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Keimgefahr durch Trinkwassersprudler

Freiburg. Trinkwassersprudler haben in vielen Haushalten Einzug gehalten. Sie ersparen das lästige Kisten schleppen und sind bequem zu bedienen. In den Flaschen und Geräten sammeln sich jedoch gerne Erreger an, die krank machen können, wie das Instituts für Umwelt- und Krankenhaushygiene in Freiburg herausfand.

 

Eine Gruppe von Wissenschaftlern untersuchte dafür insgesamt 60 Trinkwassersprudler auf ihre hygienische Sicherheit. Das Ergebnis: In 24 Fällen lag die Zahl der vorgefundenen Keime über dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung, in 39 Fällen weit über den Grenzwert der Tafelwasserverordnung. Die am häufigsten isolierten Mikroorganismen waren Sprosspilze, Schimmelpilze, Corneybakterien, aerobe Sporenbildner und Darmkeime. Diese Erreger seien für gesunde Menschen normalerweise keine Gefahr, weil sie geringe Mengen davon vertragen können. „Bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem kann es unter Umständen schnell gefährlich werden. Wasserkeime, wie sie in unserer Umwelt natürlicherweise vorkommen, und Darmkeime, die grundsätzlich nicht ins Trinkwasser gehören, können bei ihnen Infektionen auslösen“, weiß Markus Dettenkofer, Leiter der Sektion Krankenhaushygiene am Institut für Umwelt- und Krankenhaushygiene des Universitätsklinikums Freiburg. Er kennt auch die Ursache der Verkeimung: „Es ist sicher ein hygienisches Problem, wenn im Innern dieser Trinksysteme auf Dauer ein sogenannter Biofilm entsteht. Das kennt man zum Beispiel von Vasen, in denen Blumen eine längere Zeit stehen. Dort bildet sich eine schmierige Schicht, in der sich Keime ansiedeln.“ Diese Ansammlung von Erregern sei schlecht zu entfernen, denn der Film setze sich vor allem an Teilen ab, die schwierig zu säubern sind. Die Geräte seien oft so konstruiert, dass die Nutzer an einige Stellen nicht richtig herankommen. Das mache eine intensive Reinigung und gegebenenfalls Desinfizierung nötig. Wer den Keimen keine Chance geben möchte, sollte die Reinigungshinweise des jeweiligen Herstellers beachten und Gerät sowie Flasche regelmäßig gründlich säubern. „Wichtig ist, sich vor dem Kauf das Gerät vom Verkäufer zeigen zu lassen, wie man es richtig reinigt. Ist er sich darin unsicher und kann es nicht genau erklären, sollte man die Finger davon lassen“, rät Professor Dettenkofer.

www.uniklinik-freiburg.de/iuk

 


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