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Hier stimmt die Chemie

Bei der Dechema in Frankfurt/M. wurde das Heizungswasser bei laufendem Betrieb der Kesselanlage aufbereitet

Die Elektrochemie- und Korrosionsexperten der Dechema, Dr. K.-M. Mangold (l.) und Privatdozent Dr. W. Fürbeth (M.) waren beim Praxis­einsatz der von Dr. Ditmar Ende (r.) entwickelten Inline-Entsalzungsmethode „Perma-Line PT-IL 20“ vor Ort dabei.

Um das Heizungswasser gemäß den Vorgaben der VDI-Richtlinie 2035 einzustellen, mussten rund 15 000 l Füllwasser aufbereitet werden.

Dr. Ende (vorn) demonstriert Dr. Mangold, wie „Perma-Line“ in den Heizkreislauf einzubinden ist. Anschließend arbeitet das Gerät bei laufendem Betrieb weitgehend selbstständig weiter.

Die bei der Dechema eingebaute Kesselanlage umfasst zwei Viessmann „Paromat Triplex“ mit einer Leistung von 1,2 MW.

Die Dechema hat ihren Sitzt in Frankfurt/M. Als gemeinnütziger Verein arbeitet die „Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie“ über Fachgrenzen hinweg und hat sich zum Ziel gesetzt, neue Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung für die Praxis aufzuarbeiten.

 

Um das Heizungswasser der rund 15 000 l fassenden Heizungsanlage bei der Dechema gemäß den Vorgaben der VDI-Richtlinie 2035 einzustellen, vertrauten die Verantwortlichen auf eine Inline-Entsalzungsmethode. Mit ihr ist es möglich, eine Aufbereitung im großen Stil einfach und schnell im laufenden Betrieb umzusetzen.

Das unabhängige Dechema-Forschungsinstitut (DFI) betreibt interdisziplinäre Forschung zu den Themen Werkstoff- und Korrosionsforschung, Bioverfahrenstechnik und technische Chemie. Im Zuge dieser Forschungsarbeiten hat sich auch ein reger Austausch mit Dr. Dietmar Ende von der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Perma-trade Wassertechnik ergeben. Als nun bei der Dechema eine Heizungswasseraufbereitung ins Haus stand, um die Heizungsanlage nach den Vorgaben der VDI-Richtlinie 2035 einzustellen, vertrauten die Verantwortlichen auf die von Dr. Ende entwickelte Inline-Entsalzungsmethode „Perma-Line PT-IL 20“. Privatdozent Dr. W. Fürbeth und Dr. K.-M. Mangold ließen es sich nicht nehmen, beim Einbau des Gerätes vor Ort dabei zu sein.

VDI-Richtlinie 2035 gibt den Rahmen vor
Für eine optimale Energieeffizienz und den reibungslosen Betrieb einer Heizungsanlage kommt dem im Heizkreislauf verwendeten Füllwasser eine elementare Bedeutung zu. Um Schäden durch Kalk und Korrosion vorzubeugen, legt die VDI-Richtlinie 2035 daher zulässige Grenzwerte für Wasserhärte und pH-Wert des Heizungsfüll- und -ergänzungswassers fest. Damit definiert das Papier nicht nur den aktuellen Stand der Technik und leis­tet einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Anlage. Es ist auch bei Garantie- und Gewährleistungsfragen relevant. Dr. Ende von Perma-trade: „Entspricht das Heizungswasser in einer Anlage nicht der vorgeschriebenen Qualität und kommt es zu Schäden an den Installationen, liegt das Gewährleistungsrisiko beim Betreiber.“
Eine Wasseranalyse bei der DECHEMA ergab eine Leitfähigkeit von 455 µS/cm, eine Wasserhärte von 12° dH und einen pH-Wert von 7,8 – Werte, die aus der Befüllung mit normalem Trinkwasser resultierten und deutlich außerhalb der vorgeschriebenen Richtlinienwerte lagen. Somit bestand dringender Handlungsbedarf in Form einer Heizungswasseraufbereitung.
In Zusammenarbeit mit Dr. Dietmar Ende wurde Wassertechnik-Experte und Rhein-Main-Gebietsleiter Jürgen Benke von Perma-trade Wassertechnik mit der Umsetzung betraut. „Dank der Inline-Entsalzungsmethode ließ sich die Herausforderung schnell und bequem umsetzen“, so Benke, und erklärt: „Denn das mobile Gerät arbeitet nach wenigen Handgriffen weitgehend automatisch und braucht nicht über den gesamten Prozess beaufsichtigt zu werden.“ Vielmehr werde das Füllwasser im laufenden Betrieb – sozusagen „im Vorbeifließen“ – aufbereitet.

