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„Gepumpt wird nur bei Rückstau“

Der Entwässerungsspezialist Kessel hat eine Alternative zur klassischen Fäkalienhebeanlage entwickelt: Ecolift. Die neue Anlage nutzt im Normalbetrieb das natürliche Gefälle zum Kanal und pumpt nur bei Rückstau. Die IKZ-Redaktion sprach mit Marketingleiter Reinhard Späth über das neue Produkt.

Reinhard Späth ist Marketingleiter bei der Kessel AG in Lenting.

 

IKZ-HAUSTECHNIK: Herr Späth, ist Ecolift eine Hebeanlage?

Reinhard Späth: Ja und nein. Das kommt ganz auf die Situation an: Im Normalbetrieb nein, da das Wasser über das bestehende Gefälle zum Kanal entsorgt wird. Bei Rückstau ja, denn dann wird das Wasser über eine Druckleitung über die Rückstauebene gepumpt. Aus diesem Grund ist Ecolift auch besonders ökonomisch: Gepumpt wird nur bei Rückstau. Was die Kos­ten angeht, so ist Ecolift eher mit einem Rückstauverschluss zu vergleichen. Die Installationskosten liegen bei rund 85 Euro, bei einer klassischen Hebeanlage sind es etwa 500 Euro. Die Betriebskosten für Wartung und Energie liegen unseren Berechnungen nach bei 160 Euro pro Jahr, bei einer Hebeanlage sind rund 330 Euro zu veranschlagen.

Alternative zur klassischen Fäkalienhebeanlage. Ecolift pumpt nur bei Rückstau und nutzt ansons­ten das Gefälle zum Kanal. Hier die Version zum Erdeinbau.

IKZ-HAUSTECHNIK: Was ist das technisch Besondere an der Anlage?

Reinhard Späth: Ecolift ist bei Rückstau so sicher wie eine Hebeanlage und besitzt darüber hinaus eine integrierte Ablauffunktion zur Oberflächenentwässerung. Da die Anlage im Normalbetrieb nicht pumpt, wird nicht nur der Stromverbrauch minimiert, sondern auch der Wohnkomfort in Souterrainwohnungen gesteigert, da dauerhafte und störende Pumpgeräusche ausbleiben. Außerdem bietet Ecolift auch Bauherren im Gewerbebau einen erheblichen Vorteil.

IKZ-HAUSTECHNIK: Und der wäre?

Reinhard Späth: Betriebssicherheit. Die Abwasserentsorgung funktioniert auch bei Stromausfall, da die Anlage das natürliche Gefälle zum Kanal nutzt. Es gibt also keine Betriebsunterbrechung bei Pumpenausfall. Für die regelmäßige und automatische Funktionsprüfung der Pumpanlage sorgt außerdem das Schaltgerät mit intelligentem Selbstdiagnosesystem SDS. Das System überwacht die Anlage, erkennt Fehler sobald sie auftreten und zeigt diese dann an. Bei Betriebsstörungen oder unsachgemäßer Installation beispielsweise erfolgt eine entsprechende Alarmmeldung. Darüber hinaus wird die Pumpe wöchentlich automatisch in Betrieb gesetzt, um auch bei längeren Pumpenstillstandszeiten eine sichere Funktion zu gewährleisten. Das Schaltgerät kann der Installateur übrigens eigenständig montieren, da es steckfertig geliefert wird. Eine Elektrofachkraft wird nicht benötigt.
Sollte der Betreiber dennoch doch einmal Probleme mit der Anlage haben, steht ihm 24 Stunden am Tag der Kessel-Notdienst zur Verfügung.

 

Ecolift nutzt im Normalbetrieb das freie Gefälle zum Kanal.

Erst bei Rückstau, wenn die Rückstauklappe geschlossen ist, pumpt die Anlage das Abwasser über die Rückstauebene.

 

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie kann man sich das vorstellen?

Reinhard Späth: Kessel hat deutschlandweit ein Netzwerk mit derzeit rund 125 Kundendienstpartnern aufgebaut. Diese Partner müssen sicherstellen, dass ein Ansprechpartner der Firma 24 Stunden erreichbar ist. Das ist eine Voraussetzung, um bei uns als Kundendienstpartner geführt zu werden. Wählt der Kunde außerhalb der Geschäftszeiten die zentrale Kundendienst-Nummer in Lenting - 08456 27 462 -, so wird er automatisch an einen Kundendienstpartner in seiner Region weitergeleitet. Alle Partner werden regelmäßig in den Produkten sowie in Neuheiten geschult und führen die wichtigsten Ersatzteile lagermäßig. So können sie schnell und unkompliziert für Hilfe sorgen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Hat die Anlage ein Prüfzeichen bzw. ist sie normkomform?

Reinhard Späth: Da es für diese innovative Anlage noch keine Norm gibt, erfolgt der bauaufsichtliche Verwendbarkeitsnachweis über eine allgemeine Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt). Die Vorgaben hierfür erstellt das DIBt selbst. Ecolift hat alle Prüfungen des Instituts bestanden und wir erwarten in Kürze die formelle Zulassungserteilung. Darüber hinaus steht Kessel als Hersteller in der Produkthaftung und regelt mit einer qualifizierten Einbau- und Bedienungsanleitung die fachgerechte Verwendung von Ecolift.

IKZ-HAUSTECHNIK: Im Neubau ist die Installation sicher unproblematisch. Wie aber gestaltet sich der nachträgliche Einbau von Ecolift, also im Baubestand?

Reinhard Späth: Der nachträgliche Einbau von Ecolift kann sowohl Unterflur als auch Überflur erfolgen. Der Aufwand ist allerdings sehr unterschiedlich. Der Einbau in eine freie Rohrleitung (Überflur) ist wesentlich einfacher und kostengünstiger, da keine Aufbrucharbeiten an der Bodenplatte nötig sind. Der nachträgliche Einbau in die Bodenplatte (Unterflur) ist zwar auch möglich, allerdings sollte man dies nur tun wenn
1. auf alle Fälle Gefälle zum Kanal vorliegt, das Wasser also nicht zwingend gehoben werden muss,
2. eine durchgängige Gefälleleitung bis zum Kanalanschluss bereits vorhanden ist, da eine nachträgliche Verlegung sehr aufwendig wäre, und
3. diese Kanal-Rohrleitung auch frei zugänglich ist.

IKZ-HAUSTECHNIK: Gibt es Einbauhilfen?

Reinhard Späth: Technische Einbauhilfen im speziellen gibt es nicht. Allerdings gibt es eine ausführliche Einbauanleitung, in der auch zahlreiche detaillierte Bilder integriert sind. Diese kann unter www.kessel.de in der Rubrik Service heruntergeladen werden. Darüber hinaus bietet Kessel auch Produktschulungen an, die sehr praktisch angelegt sind und auch auf den Einbau der Produkte eingehen.

Bilder: Kessel

www.kessel.de

 


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