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KWK-Technik zum Anfassen Der Arbeitskreis Kraft-Wärme-Kopplung präsentiert auf der SHK Essen (Halle 2, Stand 500) den "Stand der Technik zum Energiekonzept von morgen"

Im November letzten Jahres wurde im Fachverband SHK NRW der Arbeitskreis Kraft-Wärme-Kopplung gegründet. Zusammen mit Fachhandwerkern, Vertreter der Industrie und Versorgungsunternehmen will der Zusammenschluss die erforderlichen Rahmenbedingungen für die Installation von BHKWs erarbeiten. Auf der SHK Essen präsentiert sich der Arbeitskreis mit einer Sonderschau und umfassenden Beratungsangeboten erstmals der Fachwelt. Dipl.-Ing. Hans-Peter Sproten, Hauptgeschäftsführer Fachverband Sanitär Heizung Klima Nordrhein-Westfalen und Initiator des Arbeitskreises, über die Notwendigkeit und die Ziele dieser Initiative.

Ich bin der Überzeugung, dass Kraft-Wärme-Kopplung die Heiztechnik der Zukunft ist. HANS-PETER SPROTEN

 

IKZ-HAUSTECHNIK: Der Arbeitskreis Kraft-Wärme-Kopplung ist bildlich gesprochen das jüngste Kind im Verband. Braucht es überhaupt eine solche Initiative? Meiner Beobachtung nach, ist der Weg hin zur breiten Markteinführung der KWK-Technik in die Heizungskeller noch recht weit.

HANS-PETER SPROTEN: Ich bin der Überzeugung, dass Kraft-Wärme-Kopplung die Heiztechnik der Zukunft ist. Dieses neue Marktfeld gilt es daher ganz entschieden und schnell zu besetzen. In der jüngsten Vergangenheit ist verstärkt zu beobachten, wie Versorger und Industrieunternehmen in die Zuständigkeitsgebiete der SHK-Unternehmen einsteigen. Dies erfolgt sowohl schleichend über Wartungstätigkeiten und Notdienste, aber auch offen über Wärmelieferung und Energiedienstleistungen. So werden von Herstellerkreisen bestimmte Produktgruppen, wie zum Beispiel Mini-BHKWs, nur noch an bestimmte Handwerker abgegeben. Diese Betriebe werden dann gerne mit besonderen Namen betitelt, wie etwa "Top-Handwerker" oder "geschulter Marktpartner".

IKZ-HAUSTECHNIK: Sehen Sie aufgrund Ihrer Marktbeobachtungen die Kompetenzbereiche der SHK-Branche in Gefahr?

HANS-PETER SPROTEN: Der Heizungsmarkt gehört in die Hand des SHK-Handwerks und wird von diesem seit Jahrzehnten hervorragend bedient. Die Verbandsorganisation und damit der Fachverband SHK NRW setzen sich in immer stärkerem Maße dafür ein, für Innungsfachbetriebe interessante Märkte schnell zu besetzen. Insbesondere, um diese zukünftig nicht, wie eben beschrieben, an Versorger, Hersteller und Handwerksunternehmen aus anderen Bereichen zu verlieren. Die bislang am Markt vorhandenen Systeme und die 2011 angedachte Markteinführung von Mikro-KWK-Anlagen stimmen mich aber optimistisch, dass in Zukunft diese Technologie vom SHK-Handwerk flächendeckend eingebracht werden kann. Dabei lassen wir uns auch nicht von bestimmten Versorgern, Herstellern oder gar der Autoindustrie irritieren.

IKZ-HAUSTECHNIK: Blicken wir nochmals auf den Arbeitskreis. Was genau hat er sich zur Aufgabe gemacht?

HANS-PETER SPROTEN: Das SHK-Handwerk wird mit Unterstützung seiner Marktpartner zukünftig produktneutral, unabhängig und fachlich kompetent über Kraft-Wärme-Kopplung - vor allem für den Einsatz im Wohnungsbau - informieren. Der Arbeitskreis wird sich auch damit beschäftigen, bislang zum Teil ungeklärte Fragen zu Wirtschaftlichkeit, hydraulischer Einbindung, Wartung und Ersatzteilgarantie, aber auch zu Förderung und Einspeisevergütung zu klären. Neben Fachinformationen und Schulungen ausschließlich für interessierte Handwerksunternehmen aus den SHK-Innungen hat sich der Arbeitskreis im zweiten Schritt das Ziel gesetzt, Verbraucher korrekt zu informieren.

Der Heizungsmarkt gehört in die Hand des SHK-Handwerks und wird von diesem seit Jahrzehnten hervorragend bedient.

IKZ-HAUSTECHNIK: Schulungsangebote gibt es ausschließlich für Innungsmitglieder? Das heißt, dass sowohl nichtorganisierte Betriebe als auch reine TGA-Fachplaner außen vor bleiben, obwohl die Schulungsangebote sicher auch für diese Kreise interessant wären. Macht das Sinn?

HANS-PETER SPROTEN: Für Planer werden wir mittelfristig sicher ein Angebot entwickeln. Bitte bedenken Sie, dass im ersten Schritt der Wohnungsbau erschlossen werden soll. Hier dürften sich die Planungsleistungen in Grenzen halten. Die Trennung zwischen Innungsmitglied und Nichtmitglied werden wir - wie angekündigt - immer stärker deutlich machen. Alle Trittbrettfahrer müssen erkennen, dass sich die Mitgliedschaft in der Organisation lohnt.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wer gehört dem Arbeitskreis Kraft-Wärme-Kopplung an?

