“, so Stather, „seinem Nachfolger ein wohl bestelltes Haus und einen in die Zukunft ausgerichteten Fachverband“. Besonders hob Stather das Engagement von Paul Freitag auch außerhalb der Verbandsorganisation in seiner Innung, in der Handwerkskammer Schwerin, im Kreistag, auf der Kommunalebene und in seiner Gemeinde hervor. Paul Freitag bedankte sich bei allen Weggefährten während seiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit für das entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit.

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