LeserbriefBetrifft: IKZ 3/2011, Bericht „Härte-Fälle sind lösbar“
Eine wahre Flut an Leserzuschriften und Anrufen erreichten uns auf den Beitrag „Härte-Fälle sind lösbar“ (IKZ-HAUSTECHNIK 3/2011, Seite 44 ff.).
Darin wurde der nachträgliche Einbau eines „Biocat“-Kalkschutzgerätes durch das im Ruhrgebiet ansässige Fachunternehmen Scheelen beschrieben. Für Unmut und Aufregung sorgte das Aufmacherbild des Berichtes. Hausanschluss und Kalkschutzgerät sind dort in Kupfer angeschlossen, danach geht es weiter in verzinktem Stahlrohr. Eine regelwidrige Installation, wie zahlreiche Leser richtig bemerkten.
So schrieb Klaus Stengel aus Sembach: „Alles was recht und gut ist mit Kalkanteil im Trinkwasser, aber eine Kupferleitung auf eine verzinkte Leitung einzubinden ist eine Schande für unser Handwerk. Das lernt man im ersten Lehrjahr . . .“ Ebenso spitzfindig formuliert war auch die E-Mail von M. Hoffmann. Er schrieb: „Bei der Betrachtung des Bildes auf der Seite 44 ihrer Februar-Ausgabe wäre mir ihr Blatt fast aus der Hand gefallen. Das gehört unter die Rubrik Kreative Künstler. Wie ein erfahrener Altgeselle so eine Arbeit abliefern kann, bleibt mir ein Rätsel . . . Erstens reicht es noch nicht einmal für einen Wassermesserbügel, (man beachte die Montage der Schelle) und dann die Übergänge von neuem Cu-Rohr in Fließrichtung auf verzinktes Stahlrohr. Dieser weitsichtige Monteur sorgt gut für seine Firma, denn der nächste Rohrbruch ist ja vorprogrammiert. Außerdem sollte noch ein Absperrventil hinter dem Filter eingebaut werden, um einen entsprechenden Filterwechsel vornehmen zu können…“
Klaus Wilms, von der Jansen & Wilms GmbH, schrieb uns per Mail: „Die IKZ-HAUSTECHNIK ist ein interessantes und informatives Fachmagazin, das wir gerne im Betrieb auslegen, um es unseren Monteuren und Auszubildenden zur Information und Weiterbildung zur Verfügung zu stellen. In dieser Ausgabe stolperten wir jedoch über das Aufmacherfoto zum Artikel „Härte-Fälle sind lösbar“. Wir nutzten es daraufhin als Vorlage für eine Weiterbildung ganz eigener Art, zu einer betrieblichen Fragestunde nach dem Motto, was ist an der auf dem Foto abgebildeten Installation falsch?“
Einige Leser waren sich offensichtlich nicht ganz sicher, was die Installation angeht. So schrieb Detlef Lambracht aus Spenge: „Mir wurde und ich habe meinen Azubis immer beigebracht, dass man vor verzinkten Leitungen aus Korrosionsschutzgründen keine Kupferleitungen einbaut, oder ist das heute nicht mehr so?“ Rolf Kummerlöwe, Obermeister der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Schaumburg schrieb: „Mich hat es doch verwundert, dass das Gerät in der Lage ist, verzinkte Rohrleitungen vor der Zerstörung durch die vorinstallierte Kupferrohrleitung zu schützen. Ich habe noch gelernt, das höherwertige Rohrmaterial immer in Fließrichtung hinter dem niederwertigen Rohrmaterial zu installieren. Wenn ich hier falsch liege, bitte ich um eine kurze Nachricht, damit ich meine Innungskollegen darüber informieren kann.“
Einige IKZ-Leser haben besonders genau hingeschaut. So bemerkte Bernhard Kappes: „Möbel des Kunden als Werkzeugablage zu nutzen ist für einen guten Handwerker absolut verboten. Eine Decke oder der Gleichen könnte es noch entschuldigen.“
Soweit einige Statements unserer Leser. Eine im wahrsten Sinne unrühmliche Story, aber mit einem guten Ende. Doch beginnen wir von vorne. Der Bericht wurde von einem externen Redakteur geschrieben, der vor Ort war und auch die Bilder geschossen hatte. Man muss wissen, dass das Auftragspaket bei diesem Projekt neben der dargestellten Installation des „Biocat“-Gerätes auch die Sanierung des Bades umfasste. In dessen Zuge wurde die verzinkte Stahlleitung gegen eine Kupferleitung ausgetauscht. Der Redakteur war allerdings nur in der ersten Bauphase – bei der Installation des Kalkschutzgerätes – vor Ort und hatte in dem Bericht leider nicht auf diesen wichtigen Tatbestand hingewiesen. Wie uns das Unternehmen Scheelen versichert, entspricht die fertige Installation den anerkannten Regeln der Technik.
Wir möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich für die zahlreichen qualifizierten und konstruktiven Zuschriften bedanken. Es zeigt uns, dass unsere Leser ganz besonders genau hinschauen und es ist uns ein Ansporn, zukünftig noch sorgfältiger auf die Text- und Bildauswahl zu achten.
Markus Sironi
Chefredakteur
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