Klimatechnik – Markt und Trends zur Chillventa 2016

Clevere Konstruktionen, effiziente Technologien und schlanke Schnitte: Die Hersteller stecken zukunftsweisende Technologien in Klimageräte mit moderner Optik. Eine Auswahl an Bewährtem  und Messeneuheiten von den Großen der Klimabranche.

DAIKIN wird als Komplettanbieter eine breiten Palette aus VRV-Geräten, Split- und Sky-Air-Klimasystemen, Gewerbekälte, Kaltwassersetzen sowie Luft-Wasser-Wärmepumpen und Lüftungsgeräten präsentieren. Ein Thema wird das zukunftsweisende Kältemittel R-32 sein, welches nun auch in der „Sky Air“-Serie zum Einsatz kommt. Vorgestellt werden Produktinnovationen, die sich insbesondere an veränderte Nutzungsanforderungen orientieren: kompakte Geräte, mehr Betriebseffizienz, mögliche Innenaufstellung durch Platz- und Geräuschrestriktionen sowie breitere Leistungsklassen für flexiblere Anwendungen.
Mit einem umfassenden Update der kostenlosen App „Online-Controller“ zur mobilen Steuerung von Split-Innengeräten bietet Daikin jetzt auch eine ganzheitliche Smart-Home-Lösung an. Mit den neuen Features und einer IFTTT-Funktion (IFTTT, Abkürzung von „If This Then That“). Diese erlaubt es dem Nutzer verschiedene Webanwendungen (Apps) über einfache Regeln (sogenannte Rezepte) mit Gegenständen des „Internet of Things“ fernsteuern zu lassen. So kann der Anwender beispielsweise festlegen, ab welcher Außentemperatur sich das Klimagerät automatisch an bzw. ausstellen soll. Die Wetterdaten werden von einer Wetter-App des Nutzers bezogen. Darüber hinaus kann beispielsweise auch festgelegt werden, dass sich die Klimaanlage und Licht einschalten, wenn der Nutzer auf dem Nachhauseweg nur noch eine bestimmte Entfernung zum Haus hat. Die Kombinationsmöglichkeiten an Rezepten sind nahezu grenzenlos. Dabei kann der Nutzer auch auf bereits vorhandene Rezepte anderer IFTTT-Teilnehmer zurückgreifen und diese kopieren.
Ein neues Feature ist auch die Energieverbrauchsanzeige für die R-32-Split-Innengeräte „Emura“ und „Professional“ (FTXM-M). Sie zeigt den Stromverbrauch der einzelnen Geräte auf täglicher, wöchentlicher und jährlicher Basis an. Eine Unterscheidung der Energieverbräuche in Kühlen und Heizen ist ebenfalls möglich. Der „Online-Controller“ ersetzt die stationäre Fernbedienung und kann als Zubehör bestellt werden. Beim neuen Split-Klimagerät „Emura R-32“ wird der Wi-Fi Online-Controller bereits als Standardausstattung mitgeliefert.

Zum Thema Energieeffizienz und Behaglichkeit hat auch Emco eine erweiterte Multifunktionsregelung namens „emcoMFR“ im Programm. Diese hat Emco Klima jetzt noch durch die zusätzliche Einbindung und Ansteuerung externe Komponenten deutlich erweitert. Über die Integration von Fensterkontakten, Präsenzmeldern, Verschattungssystemen und Raumbeleuchtung können wesentliche Einflussfaktoren auf das Raumklima flexibel bei der Regelung einer Zone berücksichtigt werden. Möglich machen dies neu von „Emco“ entwickelte Aktoren und Sensoren, die per Plug&Play automatische erkannt werden und sich dann in die Programmierung einbinden lassen. „Jede Zone, die wir mit unserer Lüftungs- und Klimatechnik sowie der dazugehörigen Regelung ausstatten, ist für den Kunden ein abgeschlossener Bereich, in dem alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind“, sagt Geschäftsführer Frank Bolkenius. „So könne wir etwa bei hoher Sonneneinstrahlung zunächst einfach die Verschattung herunterfahren. Erst danach schalten wir die Kühlung bedarfsgerecht mit der optimalen Leistungskurve zu. Auf diese Weise bieten wir eine Zonenlösung aus einer Hand, bei der wir den energetisch sinnvollem Systembetrieb bei hohem Nutzerkomfort garantieren.“
Darüber hinaus hat das Unternehmen das Angebotsspektrum auch um ein Kühldeckensystem mit integriertem PCM erweitert. Die „emcocool GK-PCM-WT“ verbindet die energetischen Vorteile und den thermischen Komfort einer konventionellen Gipskartonkühldecke mit der latenten Speicherfähigkeit eines Phase Change Materials (PCM). Das System ist hierdurch in der Lage, Wärmelasten während des Phasenübergangs passiv aufzunehmen und damit einen Anstieg der Raumtemperatur in einem begrenzten Zeitrahmen zu verhindern. Die so aufgenommene Wärme kann regenerativ an die Umwelt abgeführt werden. Das führt zu einer energie- und kostenoptimierten Betriebsweise des Systems, etwa wenn die gezielte Abschaltung der aktiven Kühlung Strom-Spitzenlasten vermeidet. Die Regeneration der PCM-Speichermasse kann dabei entweder durch freie Nachtauskühlung oder zeitgesteuert mittels mechanischer Kälteerzeugung erfolgen. Durch den Einbau des neuen Systems werden Gebäude ökologisch aufgewertet und leisten einen Beitrag zur aktiven Teilnahme in zukünftigen Smart-Grids.

