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Größte solarthermische Dachanlage Deutschlands

Dettenhausen.  Die laut Betreiber größte solarthermische Dachanlage Deutschlands befindet sich im Landkreis Tübingen in Dettenhausen. Sie gehört zum neuen solaren Fernwärmeheizwerk, das die Stadtwerke Tübingen mit den Projektpartnern Ritter Energie- und Umwelttechnik GmbH & Co. KG (Paradigma, Ritter XL Solar) und deren Mutterkonzern Alfred Ritter GmbH & Co. KG (Ritter Sport) errichteten.

Auf dem Dach des Lagergebäudes von Ritter Sport in Dettenhausen ist eine Bruttokollektorfläche von 2312 m2 installiert. Daneben die Energiezentrale der Stadtwerke Tübingen mit den zwei Wärmespeichern. Bild: Stadtwerke Tübingen

Mitarbeiter von Ritter Energie bei der Installation eines Solarthermiekollektors. Bild: Ritter Energie

Blockheizkraftwerk in der neuen Energiezentrale in Dettenhausen. Bild: Stadtwerke Tübingen

 

Die Planungen hatten Anfang 2020 begonnen, Mitte Juli dieses Jahres war die Anlage in Betrieb gegangen.
„Wir freuen uns, dass über diese einmalige Kooperation mit der Alfred Ritter GmbH & Co. KG und den Stadtwerken Tübingen ein Vorzeigeprojekt direkt hier vor Ort realisiert werden konnte – lokal, mit kurzen Kommunikations- und Lieferwegen“, sagt Matthias Johler, Geschäftsführer von Ritter Energie, die in Dettenhausen ansässig ist. Sein Unternehmen errichtete die Kollektoranlage auf dem Dach und wird selbst als Kunde versorgt.
Der Alfred Ritter GmbH & Co. KG wiederum hat in Nachbarschaft zur Ritter Energie einen Lagerstandort. Auf dem Gelände wurde eine Halle neu errichtet. Dabei konnte die Statik des Daches von Anfang auf die Traglast der Solarmodule ausgelegt werden. Insgesamt 468 Kollektoren, bzw. eine Bruttokollektorfläche von 2312 m2 wurden installiert. Die Anlage kann bis zu 1125 MWh/a Wärme erzeugen, das entspricht nicht ganz 20 % solarem Deckungsanteil.
Die Stadtwerke Tübingen setzen u.a. mit dieser Solarthermieanlage ihre strategische Entscheidung um, in ihren Fernwärmenetzen die Anteile regenerativer Quellen immer weiter zu erhöhen. Sie errichteten ihre Energiezentrale direkt neben der Halle. „Ohne einen geeigneten Standort für das neue Heizkraftwerk wäre das ganze Projekt nicht zustande gekommen“, sagte swt-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke bei der Vertragsunterzeichnung Ende Januar 2020, der „eine sehr gute und auf Langfristigkeit angelegte Partnerschaft“ mit der Ritter Energie erwartet.
In der neuen Energiezentrale erzeugt ein mit Erdgas betriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW) etwa 75 % der Wärme. Knapp 20 % der Wärme kommen von der Solarthermieanlage. Die CO2-Emissionen (inklusive Solarthermieanlage) liegen bei 110 g/kWh Wärme. Ergänzt wird das System durch einen Spitzenlastkessel sowie zwei große Wärmespeicher mit insgesamt 200 m3 Fassungsvermögen – letztere geplant und errichtet von der BTD Behälter- und Speichertechnik Dettenhausen GmbH, ebenfalls ortsansässig und Wärmeabnehmer. Zu einem späteren Zeitpunkt planen die swt den Einsatz einer Biomasseerzeugungsanlage oder einer vergleichbaren erneuerbaren Erzeugungstechnologie und damit weitere deutliche CO2-Einsparungen.

 


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