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Kühlen über die Decke, heizen über den Fußboden

In einem Bürokomplex eines Kunststoffverarbeiters kamen die Komponenten für die Haustechnik von einem Schwesterunternehmen

Die rund 750 m2 große Bürofläche wird über eine Roth-Fußbodenheizung geheizt. Sie ist als Original-Tacker-System verlegt. Bild: C + P Schlüsselfertiges Bauen

Die Kühldecken verwandeln Raumdecken in Strahlungsflächen, die die Räume im Sommer kühlen. Bild: C + P Schlüsselfertiges Bauen

Die Kühldecken verwandeln Raumdecken in Strahlungsflächen, die die Räume im Sommer kühlen. Bild: C + P Schlüsselfertiges Bauen

Die Büros bei Roth Plastic Technology in Wolf­gruben werden im Sommer über die Decke gekühlt, im Winter über den Fußboden beheizt. Bild: Fritz Schöttner

Über das Funk-Regelungs­sys­tem „­EnergyLogic Touchline“ kann getrennt der Heiz- oder Kühlfall gesteuert werden. Bild: Fritz Schöttner

Über das Funk-Regelungs­sys­tem „­EnergyLogic Touchline“ kann getrennt der Heiz- oder Kühlfall gesteuert werden. Bild: Fritz Schöttner

 

In Bauvorhaben, etwa für Büros, gewerblich genutzten Räumen und Verkaufsräumen, kommen verstärkt Rohrregister in Decken zur Raumtemperierung zum Einsatz. Die Buchenauer Roth Werke1) bieten für diese Anwendung verschiedene Systemlösungen für Kühl- und Heizdecken an. Sie machen aus Raumdecken Strahlungsflächen, die Räume im Sommer kühlen und im Winter wärmen.

Gleichmäßige Oberflächentemperaturen
Das Unternehmen Roth Plastic Technology2) in Wolfgruben (nordwestlich von Marburg, Hessen) setzte auf Systemlösungen für die Gebäudetechnik aus den eigenen Reihen (Roth-Werke). Das Gesamtsystem beinhaltet rund 500 m2 Kühldecke „RCC/HC“ mit einer Vorlauftemperatur von 17°C. „Das Temperieren über geschlossene Oberflächen schafft ein behagliches Raumklima ohne unangenehme Zugluft“, sagt das Unternehmen.
Die Oberflächentemperatur wird je nach Betriebsweise einige Grad unter oder über der Raumtemperatur gefahren. Durch den Strahlungsaustausch mit der Decke verändern sich die Temperaturen der Raumumschließungsflächen. So stellen sich gleichmäßige Oberflächentemperaturen bei allen raumumschließenden Flächen ein, „die sich positiv auf das menschliche Behaglichkeitsempfinden auswirken“. Selbst in den vergangenen heißen Sommerperioden mit Außentemperaturen von über 30°C hatten die Büronutzer bei Roth Plastic Technology durchgängig Raumtemperaturen von unter 26°C.
Das mit kaltem Wasser durchströmte Rohrsystem der Kühldecke „RCC/HC“ nimmt die Wärme der Raumluft auf und kühlt sie geräuschlos herunter. Das Strahlungsprinzip wirkt sich positiv auf die Raumtemperatur aus: Kühldecken bauen ein weitgehend gleichmäßiges Temperaturprofil von oben nach unten auf. Die empfundene Raumtemperatur ist hierbei abhängig von der Raumlufttemperatur sowie der Temperatur der Raumumschließungsflächen. Bei Systemen mit hohem Strahlungsanteil, wie Kühldecken, liegt die empfundene Raumtemperatur im Kühlfall um 1,5 bis 2 K unterhalb der Raumlufttemperatur.

⅓ plus ⅔ Leistung
Die Gesamtleistung für die Temperierung wird durch zwei Drittel Strahlungsanteil und ein Drittel Konvektion (Luftbewegung) erzielt. Die Differenz zwischen Raumtemperatur und mittlerer Oberflächentemperatur bestimmt die Leistung: Je höher die Temperaturdifferenz, desto höher ist sie.
Die Kühlung im Gebäude in Wolfgruben erfolgt über eine Luft/Wasser-Wärmepumpe (Roth) mit 14 kW Leistung. Eine weitere Luft/Wasser-Wärmepumpe (ebenfalls von Roth) mit 31 kW Leis­tung ist zusätzlich für den Heizfall eingebunden. Die Wärme für die rund 750 m2 große Bürofläche wird über eine Roth-Fußbodenheizung verteilt. Sie ist als Tacker-System verlegt. Die Vorlauftemperatur beträgt 38°C.
Die Energiespeicherung erfolgt über den Wärmespeicher „Thermotank Quadroline TQ-T“ mit 850 l Inhalt. Für die individuelle Einzelraumregelung ist das Funk-Regelungssystem „Energy­Logic Touchline“ im Einsatz. Es kann getrennt für den Heiz- oder Kühlfall angesteuert werden. Eine Taupunktüberwachung für den Kühlbetrieb ist integriert. Michael Georg, Leiter Produkttechnik Energieverteilung bei Roth, erklärt: „Das Gebäude der Roth Plastic Technology in Wolfgruben bietet mit den Betriebsweisen Heizen und Kühlen höchsten Nutzerkomfort. Mit den Produkt­sys­temen ist eine ganzheitliche energieeffiziente Projektlösung für die Gebäudetechnik entstanden.“

Endlosverlegung
Roth bietet die Kühl- und Heizdecken in der Montagevariante „RCC/HC“ zur Endlosverlegung an. Die Installation der Systemrohre erfolgt kupplungsfrei an Befestigungsschienen im Verlegeabstand von 50 bis 100 mm. Montiert wird direkt in der Trocken­bauebene der Deckenkonstruktion. Das Rohrsystem wird ohne zusätzliche Aufbauhöhe in die Trockenbaukonstruktion integriert und mit Gipskarton-Trockenbauplatten flächig abgedeckt. Je nach Anforderungen hinsichtlich Optik, Schallschluckverhalten und Leistung können verschiedene Ausführungen von Gipskartonplatten verwendet werden: etwa geschlossen oder mit „Lochdesign“ (mit integrierter schallschluckender Vliesschicht). Auf Wunsch liegt eine zusätzliche Dämmlage oberhalb der Systemrohre.
Der Anschluss der einzelnen Rohrregister erfolgt über einen zentralen Heizkreisverteiler, der in die abgehängte Deckenkonstruktion integriert wird. Die Zugänglichkeit ist über eine Revisionsöffnung gegeben.

www.roth-werke.de


1) Die Roth-Werke sind stark bei Energie- und Sanitärsystemen, z.B. mit Wärmepumpen, Flächenheiz- und -kühlsysteme sowie Duschen

 

2) Roth Plastic Technology entwickelt und fertigt Kunststoffkomponenten für international tätige Unternehmen, u.a. aus der Automobil- und Hausgerätebranche, sowie für Firmen der Roth-Unternehmensgruppe.

 


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