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Klare Vorstellungen - Mit Wahlprüfsteinen des SHK-Handwerks auf Politiker zugehen

Für die Bundestagswahl am 22. September stehen die Wahlprogramme fest. Auch die Berufsorganisation hat zehn Punkte als wichtige Ziele für ihre politischen Gespräche definiert. Handwerksunternehmer können die Wahlprüfsteine ebenfalls nutzen, um selbst mit Bundestagskandidaten der Region ins Gespräch zu kommen. Aber dies war nur eins von vielen Themen auf der ZVSHK-Mitgliederversammlung Anfang Juni in Lübeck.

Vor der Bundestagswahl: ZVSHK-Präsident Manfred Stather weiß, dass Abgeordnete oder Entscheider in Ministerien ein offenes Ohr haben für die Vorstellungen und Lösungsansätze der SHK-Berufsorganisation.

ZVSHK-Vorstand: Trotz hervorragender Auftragslage bleibt für die Berufsorganisation viel zu tun, um die Energiewende in den privaten Immobilien voranzubringen.

Zur Mitgliederversammlung kamen Vertreter aus den SHK-Landesverbänden und des Zentralverbands am 5. und 6. Juni 2013 nach Lübeck.

 

Gibt es Übereinstimmungen zwischen dem jeweiligen Wahlprogramm der im Bundestagswahlkampf agierenden Parteien und den Zielen der SHK-Berufsorganisation? Wie steht der jeweilige Bundestagskandidat der Region zu zahlreichen Punkten, die für das SHK-Handwerk von Bedeutung sind? Da geht es beispielsweise um die Energieeffizienz und den bislang kaum beachteten Wärmemarkt, dem es weiterhin an einer erfolgreichen Förderpolitik mangelt. Es geht um Verbrennungsverbote, Anschluss- oder Benutzungszwänge, die einer individuellen Wahl des Heizungssystems entgegenstehen und mit einer freien Marktwirtschaft wenig zu tun haben. Und es geht beispielsweise auch um ein selbstbestimmtes Leben im Alter in den eigenen vier Wänden. Um dies für eine breite Schicht der Bevölkerung möglich zu machen, müssen Förderungen für Bauinves­titionen her. Mindestens 3 Mio. altersgerechte Wohnungen sind bis zum Jahr 2030 einzurichten – und die SHK-Betriebe müssen bei der Realisierung eines barrierefreien Bades noch immer auf die fachliche Anerkennung bei den Krankenkassen warten.

Zehn Ziele für politische Gespräche

Diese drei Themen (Wärmemarkt, Wahl des Heizsystems, altersgerechte Wohnungen) gehören zu insgesamt zehn klar umrissenen Vorstellungen rund um Energie und Demografie. Sie wurden von der SHK-Organisation als Wahlprüfsteine ausgearbeitet und sind unter www.zvshk.de zugänglich. SHK-Unternehmer finden über diesen Weg eine Grundlage für politische Gespräche im Vorfeld der Bundestagswahl.

Aktiv auf die Kandidaten zugehen

„Ohne unser Handwerk geht es nicht! Weder die Energie- noch die Demografiewende wird Deutschland ohne die qualifizierten SHK-Betriebe meistern können“, unterstrich ZV-Pressesprecher Frank Ebisch bei der Vorstellung der zehn kurz und knapp formulierten Wahlprüfsteine. Seine Empfehlung auf der Mitgliederversammlung am 6. Juni in Lübeck: „Ob für eine Innungsversammlung oder für einen Meinungsaustausch zwischen Politik und Mittelstand – suchen Sie bewusst den Kontakt zu den Bundestagsabgeordneten und machen Sie diese wichtigen Punkte unserer Berufsorganisation zum Thema.“
ZVSHK-Präsident Manfred Stather unterstrich die Stellung der SHK-Handwerksbetriebe in puncto Energiewende. Politische Gespräche auf Bundes- und Landesebene zeigten, dass Abgeordnete oder Entscheider in Ministerien durchaus ein offenes Ohr haben für die Vorstellungen und Lösungsansätze der SHK-Berufsorganisation. Sein Appell: „Auch die Politiker im Wahlkreis sollen wissen, wofür wir stehen. Unsere zehn Punkte sollen Anstoß dafür sein, dass Politiker klar Stellung beziehen können. Dies ist hilfreich für unsere Wahlentscheidung.“

Vertrauen beim Kunden

Für Politiker sind die Entscheider in den SHK-Betrieben eine wichtige Zielgruppe innerhalb der Wählerschaft. Denn als Handwerksunternehmer von nebenan nehmen sie vor Ort beispielsweise Einfluss auf die Umsetzung der ambitionierten Ziele der Energiewende. Nämlich dadurch, dass sie ein effizientes Heizsystem passend für die jeweilige Immobile ausarbeiten können. Dieser Beweis wird täglich tausendfach erbracht und von zufriedenen Kunden honoriert.