HANS-PETER SPROTEN: Nun, wir haben sie alle an einen Tisch geholt. Dem Arbeitskreis gehören Fachhandwerker mit BHKW-Erfahrung an, wie die Unternehmen Dahlmanns aus Wegberg und Weischede aus Düsseldorf. Aufseiten der Industrie sind derzeitig u. a. Ansprechpartner von Bosch Thermotechnik, SenerTec, Vaillant (Ecopower) und Viessmann vertreten. Unterstützt wird der Arbeitskreis von den Energieversorgungsunternehmen E.ON Ruhrgas AG, Essen und VNG - Verbundnetz Gas AG, Leipzig. Ebenfalls ist der Fachverband Sanitär Heizung Klima Brandenburg beteiligt. Ich bin der Überzeugung, dass sich nur im Verbund die dringend erforderlichen Rahmenbedingungen für die Installation von BHKWs erarbeiten lassen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Sehen Sie das Marktfeld Kraft-Wärme-Kopplung nur für einige wenige Spezialisten der SHK-Branche geeignet?

HANS-PETER SPROTEN: Zweifellos braucht die Planung und Ausführung solcher Anlagen Kenntnisse und Fertigkeiten, über die in ihrer Komplexität zurzeit nur wenige SHK- Fachunternehmen verfügen. Sie haben aufgrund ihrer Ausbildung und ihres Arbeits- und Erfahrungsfeldes jedoch die besten Möglichkeiten, dieses Gebiet schnell zu besetzen. Für die Markteinführung dieser Technologie steht heute jedoch nicht mehr die Zeit zur Verfügung, die beispielsweise benötigt wurde, um Brennwerttechnik in den Markt zu bringen. Das SHK-Handwerk hat diesmal nicht die Zeit, die "Sache" langsam auf sich zukommen zu lassen, um von Fehlern mutiger Pionierunternehmen zu lernen.

Alle Trittbrettfahrer müssen erkennen, dass sich die Mitgliedschaft in der Organisation lohnt.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wenn die Zeit drängt, wie Sie sagen, wie kann sich ein SHK-Betrieb für das Thema KWK fit machen, um es seinem Kunden zu erklären und letztendlich auch zu verkaufen? Und welche Eingangsqualifikationen muss er mitbringen?

HANS-PETER SPROTEN: Wir arbeiten bereits mit unseren Marktpartnern zusammen an einem Lehrgang zum Thema Kraft-Wärme-Kopplung. Informationen über diese neue und in Deutschland bislang einzige Schulungsmaßnahme werden wir erstmalig vom 10. bis 13. März 2010 auf der SHK Essen vorstellen. In der nächsten Arbeitskreissitzung werden wir das Anforderungsprofil für Teilnehmer definieren. Die guten Betriebe haben sich in den vergangenen Jahren mit viel komplexeren Techniken beschäftigt. Ich habe keine Angst, dass unser Handwerk an KWK scheitert. Ganz im Gegenteil: Viele Dinge gehören schon heute zum Tagesgeschäft und müssen um die neuen Teilbereiche ergänzt werden.

IKZ-HAUSTECHNIK: Auf der SHK Essen präsentiert sich also der Arbeitskreis Kraft-Wärme-Kopplung den Fachbesuchern. Was wird auf dem Stand zu sehen sein?

HANS-PETER SPROTEN: In Halle 2 auf Stand 500 entsteht eine Plattform, auf der sich der Fachbesucher einen Überblick des derzeitigen Marktangebots machen kann. Es werden Aufbau, Leistung und die Vorteile der Heiztechnik von morgen gezeigt. Wenn man so will, präsentiert der Arbeitskreis den "Stand der Technik zum Energiekonzept von morgen". Auf dem Stand stehen durchgehend Experten als Ansprechpartner für die neue Technologie zur Verfügung. Exponate verschiedener Gerätetypen, Animationsfilme mit Erklärungen zur Technik sowie Realdarstellungen informieren und beraten die Fachbesucher.

IKZ-HAUSTECHNIK: Neben der reinen Beratungsleistung, gibt es also auch Technik zum Anfassen. Welche Gerätetypen wird der Fachbesucher präsentiert bekommen?

HANS-PETER SPROTEN: Nun, da wäre zum einen das Forschungsprojekt Mikro-KWK auf Stirling-Basis von Viessmann zu nennen. Des Weiteren das Model Ecopower von Vaillant. Einzelne Exponate, wie etwa das KWK Modul von Buderus, die erprobte Maschine von SenerTec oder eine öl-/gasbetriebene Konzeption von Otag geben den Fachbesuchern Einblicke in die wesentlichen Details der neuen Technik. Die Exponate werden ergänzt mit Technikerklärung und Realdarstellungen, sodass sich dem Besucher auch das Gesamtgerätekonzept erschließt. Um die KWK-Technik auch im mittleren Leistungsbereich darzustellen, wird auch ein BHKW mit ca. 20 kW Leistung die Ausstellung komplettieren. Damit erhält der Fachbesucher auch eine Alternative zur "Lichtblick-Aktion" von Volkswagen aufgezeigt.



KWK-Technik zum Anfassen: In Halle 2, Stand 500, kann sich der Fachbesucher der SHK Essen einen Überblick über das derzeitige Marktangebot verschaffen.

 


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