Aufbereitung im laufenden Betrieb
Die bei der Dechema eingebaute Kesselanlage umfasst zwei Viessmann-Niedertemperaturkessel („Paromat Triplex“) mit einer Leistung von 1,2 MW. Um das Anlagevolumen von 15 000 l entsprechend aufzubereiten, wurde „Perma-Line“ temporär über einen Bypass vom Rücklauf her kommend in den Heizkreislauf eingebunden. Zunächst fließt das Wasser durch einen feinporigen Filter, der Trübstoffe und Magnetit entfernt. Danach sorgt eine angeschlossene Mischbettpatrone für die Entmineralisierung. Bis zu drei Patronen lassen sich dabei in Reihe schalten. Beim Durchfließen dieser Entmineralisierungseinheiten werden Magnesium und Calcium entfernt, aber auch korrosive Salze wie Chlorid und Sulfat und, falls vorhanden, anorganische Korrosionsinhibitoren. „Diese Methode bietet den Vorteil, dass das Wasser anschließend eine stark reduzierte Leitfähigkeit aufweist, was sich korrosionsmindernd auswirkt“, verdeutlicht Forschungs- und Entwicklungsleiter Dr. Ditmar Ende von Perma-trade.
Einmal angeschlossen, arbeitet „Perma-Line“ weitgehend selbstständig weiter. Eine integrierte Pumpe hält den erforderlichen Volumenstrom, der durch die Entmineralisierungseinheit „permasoft“ strömt, stetig aufrecht. Sobald die Patronenkapazität oder die eingegebene Zielleitfähigkeit erreicht ist, schließt das integrierte Magnetventil automatisch. Perma-trade sieht darin einen klaren Vorteil für den Handwerker. Denn so könne er selbst entscheiden, wann er das Gerät wieder abbaut, bzw. wann sich ein Patronentausch am besten in seine Betriebsabläufe integrieren lässt.
Bei der Dechema zeigte die abschließende Messung „eine optimale Füllwasserqualität“: Mit einer Wasserhärte von 0,2° dH, einem pH-Wert von 9,4 und einer Leitfähigkeit von 103 µS/cm „liegen nun alle Werte im optimalen Bereich der Richtlinie“. Dr. Ditmar Ende: „Die Heizungsanlage ist somit auf optimalen Betrieb auf maximale Leistung bei gleichzeitiger verminderter Störanfälligkeit eingestellt.“


Bilder:
Perma-trade Wassertechnik GmbH, Leonberg

www.perma-trade.de
www.dechema.de

 

 

Dechema

„Deutsche Gesellschaft für chemisches Apparatewesen“ im Jahr 1926 gegründet, hat es sich die Dechema zum Ziel gesetzt, die Entwicklung chemischer und biotechnologischer Verfahren zu begleiten und neue Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung für die Praxis aufzuarbeiten. Heute zählt der gemeinnützige eingetragene Verein mit Sitz in Frankfurt/M. rund 5800 Mitglieder und ist national, europäisch und international tätig. Die Dechema versteht sich als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Staat und Öffentlichkeit und arbeitet über Fachgrenzen hinweg an Zukunftsaufgaben und technischen Anwendungen.

 


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