Selbstbewusst auf der Weltleitmesse ISH

Dass die Herausforderungen für die Energiewende oder den demografischen Wandel nicht ohne das SHK-Handwerk zu stemmen sind, hat der ZVSHK auch durch den Messeauftritt im März demonstriert. „Ohne unser Handwerk geht es nicht!“ Dieses Motto charakterisierte die selbstbewusste Präsentation der Verbandsorganisation auf der ISH, und die Mitgliederversammlung wertete dieses Messekonzept als vollen Erfolg. Übrigens: Die zahlreichen Aufrufe, in der Handwerksorganisation nach Frankfurt zu fahren, haben maßgeblich dazu geführt, dass die Personen aus den Handwerksbetrieben mit 35% die größte Besuchergruppe der ISH waren.
Erstmals brachten Fernsehkameras via Studio SHK wichtige Botschaften ins Internet und zu den Messebesuchern. Weder die Energiewende noch die Trinkwasserhygiene oder die Wertsteigerung der Immobilie und das Wohnen in den eigenen vier Wänden wird gelingen, wenn das Know-how der SHK-Betriebe außen vor bleibt. Ob mit Gesprächspartnern aus Politik oder Industrie: Das Handwerk mit seinem Messestand war Anlaufstelle für den Meinungsaustausch und wollte Antworten auf wichtige Fragen. Jedermann kann sich weiterhin per Mausklick kurze Videoclips zu den aktuellen SHK-Themen anschauen (www.zvshk.de und IKZ.tv).

Wichtige Unterstützung für Mitgliedsbetriebe

Weiterbildung sorgt dafür, dass Mitgliedsbetriebe ihren Wissensvorsprung in den verschiedensten Geschäftsbereichen behalten. Ob Trinkwasserhygiene, das barrierefreie Wellness-Bad oder die Beratung für das zur Immobilie passende Heizsys­tem: Die organisierten Innungsbetriebe bekommen über die SHK-Verbandsorganisation das nötige Rüstzeug, um beispielsweise den Heizungs-, Trinkwasser- oder Effizienz-Check anbieten zu können. Weitere Fortbildungen, z.B. für Lüftung und Mikro-KWK, sind in Vorbereitung. Die Software ZV-Plan bietet umfangreiche Berechnungstools für Heizungs- und Trinkwasseranlagen. Wie sich in Lübeck zeigte, ist das Angebot groß – könnte jedoch von den Mitgliedsbetrieben mehr in Anspruch genommen werden.

Großes Vertrauen in Mitgliedsbetriebe

Eine auf der Mitgliederversammlung erstmals präsentierte Studie bestätigte, dass die Dienstleistungen des jeweiligen SHK-Betriebes zu einer hohen Kundenzufriedenheit führen: 86% werden wieder denselben Fachbetrieb beauftragen. Dies ist nur ein Ergebnis aus einer Online-Befragung von 1330 Hauseigentümern, die im letzten Jahr im Auftrag des ZVSHK durchgeführt wurde. Als wichtige Wertmarke behauptet sich dabei übrigens der Eckring mit seiner Inschrift „sanitär heizung klima“. Für zwei von drei Bürgern weist dieses Symbol den Weg zum Fachbetrieb und seiner Beratungskompetenz.

Aktuelles in Kürze

  • Im Zyklus der alle zwei Jahre stattfindenden Messetermine bleibt es auch in den kommenden Jahren bei der Strategie 1 plus 4. Während die Frankfurter ISH als Weltleitmesse Bedeutung hat, schließen sich danach vier Regionalmessen an: noch im Herbst desselben Jahres die SHKG in Leipzig und im darauf folgenden Jahr die SHK Essen, die IFH/Intherm in Nürnberg sowie die GET Nord in Hamburg. Darüber waren sich alle 17 Landesverbände einig.
  • Durch die Liberalisierung des Gasmarktes wird es in den Regionen, in denen derzeit noch L-Gas angeboten wird, zur Umstellung auf H-Gas kommen. Das kann je nach Versorgungsgebiet in den Jahren 2016 – 2018 oder 2019 – 2023 erfolgen. Der ZVSHK drängt bei den Gasversorgern darauf, dass das Fachhandwerk in diese Umstellungsmaßnahmen eingebunden wird. Vier bis fünf Millionen Gasgeräte, vor allem in den Bundesländern NRW und Niedersachsen, werden von dem Umstellungsfahrplan betroffen sein.
  • Gestützt durch ein Gutachten hat es der ZVSHK doch geschafft, dass Klempnerlehrlinge auch künftig 3½ Jahre ausgebildet werden. Die neue Ausbildungsordnung tritt zum 1. August 2013 in Kraft. Passend zur Nachwuchswerbung „Volles Rohr Zukunft“ haben die Klempner, Spengler, Flaschner und Blechner ein novelliertes Berufsbild, das mit dem neuen Schuljahr ab Sommer 2013 deutlich an Attraktivität gewinnt.
  • Für die Behälter- und Apparatebauer tritt zum 1. Juli 2013 eine neue Meis­terprüfungsordnung in Kraft. Jetzt gliedert sich der erste Teil in folgende drei Abschnitte: die Projektarbeit (7 Tage), das Fachgespräch (30 Minuten) sowie eine sogenannte Situationsaufgabe für eine Kupferschmiedearbeit, die sich über max. acht Stunden erstreckt. Im zweiten Teil der Meisterprüfung kommt neben der Konstruktions- und Fertigungstechnik jetzt noch das Prüfungskriterium Gestaltung hinzu.
  • Obwohl dieses Handwerk vor Jahren in die minder qualifizierte Anlage B der Handwerksordnung gerutscht ist, sehen die Behälter- und Apparatebauer eine zeitgemäße Meisterprüfung weiterhin als wertvoll an, um über diesen Weg ein Qualitäts- und Gütesiegel aufrechtzuerhalten.  TD

 


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