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Lüftungskomfort im Mehrfamilienhaus

Leitungsführung ohne Einbußen der Raumhöhe

Im Neubauobjekt „Wohnen am Schäfflerbach“ im Augsburger Kammgarn-Quartier versorgen Komfortlüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung die Wohnräume mit frischer und vorgewärmter Luft.

Das Bauunternehmen GS Wohnbau hat die kontrollierte Wohnungslüftung frühzeitig in der Bauplanung berücksichtigt. Die Luftverteilung wurde in die Deckenkonstruktion integriert.

Die kontrollierte Wohnungslüftung findet durch die kompakten Abmessungen ihren Platz in Abstellräumen oder Wandnischen. Die Kondensatableitung wurde mit speziellen Kondensatpumpen gelöst.

 

Auf einem ehemaligen Industriegelände in der Fuggerstadt Augsburg entwickelt sich ein neuer Stadtteil im Kontrast zwischen moderner, auf Energieeffizienz ausgerichteter Bauweise, und historischer Bausubstanz. Den Mittelpunkt bilden vier Mehrfamilienhaus-Neubauten mit insgesamt 50 Wohnungen, die jeweils mit einem eigenen Komfortlüftungssystem ausgerüstet sind. Integriert wurde die Lüftungstechnik bereits in der frühen Planungsphase, da die Luftverteilung komplett in der Deckenkonstruktion verlegt wurde.

Auf dem ehemaligen Gelände der Augs­burger Kammgarnspinnerei entsteht ein neuer Stadtteil, der architektonisch einen Bogen zwischen Industriedenkmälern und modernem Wohnungsbau spannt. Die Ende des Jahres 2013 fertiggestellten Neubauten erfüllen die aktuellen energetischen Standards. Ein ebenso hoher Anspruch galt dem Schallschutz: Sämtliche Außenmauern und auch die Innenwände sind in Kalksandstein-Mauerwerk ausgeführt. Baumaterialien wie Gipskarton finden sich in den Wohngebäuden nur bei den Beplankungen für Sanitär-Vorwandinstallationen oder für notwendige Schachtverkleidungen.

Zentrale Lüftungsgeräte für jede Wohnung
Das Neubauprojekt umfasst vier Gebäude mit insgesamt 50 Wohneinheiten von 55 bis 180 m² Wohnfläche. Das Energiekonzept basiert auf dem Standard für KfW70-Gebäude. Neben der geforderten Energieeffizienz zählt somit auch eine luftdichte Bauweise zu den Voraussetzungen. „Bei dieser Bauweise gehört aus bauphysikalischer Sicht eine kontrollierte Wohnraumlüftung zur Standardausrüstung“, meint Dipl.-Ing. (FH) Christoph König, Geschäftsführer des ausführenden Objektbauunternehmens GS Wohnbau. Die Lüftungsgeräte vom Typ „VALLOX KWL 080“ und „KWL 090“ des Herstellers Heinemann sind möglichst unauffällig in Abstellräumen oder in Wandnischen installiert worden. In zwei der vier Häuser fanden die Lüftungsgeräte teilweise auch in den Bädern Platz. Dort wurde die Sanitär-Vorwandinstallation so ausgeführt, dass die Lüftungsgeräte direkt über dem Unterputzspülkasten des Wand-WCs installiert werden konnten.
Mit im Vordergrund für den Einsatz von Lüftungsgeräten stand neben dem Komfort auch der Schutz der Bausubstanz: „Einem großen Teil der Nutzer ist noch nicht bewusst, dass durch die heute luftdichte Bauweise entsprechend häufiger gelüftet werden muss“, sagt König, der die Vorteile von Systemen zur kontrollierten Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung durch den Bau von Einfamilienhäusern kennt und diese nun auch in Mehrfamilienhäusern einsetzt.

