„Grüne“ Pumpentechnik wird Pflicht - ErP-(Ökodesign-)Richtlinie stellt strenge Anforderungen an die Energieeffizienz von Umwälzpumpen
Das Zeitalter ungeregelter Umwälzpumpen in Nassläuferbauweise geht zu Ende. Spätestens zum 1. Januar 2013 darf diese Bauart in Deutschland von der Industrie nicht mehr in Verkehr gebracht werden. Und auch einige technisch veraltete Serien mit elektronischer Regelung wird es dann nicht mehr geben.
Der Grund ist einfach: Diese Pumpen verbrauchen zu viel Strom. Damit erfüllen sie nicht die strengen Effizienzvorgaben einer neuen EU-Verordnung unter der europäischen ErP-(Ökodesign-)Richtlinie, die im Januar 2013 wirksam wird. Für Heizung und Klima dürfen dann von den Herstellern in der gesamten Europäischen Union nur noch besonders stromsparende Hocheffizienzpumpen in Verkehr gebracht werden. In den Jahren 2015 und 2020 werden die Effizienzvorgaben an die Nassläuferpumpen in zwei weiteren Stufen verschärft.
Der Pumpenspezialist Wilo SE beispielsweise hat ein komplettes Sortiment hocheffizienter Nassläuferpumpen im Programm. Damit müssen sich Fachplaner und Handwerker nicht mit den Details der neuen Verordnung beschäftigen. Die Serien „Wilo-Yonos Pico“ und „Wilo-Stratos Pico“ für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie „Wilo-Stratos“ für größere Objekte sind bereits mit „ErP ready“ gekennzeichnet. Das signalisiert Planern und Installateuren hundertprozentige Sicherheit, da diese Hocheffizienzpumpen schon alle zukünftigen Anforderungen der neuen EU-Verordnung erfüllen. Das aktuell noch verwendete Symbol der Energieeffizienzklasse A wird wegfallen. Zukünftig sind alle Pumpen mindestens Klasse „A“.
Verändertes Pumpensortiment
Aufgrund dieser Neuerungen wird sich das auf dem Markt verfügbare Pumpensortiment ab dem 1. Januar 2013 deutlich verändern. Rund 90% aller jetzt noch erhältlichen ungeregelten Heizungs-Umwälzpumpen dürfen nicht mehr in den Verkehr gebracht werden. Viele zum Teil lange Jahre erhältliche Serien werden dadurch wegfallen. Ohne diese weniger effizienten Pumpen kann der Gesamtstromverbrauch aller in der Europäischen Union betriebenen Nassläufer-Umwälzpumpen für Heizung und Klima bis zum Jahr 2020 halbiert werden, hat die EU-Kommission errechnet. Eine Reduzierung des europäischen Strombedarfs um 23 TWh bis zum Jahr 2020 ist möglich. Das entspricht dem gesamten Stromverbrauch Irlands und hat eine Minderung der europaweiten CO2-Emissionen um 11 Mio. t zur Folge.
Mit den aktuellen Hocheffizienzpumpen kann – so betont der Hersteller Wilo – nahezu jede Leistungsanforderung an die Nassläuferpumpen in Heizungs- und Klimaanwendungen besonders stromsparend erfüllt werden. Ihr flächendeckender Einsatz kann erhebliche Beiträge zum Klimaschutz leisten. Stromeinsparung und CO2-Reduzierung sind zugleich sehr gute Verkaufsargumente, um Immobilienbesitzer auch vom Austausch einer noch funktionstüchtigen, aber ineffizienten Altpumpe gegen eine neue Hocheffizienzpumpe zu überzeugen.
