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„Interdisziplinärer Ansatz erforderlich“

Interview mit Hans Peter Sproten, Geschäftsführer des Fachverbandes Sanitär Heizung Klima NRW und Initiator des Deutschen Forums Innenraumhygiene

Freut sich auf das 5. Deutsches Forum Innenraumhygiene am 24. und 25. Februar in der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen: Hans-Peter Sproten, Geschäftsführer des Fachverbandes Sanitär Heizung Klima NRW und Initiator des Forums.

Podiumsdiskussionen zu kontrovers diskutierten Themen sind auch in diesem Jahr fester Bestandteil des Forums …

… ebenso wie die begleitende Ausstellung, unter anderem mit den Herstellern Pall GmbH Medical, Gebr. Kemper GmbH & Co. KG Metallwerke, Pluggit GmbH, Geberit Vertriebs GmbH, Hygiene Monitor Deutschland IRH und weiteren.

 

Das 5. Deutsches Forum Innenraumhygiene öffnet am 24. und 25. Februar 2015 in der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen erneut seine Pforten für Fachbesucher und Spezialisten. Trinkwasser-, Raumluft- und Oberflächenhygiene stehen im Fokus der Leitveranstaltung für Hygiene und Leben in Innenräumen. Wir sprachen mit Hans-Peter Sproten, Geschäftsführer des Fachverbandes Sanitär Heizung Klima NRW und Initiator des Forums, über Ausrichtung, Inhalte und den praktischen Nutzen für den Besucher.