Mitsubishi Electric hat im Frühjahr des Jahres zwei neue Lösungen auf den Markt gebracht. So lassen sich seitdem auch bei geringen Deckenhöhen von nur 245 mm Höhe Eurorasterkassetten in der City Multi VRF- und der M-Serie des Ratinger Herstellers einsetzen. Erstmals kommt in dem optisch überarbeiteten Innengerät der neue optionale i-see-Sensor zum Einsatz. Dieser scannt permanent den zu klimatisierenden Raum und erhält so Informationen, wo sich wie viele Menschen aufhalten. Ändert sich die Personenanzahl, passt der Sensor automatisch die Kühl- oder Heizleistung an. Verlassen die Menschen den Raum, schaltet das Gerät selbständig in einen vorab festgelegten Stand-by-Modus und reduziert so die Energiekosten noch weiter. Neu ist auch die kontrollierte Einbringung des Luftstroms. Hierfür lassen sich vier Lamellen durch die jeweils im Raum installierte Kabel-Fernbedienung separat regeln und ansteuern. Damit lässt sich der Luftstrom gezielt in bestimmte Raumbereiche führen. Ein nahezu horizontaler Luftausblas verhindert zudem Zugerscheinungen.
Eine Angebotserweiterung ist auch die neue Setlösung für die gleichzeitige Bereitstellung von Wärme, Warmwasser und Kälte mit der Kombination zwischen einem PUMY Außengerät der City-Multi-Baureihe und Inneneinheiten aus der „Ecodan“-Serie. „Nach einem eineinhalbjährigen Feldtest in Europa können wir nun die hohe Effizienz der ‚PUMY‘ Geräte in kleingewerblichen Anwendungen wie Tankstellen und ähnlichen Objekten nutzen“, sagt Michael Lechte, Leiter Produktmarketing bei Mitsubishi Electric, Living Environment Systems. „Mit nur einem Außengerät über Direktverdampfungsgeräte zu kühlen und zu heizen sowie bei Bedarf auch über das Warmwassersystem Trink- bzw. Warmwasser für einen Fußbodenheizung oder Radiatoren zur Verfügung zu stellen, bedeutet ein Höchstmaß an Flexibilität und Effizienz. Durch den Einsatz einer gemeinsamen Anlagentechnik kann der Nutzer sowohl Investitionen als auch Betriebskosten einsparen. Über weitere Produktneuheiten zur Chillventa konnte das Unternehmen zum Redaktionsschluss noch keine Aussagen machen.

Panasonic wird auf der Messe unter anderem die neuste Baureihe der bewährten „Etherea“ Innengeräte für die Raumklimatisierung präsentieren. Diese arbeiten mit einer erhöhten Energieeffizienz von A+++ noch sparsamer als ihre Vorgänger. Doch die meiste Energie wird eingespart, wenn ein Klimagerät nur soviel Kühlleistung zur Verfügung stellt, wie tatsächlich auch benötigt wird. Deshalb passt das „Econavi“-System des Hersteller mithilfe eines Personen-Aktivitätssensors und einer Sonnenlichterfassung die Kühlleistung immer den aktuellen Bedingungen an. Dank des schlanken Designs und den verschiedenen Farbgebungen lässt sich das Gerät unauffällig in jeden Wohnraum integrieren. Mit einem Schalldruckpegel von 19 dB(A) im Flüsterbetrieb sind die neuen Klimageräte zudem kaum zu hören. Diese arbeiten zudem mit dem umweltschonenden Kältemittel R32. Neben der Kühlleistung wird zudem die Luft gereinigt und so ein gesundes Wohlfühlklima garantiert. Steuern lassen sich die Geräte mit einer Fernbedienung oder via Smartphone über das Internet.

