Werbung

Heizungsmarkt steuert insgesamt gesehen auf schwaches Ergebnis zu

Köln/Berlin. Der Absatz von Heizungen in Deutschland bleibt weiter rückläufig. Das zeigt die neueste Absatzstatistik, die der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) gestern im Rahmen seiner Mitgliederversammlung in Berlin vorgelegt hat.

Der Heizungsabsatz wird 2025 voraussichtlich deutlich unter dem Wert des Tiefstands in der letzten Dekade, 2016, liegen. Als Hauptursache dafür sieht der BDH politische Faktoren. Bild: BDH

Die Markttendenz ist ziemlich eindeutig: Es werden immer weniger Wärmeerzeuger Gas, Öl nachgefragt, stattdessen liegt der Fokus der Nachfrage auf Wärmepumpen, die 2025 eine sehr starke Marktentwicklung hinlegten. Auch bei Biomassefeuerungen ging es 2025 aufwärts. Bild: BDH

Marktdaten Stand Oktober, die der BDH zu weiteren Systemkomponenten lieferte, außerdem zum Bereich Lüftung. Bild: BDH

 

Bis einschließlich Oktober 2025 wurden laut BDH rund 529000 Heizungen verkauft – ein Minus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit steuere die Heizungsbranche auf eines der schwächsten Ergebnisse der vergangenen zehn Jahre zu. Für das Gesamtjahr 2025 rechnet der BDH mit insgesamt etwa 616000 abgesetzten Heizungen – ebenfalls ein Rückgang um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
 
Gründe für die Negativentwicklung
Als Hauptursache für die schwache Nachfrage sieht der Verband die seit 2024 anhaltende Verunsicherung von Heizungseigentümern. Die emotional geführte politische Debatte um das so genannte „Heizungsgesetz“ (§ 71 GEG) habe Spuren hinterlassen. Hinzu komme, dass die kommunale Wärmeplanung vielerorts unrealistische Erwartungen bei den Verbrauchern geweckt habe. Nach Angaben des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) stünden zahlreiche Kommunen vor finanziellen und personellen Engpässen, sodass vielerorts keine zentrale Wärmeversorgung entstehen werde.
 
Lichtblick bei Wärmepumpen und Biomasse
Einen positiven Trend zeigt der Absatz von Wärmepumpen. Bis einschließlich Oktober 2025 wurden über alle Wärmepumpen-Technologien hinweg rund 255000 Geräte verkauft – ein Plus von 57 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr prognostiziert der BDH rund 284000 abgesetzte Wärmepumpen und damit ein Wachstum von 47 Prozent gegenüber 2024.
Auch der Markt für Biomasse-Heizungen zeige wieder leichte Erholungstendenzen: Bis Oktober wurden rund 25500 Geräte verkauft, ein Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr – wenn auch auf niedrigem Niveau.
 
BDH-Appell an die Politik
Vor dem Hintergrund der aktuellen Marktentwicklung erneuert der BDH seinen Appell an die Bundesregierung, rasch für Planungssicherheit und Klarheit bei den ordnungsrechtlichen Vorgaben zu sorgen. Dabei dürften die Fehler der Ampelkoalition nicht wiederholt werden. Es gehe nun um Verlässlichkeit – insbesondere in Fragen der Förderung, der CO2-Bepreisung und der Energiepreise, einschließlich der Stromsteuerentlastung.
Die turnusgemäße Mitgliederversammlung des BDH fand in diesem Halbjahr in der Vertretung des Landes Hessen beim Bund in Berlin statt. Auf der Agenda standen die aktuelle Marktentwicklung sowie die deutschen und europäischen politischen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Wärmeversorgung. Zudem berichteten die Fachabteilungen des BDH über ihre Arbeitsschwerpunkte und laufenden Projekte.

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: