Hydraulischer Abgleich birgt erhebliches Einsparpotenzial
Berlin. Durchschnittlich werden von jedem SHK-Handwerksbetrieb in Deutschland jährlich 15 Heizungsanlagen hydraulisch abgeglichen. Jeder fünfte Kunde fragt selbst beim Handwerker danach. Vor einem Jahr war es nur jeder Zehnte.
Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von „Meine Heizung kann mehr“. Die vor einem Jahr gestartete bundesweite Kampagne wird vom Bundesumweltministerium gefördert. Für die Umfrage werden regelmäßig 390 Heizungsinstallateure und jeweils 120 Energieberater und Schornsteinfeger interviewt. Über die Hälfte der hydraulischen Abgleiche (51%) erfolgen demnach bei einer Erneuerung des Kessels im Gebäudebestand, rund ein Viertel (28%) bei einer Heizungsinstallation im Neubau. Bei gut einem Fünftel (21%) werden bestehende Heizanlagen im Rahmen einer Optimierungsmaßnahme nachträglich hydraulisch abgeglichen.
Kleine Maßnahme, große Wirkung: Würde der hydraulische Abgleich flächendeckend in Deutschland umgesetzt, ließen sich Schätzungen zufolge jährlich 1,6 Mrd. Euro Energiekosten einsparen und 5,6 Mio. t CO2-Emissionen vermeiden. Zahlreiche Experten aus der Heizungsbranche fordern daher eine Aufnahme des hydraulischen Abgleichs in die Energieeinsparverordnung (EnEV), deren Novellierung sich aktuell im parlamentarischen Abstimmungsprozess befindet. Dort sollte gesetzlich verankert werden, dass ein hydraulischer Abgleich im Neubau Pflicht ist und auch in Altbauten erfolgen muss, wenn Verbesserungen an Wärmeschutz und Wärmeerzeugung vorgenommen wurden. „Um das Klimaschutzpotenzial im Gebäudesektor stärker als bisher auszuschöpfen, muss der hydraulische Abgleich endlich bindend als bedingte Nachrüstungspflicht im Altbau in die EnEV aufgenommen werden“, so Prof. Dieter Wolff von der Ostfalia Hochschule. Wichtig sei dabei das Vereinheitlichen der Mindestanforderungen und eine einheitliche Ergebnisdokumentation, für die die Branche gemeinschaftlich eine Norm erarbeiteten sollte, fordert der Heizungsexperte und wissenschaftliche Partner der Kampagne. Zudem setzt sich Wolff für ein neues Förderprogramm ein, das einen Erfolgsnachweis für durchgeführte Maßnahmen honoriert.
Energieberater und SHK-Handwerker können auf der Kampagnen-Website kostenlos Service-Pakete mit herstellerneutralen Flyern für die Kundenansprache bestellen.
www.meine-heizung.de