Stiebel Eltron bietet Premium-Geräte zur festen Installation wie das wandhängende „ACW“. Die Single- oder Multisplitgeräte ermöglichen eine exakte und zuverlässige Kühlleistung und sind nach Angaben des Hersteller sehr leise. Sie arbeiten mit intelligenter Inverter-Technologie und können in der Übergangszeit auch als Heizgeräte genutzt werden. Beim Single-Split werden ein Außenteil und ein Innenteil installiert und über die Splitleitung miteinander verbunden. Bei den Multi-Splitanlagen werden mehrere Innenteile von einem Außenteil versorgt. Bis zu sechs unterschiedliche Innenteile sind möglich, sodass bis zu sechs Räume entsprechender Größe individuell gekühlt werden können. Jedes Teil ist über eine Fernsteuerung zu bedienen. Außerdem gehören mobile Anlagen zur Angebotspalette von Stiebel Eltron, zum Beispiel das „ACP 35“ mit Zweischlauchtechnik. Die Anlage  kann kühlen, entfeuchten und im Umluftbetrieb genutzt werden. Durch die automatische Leistungsanpassung wird schnell die gewünschte Temperatur erreicht und dann effizient gehalten.

Neue mobile Geräte für die Einzelraumversorgung in Ein- oder Mehrfamilienhäusern hat auch AEG Haustechnik seit Beginn des Sommers im Programm. Die mobilen Raumklimageräte können nach eigenen Angaben jetzt noch energieeffizienter kühlen, ventilieren und entfeuchten – bei höherem Klimakomfort. Die Ausführungen „K 25 A plus“ und „K 27 A plus“ entsprechen einer weiterentwickelten Generation mit innovativem Weitwurf-Luftfiltersystem. Hierbei wird die gekühlte Luft über einen neu konzipierten Tangentiallüfter auch in größeren Räumen gleichmäßig verteilt. Schon bei der niedrigsten Einstellung – drei Lüfterstufen sind möglich – sorgt diese moderne Technik für eine sehr gute und angenehme Luftverteilung im Raum. Das Gerät verfügt auch über eine geräuscharme Komfortfunktion für den Nachtbetrieb.

Systemair wird ebenfalls Produktneuheiten präsentieren: die Mini-Luft-Wasser-Wärmepumpen der Baureihe Mini „SysAqua“ mit DC-Inverter-Technologie, die neu entwickelten Kaltwassersätze „SysAqua 140-210“ und die Ventilatorkonvektoren „SysCoil 2“ mit vielen Innovationen für einen hohen Komfort. Die neuen Mini-Luft-Wasser-Wärmepumpen sind in sechs verschiedenen Baugrößen erhältlich (Heizleistung 6,2 bis 16,5 kW; Kühlleistung 5,0 bis 14,5 kW). Die DC-Inverter-Technologie kommt sowohl im Kompressor als auch im Außenventilator zum Einsatz. Die intelligente Technologie erreicht schnell die gewünschte Solltemperatur und sorgt dafür, dass die Geräteleistung stufenlos an die Kühl- bzw. Heizungsanforderung des Gebäudes angepasst wird. Energieeinsparung findet vor allem durch die Unterdrückung der Ein- und Abschaltphasen des Kompressors statt. Dabei läuft das Gerät kontinuierlich weiter, während die Ausgabeleistung des Kompressors in Relation zur Solltemperatur in Teillast angepasst wird.
Die neuen luftgekühlten Kaltwassersätze „SysAqua“ sind in unterschiedlichen Versionen verfügbar. Die Version „SysAquaL“ erlaubt nur das Kühlen, während bei der Wärmepumpenausführung „SysAquaH“ ein Umschalten auf die Heizfunktion möglich ist. Diese zeigen auch bei niedrigen Außentemperaturen eine hohe Heizleistung.
Weitere Neuheit sind die Ventilatiorkonvektoren „SysCoil 2“. Diese verfügen über viele Innovationen für eine Klimatisierung von Gebäuden auf hohem Niveau. Mit ihrem modernen und eleganten Design, zahlreichen Baugrößen und geringer Abmessung passen sie zu unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten, zum Beispiel Hotels, Büros und Geschäfte. Der Wechselstrommotor ist ein asynchrones Direktantriebssystem mit einem integrierten thermischen Schutzschalter. Dies ermöglicht eine hohe Dynamik bei geringem Verschleiß und niedrigem Geräuschpegel (4 dB(A)). Das Gerät ist mit einer erweiterten, einteiligen Kondensatwanne ausgestattet und optional mit einem energieeffizienten EC-Ventilator lieferbar. Die Filterklasse G2 ist standardmäßig in alle Modelle eingebaut, kann aber auf einen G3 Filter aufgerüstet werden. Das Kontrollsystem „Aqu@Net“ ermöglicht die elektronische Steuerung der Anlage.