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Kleine Planungsfehler – große Auswirkungen

 

Wenn öffentliche Großprojekte aus dem Ruder laufen, dann richtig: durchschnittlich 44 % teurer als geplant werden die Gebäude hierzulande – und dies ist leider keine Seltenheit. Wie eine Studie1) offenbart, geht einiges schief beim Bauen im großen Stil. Zwei der bekanntesten Beispiele sind der Flughafen Berlin oder die Elbphilharmonie, deren Kosten­überschreitungen weit über 100 % betragen – Kos­ten, die letztlich den Steuerzahler treffen.
Ernüchternd und erschreckend zugleich zeigt sich die Effizienz der Planung und Durchführung von Infrastrukturprojekten in einem internationalen Vergleich2). Unter 36 Ländern liegt Deutschland zwar auf dem 11. Platz im oberen Mittelfeld. Nachbarländer wie die Niederlande oder Frankreich schneiden aber viel besser ab (2. bzw. 5. Platz). Die Ursachen dafür sind nach Meinung von Experten z. B. übermäßige bürokratische Verfahren und rechtliche Hürden sowie das Fehlen eines umfassenden Planungsprozesses und eine falsche Risikoverteilung in Verträgen. Erschwerend hinzu kommen sicherlich die zunehmende Komplexität der technischen Bauausführung sowie die Flut von Verordnungen und Regelwerken, die kontinuierlich in Überarbeitungen erscheinen.
Letztlich zeigt sich aber, dass alle Auswirkungen im kleinen – sprich am Anfang – entstehen. Vor diesem Hintergrund sollte mehr denn je großes Augenmerk auf den Projektstart gelegt werden. Neben einem koordinierenden Bau-Controlling ist hier insbesondere eine sorgfältige und gewerkübergreifend abgestimmte Vorplanungsphase entscheidend, damit aus kleinen Fehlern keine kostentreibenden Mamutprojekte werden, meint

Markus Münzfeld
Redakteur
m.muenzfeld@strobel-verlag.de

1) Studie: „Großprojekte in Deutschland – Zwischen Ambition und Realität“, Hertie School of Governance, Berlin
2) The Governance Report 2016“, Hertie School of Governance, Berlin

 


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