Weitere EU-Verordnungen
Für größere Pumpen in Trockenläuferbauweise gelten zwei weitere EU-Verordnungen unter der ErP-(Ökodesign-)Richtlinie. Bereits am 16. Juni 2011 ist in allen EU-Mitgliedsländern eine Verordnung in Kraft getreten, die die Effizienz von Elektromotoren betrifft. Seither dürfen mit herkömmlichen Elektromotoren ausgestattete Trockenläuferpumpen nur noch in den Verkehr gebracht werden, wenn der Motor mindestens die Motor-Wirkungsgradklasse IE2 erreicht. Dabei ist von dieser EU-Verordnung ausschließlich der für den Antrieb zum Einsatz kommende Elektromotor betroffen. Die Anforderungen werden 2015 und 2017 in zwei weiteren Schritten verschärft.
Für die Trockenläuferpumpe selbst, also ohne den elektrischen Antrieb, gilt ab dem 1. Januar 2013 eine weitere EU-Verordnung. Sie definiert Mindestanforderungen für den hydraulischen Wirkungsgrad. Denn je höher der hydraulische Wirkungsgrad einer Pumpe ist, desto weniger Strom benötigt sie, um die erforderliche Pumpleistung zu erzielen. Die neue Verordnung tritt in zwei Stufen in Kraft. So werden die ab 2013 neu geltenden Grenzwerte zum 1. Januar 2015 nochmals deutlich verschärft. Damit verbunden ist die Zielsetzung, zunächst 10% und später 40% der heute ineffizienten Wasserpumpen aus dem Handel zu verbannen bzw. durch effizientere Nachfolgemodelle zu ersetzen.
Mit der Hocheffizienzpumpe „Wilo-Stratos GIGA“ in Inline-Bauweise z.B. steht auch für den oberen Leistungsbereich in Heizungs-, Kaltwasser- und Kühlanwendungen eine uneingeschränkt zukunftssichere Baureihe zur Verfügung. Dies wird TGA-Fachplanern und Installateuren ebenfalls durch das „ErP ready“-Zeichen signalisiert. Ihr Motorwirkungsgrad geht sogar über den Grenzwert der für die Zukunft vorgesehenen und dann besten Energieeffizienzklasse IE4 (gemäß IEC TS 60034-31 Ed.1) hinaus. Auch ihr hydraulischer Wirkungsgrad erreicht Spitzenwerte deutlich über den Anforderungen der neuen EU-Verordnung zu Wasserpumpen.
Anforderungen an integrierte Umwälzpumpen
Erst ab dem 1. August 2015 gelten auch für in neue Wärmeerzeuger und Solarstationen integrierte Umwälzpumpen Effizienzanforderungen. Dann dürfen also nur solche Geräte in Verkehr gebracht werden, deren integrierte Pumpe „ErP ready“ ist.
Erst ab dem 1. Januar 2020 gelten auch bei Austausch von integrierten Umwälzpumpen in vor dem 1. August 2015 in den Verkehr gebrachten Wärmeerzeugern und Solarstationen Effizienzanforderungen. Dann müssen also auch die von den Herstellern als Original-Ersatzteile gelieferten Pumpen für ältere Geräte die strengen Grenzwerte einhalten.
Bilder: Wilo
Pumpen und die ErP-(Ökodesign-)Richtlinie
ErP bezeichnet die europäische Ökodesign-Richtlinie für „Energieverbrauchsrelevante Produkte“.
- Für Nassläuferpumpen wird ErP ab 2013 bis 2020 in drei Stufen umgesetzt. Das bedeutet: Ab 2013 dürfen 95% aller jetzt noch erhältlichen ungeregelten externen Heizungs-Umwälzpumpen nicht mehr in den Verkehr gebracht werden.
- Bei Trockenläuferpumpen gilt schon seit 2011, dass alle neu verkauften Elektromotoren der Wirkungsgradklasse IE2 entsprechen müssen. Ab 2015 gilt für Motoren mit einer Nennleistung von 7,5 bis 375 kW die noch strengere Wirkungsgradklasse IE3, die ab 2017 dann auch auf kleinere Motoren ausgeweitet wird.
KONTAKT: Wilo SE, 44263 Dortmund, Tel. 0231 41020, Fax 0231 41027575 , wilo@wilo.com, www.wilo.de, www.wilo-erpready.com