IKZ-HAUSTECHNIK: 2007 sind Sie erstmalig angetreten, um mit dieser interdisziplinären Veranstaltung Wissenschaft, Industrie und Praxis zusammenzubringen. Welche Intention haben Sie damals verfolgt, was waren Ihre Beweggründe?
Hans-Peter Sproten: Bereits vor geraumer Zeit häuften sich Fragen rund um das Thema Hygiene, insbesondere in Sanitärräumen, aber auch bei sensibler Anlagentechnik wie zum Beispiel Lüftungssystemen. Die Lösung der Probleme war schon damals nur in Zusammenarbeit mit den betroffenen Gewerken möglich. An dieser Situation hat sich nichts geändert, ganz im Gegenteil: Mittlerweile ist ein interdisziplinärer Ansatz erforderlich, um die komplexen Problemstellungen im Trinkwasser-, Raumluft- und Oberflächenbereich anzugehen. Die Idee war geboren: Wissenschaft, Industrie, Planer und Architekten mit den verschiedenen Gewerken zusammenzubringen. Eine Plattform für den gemeinsamen Austausch oder eine Fortbildungsveranstaltung dieser Art gab es ja schließlich noch nicht.
IKZ-HAUSTECHNIK: Und heute: Genießt die Innenraumhygiene den Stellenwert, den sie eigentlich haben müsste?
Hans-Peter Sproten: In den letzten Jahren ist es uns gelungen, den Besucherkreis stetig zu erweitern. Die hervorragenden Rückmeldungen und nicht zuletzt die Schirmherrschaft des Umweltbundesamtes bestätigen die hohe Qualität der Veranstaltung. Mit dem Begriff Innenraumhygiene konnten vor einigen Jahren noch die Wenigsten etwas anfangen, mittlerweile ändert sich dies in vielen Bereichen. Man wird sich erst langsam bewusst, welchen Stellenwert und welche Marktchancen sich vor allem über die Thematiken, die unsere Schwerpunktzüge „Trinkwasserhygiene“, „Raumlufthygiene“, „Oberflächen | Schimmel“ und „Planung | Begutachtung | Recht“ abbilden, ergeben. Nicht zuletzt, weil auch Verbraucher in puncto Hygiene und Gesundheit immer sensibler werden und Know-how bzw. Dienstleitungen einfordern.
IKZ-HAUSTECHNIK: Inwiefern wird das SHK-Handwerk in der Praxis mit dem Thema überhaupt konfrontiert?
Hans-Peter Sproten: Wie so oft steht der SHK-Handwerker im Mittelpunkt bei Neubau und Sanierung. Die Einhaltung hygienischer Anforderungen hat in unserem Handwerk einen besonders hohen Stellenwert. Bereits seit vielen Jahren beschäftigen uns die Probleme hochwärmegedämmter Gebäude im Bereich der Feuchteabfuhr und des damit verbundenen Luftwechsels. Aber auch durch die Trinkwasserverordnungsnovellen sind neue Anforderungen für den SHK-Fachmann und die SHK-Fachfrau entstanden. Nun kommen nach und nach die Oberflächen dazu, insbesondere in sensiblen Bereichen werden wir auf dem fünften Deutschen Forum Innenraumhygiene eine völlig neue Technologie für SHK-Handwerker vorstellen, die neue Dienstleistungsoptionen zum gesundheitlichen Wohle des Endkunden eröffnet. Lassen Sie sich überraschen.
IKZ-HAUSTECHNIK: Werfen wir einen Blick auf das Forum. Veranstaltungsort des Innenraumhygieneforums wird erneut die Westfälische Hochschule Gelsenkirchen. 40 Vorträge in vier parallel laufenden Zügen stehen auf der Agenda. Moderiert werden die einzelnen Foren von einem Experten oder einem Expertenteam. Nennen Sie uns doch bitte einige thematische Highlights.
Hans-Peter Sproten: Das Programm wird wieder sehr hochwertig sein. Ohne die ganzen Experten an dieser Stelle aufzählen zu können, kann ich so viel verraten: An beiden Tagen werden wir uns in den Themenzügen mit Trinkwasserhygiene, Lufthygiene, Schimmel/Oberflächen und in diesem Jahr verstärkt auch mit Planung, Begutachtung und Recht beschäftigen. Im Themenforum Trinkwasserhygiene erwarten die Fachbesucher unter anderem Vorträge wie „Werkstoffe im Trinkwasser – wie geht das mit der Hygiene?“ von Herrn Dr. Erning, Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung; „Hygienische Unbedenklichkeit von Produkten – Sicherstellung und Qualitätszeichen“ von Frau Dr. Gerhardy, DVGW, oder „Erfahrungen des Gesundheitsamtes Köln mit der
TrinkwV“ von Odulf Weiß, Gesundheitsamt Köln. In Sachen Raumlufthygiene sind Vorträge gelistet wie „Lösungen für den hygienischen Betrieb von Lüftungsanlangen“ von Hans-Jürgen Haller, Fachverband Gebäude-Klima e. V, oder „Filteranwendungen für RLT-Anlagen: Tipps der VDI 3803-4“, Herr Dr. Renschen, DMT – Produktprüfung Kälte & Luftqualität. Wir haben aber auch exotische Vorträge im Portfolio, deren Quintessenz erst einmal in den gedanklichen Zusammenhang „Immobilien-Innenraum“ gesetzt werden muss, um festzustellen, dass man sehr wohl von Lösungsansätzen anderer profitieren kann. Gemeint ist der Vortrag von Herrn Dr. Jacoby, Leiter der Arbeitsgruppe Flugmedizin, der zu „Raumluftbelas­tungen in Flugzeug­innenräumen“ referiert.
