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Geothermisches Bohren unter Hochdruck

Svenja Schulze - Forschungsministerin des Landes NRW – informierte sich an der Hochschule Bochum über die aktuellen Aktivitäten des Internationalen Geothermiezentrums (GZB). Prof. Rolf Bracke - Direktor des GZB - und Siegbert Ottersbach – Sales Director und Product Manager von Hütte Bohrtechnik – freuten sich, zu diesem Anlass Frau Ministerin Schulze die nagelneue Bohranlage der Firma Hütte in Bochum präsentieren zu können. Im Zuge des Aufbaus des Geotechnikums – der Bochumer Großforschungsinfrastruktur zur anwendungsorientierten Forschung rund um alle Fragestellungen der Geothermie – haben die Bochumer Forscher zusammen mit den Maschinenbauern aus Olpe eine neue Generation Bohranlage entwickelt.

 

Die langjährige Erfahrung Hüttes in der Entwicklung und Produktion von Bohrgeräten für geothermische Einsatzzwecke und die speziellen Anforderungen und Ideen des Geothermiezentrums mündeten in der "HBR 207 GT". Die erste Anlage dieser Bauserie wurde nun in Bochum der Ministerin gemeinsam vorgestellt. Mit dem Bohrgerät stößt man hinsichtlich, Leistung, Zugkraft, Flexibilität und Variabilität in neue Dimensionen vor. Für die Forschung am Geothermiezentrum ist dies wichtig, um die Ideen hinsichtlich neuer Bohrverfahren nun unter In-situ Bedingungen bis zur Marktreife weiter entwickeln zu können.

 

Die Hochleistungshochdruckpumpe zu der Bohranlage wurde von der Wittener Firma Kamat gebaut und geliefert. Erst die flexiblen Drücke bis zu 1.500 Bar, die die Pumpe bereitstellen kann, ermöglichen innovative, kostengünstige Bohrtechniken. Kamat ist einer der mittelständischen „hidden champions“ der Metropole Ruhr, die in der Region seit Jahrzenten weltweit Spitzentechnologie produzieren. Bisher Einsatzgebiete der Hochdruckplungerpumpen waren  vor allem die Öl- und Gas Industrie, die Stahlindustrie und die Chemieindustrie. Die Verbindung mit geothermischen Anwendungen ist nun ein gelungenes Beispiel, wie neue zukunftsfähige Geschäftsfelder erschlossen werden können.

 

„Es ist für uns natürlich auch wichtig zu wissen, dass die Ministerin und das Land NRW die Geothermie als Zukunftstechnologie und Bochum mit dem GZB als Forschungsstandort unterstützen“, so Rolf Bracke. Daher haben Bracke und seine Mitarbeiter gemeinsam mit den Vertretern der Industrie, Frau Schulze gerne einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Projekte des GZB gegeben.

 

In Bochum wird die neue Bohranlage zusammen mit der Pumpe ab dem Sommer nicht nur für anwendungsorientierte Forschungsprojekte eingesetzt, die gemeinsam mit Kooperationspartnern aus der Wirtschaft initiiert werden, auch akademische und nicht-akademische Aus- und Weiterbildung im Bereich der Geothermie ist zukünftig Aufgabe in Bochum.

 

Das GZB, gegründet 2006, ist eine Verbundforschungseinrichtung der Wissenschaft und der Wirtschaft. Angesiedelt an der Hochschule Bochum stellen die RWTH in Aachen, die FH Gelsenkirchen und die Hochschule OWL die weiteren universitären Träger. Neben weiteren Institutionen Öffentlichen Rechts (EnergieAgentur NRW, Bezirksregierung Arnsberg, Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr GmbH, Stadt Bochum und der IHK Mittleres Ruhrgebiet zu Bochum) sind über 20 Firmen der Geothermiebranche aktive Partner des GZB. Im Internationalen Geothermiezentrum Bochum werden aktuelle Fragestellungen rund um die Nutzungsmöglichkeiten der Geothermie weiterentwickelt und erforscht.

 


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