Lüftungsleitungen in die Deckenkonstruktion integriert
In den Wohnungen fällt indessen auf, dass es keine Deckenabhängungen gibt. Diese sind bei der Installation von Lüftungssystemen in Etagenwohnungen nötig, um die unter der Decke verlegten Lüftungsleitungen zu verkleiden. „Die Verteilleitungen verlaufen innerhalb der Betondecke. Um die Lüftungsleitungen darin integrieren zu können, sind die Geschossdecken durchgängig mit 25 cm Deckenstärke ausgeführt“, erklärt König. Bereits in der frühen Planungsphase wurde sich diesbezüglich mit dem Systemanbieter Heinemann in Verbindung gesetzt, der in Deutschland die Komfortlüftungssysteme des finnischen Herstellers Vallox vertreibt. In der Deckenkonstruktion wurden die „ValloFlex“-Lüftungsrohre mit 75 mm Außendurchmesser berücksichtigt, die aus flexiblem Kunststoffrohr bestehen und somit eine einfache Verlegung innerhalb der Rohdecke ermöglichten. Die glatte Innenwandung der aus geruchsneutralem PE gefertigten Lüftungsrohre sollen hygienische Risiken vermeiden. Der zweischichtige Aufbau der verwendeten Lüftungsrohre gewährleistet laut Hersteller, dass keine störenden Strömungsgeräusche entstehen können.

Optisch ansprechende Außenwand­elemente für Außenluft und Fortluft
Für die Zuführung der Außenluft und Ableitung der Fortluft sind Fassadenelemente in das mit 12 cm Außenwanddämmung bestückte Mauerwerk integriert. Daran ist von außen sichtbar, dass jede Wohnung mit einem für sich regelbaren Lüftungssystem ausgerüstet ist.
Innerhalb der Wohnräume ist die kontinuierliche Be- und Entlüftung nur an den in die Decke integrierten Lüftungsventilen zu erkennen. In den Wohn- und Schlafräumen wird über die Lüftungsventile gefilterte und vorgewärmte Frischluft zugeführt. Aus den Nutzräumen (Bad, WC, Küche) entnimmt das Lüftungssystem die verbrauchte Luft, leitet den Abluftstrom über eine Wärmeübertragereinheit im Lüftungsgerät und führt die verbrauchte Luft nach außen ab.

Wärmerückgewinnung reduziert Heizkosten
Die wesentlichen Vorteile für die Wohnungseigentümer und Nutzer sind ein erhöhter Wohnkomfort durch permanent frische und gefilterte Luft sowie eine bessere Raumluftqualität, da Gerüche und Feuchte kontinuierlich abgeführt werden. Ein weiterer deutlicher Vorteil soll sich auf der Nebenkostenabrechnung bemerkbar machen: „Die integrierte Wärmerückgewinnung mittels Kreuz-Gegenstrom-Wärmeübertrager holt bis zu 90 % der Wärme aus dem Abluftvolumenstrom als nutzbare Ener­gie zurück“, so der Hersteller. Ein Vier-Stufen-Schalter ermöglicht bei den Vallox Kompaktlüftungsgeräten eine individuelle Regelung. Damit können die Nutzer den Lüftungsbetrieb von „Betrieb bei Abwesenheit“ bis „Intensivlüftung“ bedarfsgerecht wählen.

Kontrollierte Wohnungslüftung im Geschosswohnungsbau
Vor der Investitionsentscheidung für die Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung hatte die GS Wohnbau im Zuge der Planung sowohl dezentrale als auch zentrale Lüftungssysteme als mögliche Lösungen geprüft. „Dezentrale Lüftungsgeräte zur Be- und Entlüftung einzelner Räume hätten jedoch durch die zahlreichen erforderlichen Außenwanddurchdringungen nicht nur die Effizienz der 12 cm starken Fassadendämmung gemindert“, sind sich die Planer sicher, „sondern auch die Optik der Fassade beeinträchtigt.“ Zudem wurde die Feuchteabfuhr über die Außenwandauslässe mit dem damit verbundenen Kondensatanfall als möglicher Nachteil erachtet. Eine zentrale RLT-Anlage schied aufgrund des Platzbedarfs für eine Technikzentrale sowie die hohen Anforderungen an brandschutztechnische Maßnahmen für das Luftkanalsystem aus. Bauingenieur Christoph König entschied letztendlich, die Mehrkosten für die 25 cm starken Geschossdecken in Kauf zu nehmen, um die flexiblen Lüftungsrohre darin zu integrieren.

Bilder: Heinemann GmbH

www.heinemann-gmbh.de

 


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