IKZ-HAUSTECHNIK: In diesem Jahr wird erstmals kein Europäischer Innenraumhygiene-Preis verliehen. Stattdessen wird es am 25. Februar einen speziellen Monteurtag geben, bei dem Problemstellungen und Lösungen verschiedenster Akteure in der Praxis thematisiert werden sollen. Welche Gewerke sprechen Sie damit an und wie sieht das Programm an dem Tag konkret aus?
Hans-Peter Sproten: Nach dem gro­ßen Erfolg mit der Durchführung des ersten Monteurtags anlässlich der SHK Essen 2014 möchten wir gerade denjenigen, die sich tagtäglich mit Hygieneproblemen vor Ort beschäftigen und dabei dem Kunden Rede und Antwort stehen müssen, die notwendigen Informationen insbesondere zur Trinkwasser- und Raumlufthygiene bieten. Und damit nicht genug. Auch Kundendiensttechniker und Monteure müssen sich mit betriebswirtschaftlichen wie auch ganz pragmatischen rechtlichen Problemstellungen beschäftigen. Ein derartig ge­spicktes Vortragsportfolio werden wir speziell für Mitarbeiter der Innungsbetriebe anbieten. Morgens ab 9.15 Uhr schulen jeweils ein Referent der Firmen Geberit, Kemper und Schlüter jeweils 45 Minuten lang zu speziellen Hygieneproblemstellungen, bevor am Nachmittag drei Referenten des Fachverbandes aus den Ressorts Technik, Recht und Betriebswirtschaft fachlichen Input und pragmatische Lösungsstrategien für die Arbeit im Kundendienst vermitteln. Gegen 15:00 Uhr schließt der Monteurtag mit einer Fragerunde unter der Beteiligung aller Referenten. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Neuauflage des Monteurtages sehr erfolgreich sein wird. Interessierte Unternehmer aus NRW sollten nach der Zustellung der Einladung nicht lang zögern, denn diesmal sind die räumlichen Kapazitäten begrenzt und der Hörsaal 2 der Westfälischen Hochschule halt auch irgendwann bis auf den letzten Platz besetzt. Zugunsten dieser besonderen Zusatzveranstaltung verzichten wir entsprechend auf die erneute Vergabe des Europäischen Innenraumhygiene Preises.
IKZ-HAUSTECHNIK: Die begleitende Ausstellung gehört fest zum Veranstaltungskonzept. Sie ermöglicht während der gesamten Zeit einen Besuch der zentral zwischen den Foren gelegenen Aussteller. Welche Hersteller, Dienstleister und Institutionen sind in 2015 mit dabei?
Hans-Peter Sproten: Die begleitende Ausstellung mit in der Regel 40 Präsentationen ist tatsächlich ein fester und unverzichtbarer Teil des Forums. Oftmals können Hygienemaßnahmen vor Ort nur mit entsprechenden Produkten realisiert werden. Und genau diese Lösungen, Verfahren und Produkte werden hier dem Fachpublikum gezeigt. Entsprechend empfiehlt sich während der gesamten Zeit ein Besuch der zentral zwischen den Foren gelegenen Ausstellung. Hier wird es auch den einen oder anderen Aha-Effekt für Fachbesucher geben, denn häufig sind die Lösungen branchenübergreifend nicht bekannt. Die Übersicht der ausstellenden Hersteller, Dienstleister und Institutionen ist vielversprechend. Die aktuelle Liste mit Namen wie Pall GmbH Medical, Gebr. Kemper GmbH & Co. KG Metallwerke, Pluggit GmbH, Geberit Vertriebs GmbH, Hygiene Monitor Deutschland IRH etc. finden Interessierte auf der Veranstaltungshomepage.
IKZ-HAUSTECHNIK: Wie hoch sind die Eintrittspreise und wo können Karten vorbestellt werden?
Hans-Peter Sproten: Die Möglichkeit, den vergünstigten Frühbucherrabatt in Anspruch zu nehmen, besteht seit dem 24. Januar leider nicht mehr. An beiden Veranstaltungstagen vor Ort an der Tageskasse erhalten Fachbesucher eine Tageskarte für 85 Euro (SHK-Innungsfachbetriebe, 45 Euro) und eine Dauerkarte für beide Veranstaltungstage für 98 Euro (SHK-Innungsfachbetriebe, 65 Euro). Wir freuen uns über Besucher aller Fachrichtungen und gehen davon aus, dass bei diesem unverändert guten Preis-Leistungs-Verhältnis wieder mehr als 1000 Besucher den Weg nach Gelsenkirchen finden werden.
IKZ-HAUSTECHNIK: Abschließende Frage: Wo finden Interessierte Informationen zu Ausstellern, Vorträgen und Experten des Forums?
Hans-Peter Sproten: Die Informationsbroschüre zur IRH 2015 ist gedruckt und dient Fachbesuchern als Kompass für die Kongressplanung. Allerdings finden Besucher die neuesten Informationen zum Kongressprogramm mit allen Details stets auf der Veranstaltungswebsite www.innenraumhygiene.com.

