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„Keine Zickereien, keine Streitereien“

Elena Steinberger, Auszubildende zur Anlagenmechanikerin, stört die Männerdomäne im Handwerk nicht. Die 19-Jährige ist Staatspreisträgerin

Auf dem Bild von links: Andreas Steinberger, Staatspreisträgerin Elena Steinberger, ­Christian Zierer (mit dem Preis der Raiffeisenbank ausgezeichnet), Franz Zierer, ­Obermeister Armin Weishäupl und Berufsschulleiter Ernst Ziegler. Bild: SHK-Innung Deggendorf

Staatspreisträgerin Elena Steinberger: Hier führt die Gesellin einen hydraulischen Abgleich an einer Fußbodenheizung durch. Bild: Privat

 

Elena Steinberger ist mit dem Bayerischen Staatspreis ausgezeichnet worden – eine Würdigung der Bayerischen Landesregierung für besondere Leistungen im Handwerk. Die Auszubildende zur Anlagenmechanikerin und künftige Gesellin erreichte den Notendurchschnitt 1,0. Im IKZ-Praxis-Interview schildert die 19-Jährige u.a. ihre beruflichen Zukunftspläne.

Armin Weishäupl, Obermeister der SHK-Innung Deggendorf, hob in seiner Laudatio hervor, dass sich Elena Steinberger während ihrer Ausbildungszeit auch freiwillig für die Nachwuchswerbung im SHK-Handwerk eingesetzt habe. Steinberger ist dem Obermeister zufolge die erste Frau im Bereich Versorgungstechnik im Landkreis Deggendorf, die mit dem Staatspreis geehrt worden ist. Generell seien Staatspreisträgerinnen im SHK-Handwerk sehr selten.

IKZ-Praxis: Der SHK-Anlagenmechaniker gilt als Männerdomäne. Was hat Sie vor dreieinhalb Jahren dazu bewogen, eine Lehre in diesem Beruf zu beginnen?
Elena Steinberger: Ich bin durch den väterlichen Betrieb – Josef Steinberger GmbH in Buchhofen – auf diesen interessanten Beruf gestoßen. Nach diversen Praktika stand für mich fest, dass ich hier als Anlagenmechanikerin SHK eine Ausbildung starten werde. An dem Berufsbild reizen mich die täglich neuen Herausforderungen, abwechslungsreiche Tätigkeiten und umfangreiche spezielle Techniken. Die Männerdomäne stört mich nicht, ganz im Gegenteil. Vorher war ich auf einer reinen Mädchenschule, jetzt gibt es keine Zicke­reien und Streitereien mehr. Zwischen den Jungs und mir herrscht ein völlig unkomplizierter Umgang.

IKZ-Praxis: Sie haben die Lehre mit dem Notendurchschnitt 1,0 abgeschlossen. Spaziergang oder harte Arbeit?
Elena Steinberger: Für mich war die Lehre in der Berufsschule sehr angenehm. Ich musste nicht allzu viel lernen.

IKZ-Praxis:
Welchen Nutzen erhoffen Sie sich durch die Auszeichnung mit dem Bayerischen Staatspreis?
Elena Steinberger: Ich möchte meinen Ausbildungsbetrieb in unserer Region hervorheben, da er Lehrlinge sehr unterstützt und zusammen mit ihnen auf tolle Ergebnisse hinarbeitet. Außerdem erhoffe ich mir finanzielle Unterstützung in Form einer Förderung bezüglich meiner Weiterbildung zum Meister.

IKZ-Praxis: Wie sehen Ihre beruflichen Zukunftspläne aus?
Elena Steinberger: Den Meister möchte ich schnellstmöglich ablegen. Die Anmeldungen für die nächsten freien Plätze sind schon versendet. Bis dahin möchte ich noch viel Erfahrung sammeln und mein bestes als junge, motivierte Gesellin geben.

 


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