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Kohlenmonoxidunfälle bei raumluftabhängigen Gasfeuerstätten - Ursachen - Hintergründe - Fallbeispiele

Die Vorgaben, dass Gasfeuerstätten nur von Fachbetrieben einzubauen und zu warten sind, der Überwachung des Schornsteinfegers unterliegen und entsprechend der geltenden Vorschriften betrieben werden dürfen, sind nicht nur formal korrekt, sondern auch lebensrettend. Von unsachgemäß installierten oder betriebenen Gasthermen können erhebliche Gefahren ausgehen. Dies zeigt sich in wiederkehrenden Einsätzen von Rettungsdienst und Feuerwehr. Nach einem im Dezember 2005 erneut auftretenden Fall wurden einige Einsätze der letzten Jahre im Stadtgebiet Köln dargestellt, die vom Autor selbst mit durchgeführt worden waren. Ziel dieses Artikels soll anhand dieser Beispiele sein, Gefahren aufzuzeigen und Hinweise zur Vermeidung von Gasunfällen durch CO zu geben.

Zusammenhang zwischen der Gastherme (2), Zuluft- (1) und Abluftführung (3). Störungen in jedem Abschnitt oder eine Kombination aus Störungen in verschiedenen Abschnitten können dazu führen, dass CO in Wohnräume austritt.

 

Prof. Alex Lechleuthner

Die Vorgaben, dass Gasfeuerstätten nur von Fachbetrieben einzubauen und zu warten sind, der Überwachung des Schornsteinfegers unterliegen und entsprechend der geltenden Vorschriften betrieben werden dürfen, sind nicht nur formal korrekt, sondern auch lebensrettend. Von unsachgemäß installierten oder betriebenen Gasthermen können erhebliche Gefahren ausgehen. Dies zeigt sich in wiederkehrenden Einsätzen von Rettungsdienst und Feuerwehr. Nach einem im Dezember 2005 erneut auftretenden Fall wurden einige Einsätze der letzten Jahre im Stadtgebiet Köln dargestellt, die vom Autor selbst mit durchgeführt worden waren. Ziel dieses Artikels soll anhand dieser Beispiele sein, Gefahren aufzuzeigen und Hinweise zur Vermeidung von Gasunfällen durch CO zu geben.

Fall 1: Im Dezember 2005 wurden Rettungswagen und Notarzt zu einer Familie in Köln entsandt, weil zwei Kinder über Übelkeit und Schwindel klagten und nicht mehr richtig sprechen konnten. Bei Ankunft roch es im Haus nach Gas, weshalb die Feuerwehr nachbestellt wurde. Bei der Untersuchung der Familie zeigte sich, dass die zwei jüngsten (4 und 6) von insgesamt 6 Kindern Sprachstörungen hatten, erbrachen und auch ihre Bewegungen nicht mehr koordinieren konnten. Der Rest der Familie klagte über Kopfschmerzen und Unwohlsein. In den Wohnräumen wurden mehr als 600 ppM CO (Kohlenmonoxid) gemessen. Die Familie wurde darauf hin mit Sauerstoff behandelt und in ein Krankenhaus verbracht. Dort wurden initiale Blutkonzentrationen von zwischen 9 und 36 Vol.-% CO gemessen, die unter hochdosierter Sauerstoffbehandlung rückläufig waren. Einige Wochen zuvor war eine neue Gastherme mit höherer Leistung installiert worden. Die Familie hatte bereits einmal die Fachfirma wegen Gasgeruches bestellt, Messungen an der Anlage blieben jedoch ohne Auffälligkeiten.

 


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