 

Topaktuelles Vortragsportfolio – ein Auszug

Neben Podiumsdiskussionen und der begleitenden Ausstellung stehen 40 Fachvorträge am 24./25. Februar auf der Agenda des  5. Deutschen Forums Innenraumhygiene. Nachfolgend eine Auswahl der geplanten Themen. Detaillierte Informationen und den Zeitplan für beide Veranstaltungstage gibt es auf der Veranstaltungswebsite unter www.innenraumhygiene.com.

 

Trinkwasserhygiene

Werkstoffe im TW – Wie geht das mit der Hygiene?
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)
Dr. Johann Wilhelm Erning

Hygienische Anforderungen an Materialien im Kontakt mit Trinkwasser
Umweltbundesamt
Ramona Schuster

Hygienische Unbedenklichkeit von Produk­ten – Sicherstellung und Qualitätszeichen
Deutsche Vereinigung des Gas- und
Wasserfaches
Dr. Karin Gerhardy

Europäische Produktkennzeichnung – Ein gangbarer Weg?
Bundesvereinigung der Firmen im Gas-
und Wasserfach
Volker Meyer

Biofilmbildende Schwärzepilze an Trinkwasserarmaturen
Zentrum für Mykologie Köln
Dr. Guido Heinrichs

Maßnahmen zur Behebung von hygienisch-mikrobiellen Auffälligkeiten in TW-Installationen (DVGW-Arbeitsblatt W 556)
Universität Münster
Prof. Dr. Werner Mathys

Raumlufthygiene

2000 Inspektionsberichte – Wie sauber sind Deutschlands RLT-Anlagen?
Gesec Hygiene + Instandhaltung
GmbH & Co. KG
Anja Rothmund

Anforderungen an den hygienischen Betrieb von Lüftungsanlagen
Fachverband Gebäude-Klima
Claus Händel

Lüftung 3.0. — Wie gesund sind Lüftungsanlagen in Wohnungen?
Österreichisches Institut für Baubiologie
und -ökologie GmbH
Peter Tappler

Risiken für Innen- und Außenluft durch Verdunstungskühlanlagen
Hygiene-Institut des Ruhrgebiets/Institut
für Umwelthygiene und Toxikologie
Sandra Horn

Moderne, innovative Verfahren für Lüftungs- und Klimaanlage zur Sicherung von Hygiene, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit
eht Siegmund GmbH
Okan Kaya

Prüf- und Messverfahren für RLT-Anlagen (DIN 12599)
Wöhler Messgeräte Kehrgeräte GmbH
Frank Arnold

Planung/Begutachtung/Recht

Gefährdungsanalyse im Trinkwasserbereich: Risiken bei der Erstellung aus Sicht des Sachverständigen
Andreas Stillecke Sanitär – Heizung –
Solartechnik
Andreas Stillecke

Kriterien bei der Ausschreibung hygienischer Anlagentechnik in der technischen Gebäudeausrüstung
Canzler Ingenieure GmbH
Andreas Stehling

Bauordnungsrecht für die technische Gebäudeausrüstung – Gibt es Anforde­rungen für Hygiene und Gesundheit?
Ministerialrat
Knut Czepuck

Betreiberverantwortung – Rechtssicherer Betrieb
Kanzlei Hardt
Hartmut Hardt

Schimmelpilze

Schimmel in Dachstühlen – Schicksal oder abwendbar?
Umwelt- und Innenraumanalytik Kassel
Dr. rer. nat. Charlotte Herrnstadt

Sanierungskontrolle mit Aktivierung sedimentierter Sporen
anbus-analytik GmbH
Uwe Münzenberg

Bauteiltrocknung aus wirtschaftlicher Sicht
Steringer GmbH
Mike Steringer

Oberflächen

Praxis hygienischer Oberflächen an ausgewählten Beispielen der Eventgastronomie
Hygiene Monitor Deutschland UG
Daniel Bastians

Geruchsbelastungen in Innenräumen in Verbindung mit PVC-Belägen
Sachverständigenbüro für Baubiologie
Dr. Martina Clemens-Ströwer

Praxisbericht, Erfahrungen mit hygienisch relevanten Oberflächen im Polizeialltag
Polizeidirektion Neumpnster / Bad Segeberg
Polizeihauptmeister Heiko Griffel

 


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