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Gas – vom Heizen bis zum Kochen

Waldgasthof in Mittelfranken nutzt Flüssiggas für BHKW-Anlage

Im Jahr 2013 wurde der im mittelfränkischen Burgbernheim gelegene Waldgasthof Wildbad zum Teil gebäudetechnisch saniert. Bauherr und Koch Martin Hofmann entschied sich für den Einsatz eines BHKWs und genießt dazu die praktischen Vorzüge beim Kochen mit dem Brennstoff Flüssiggas.

Herbert Hofmann präsentiert den Waldgasthof, der Anfang des 18. Jahrhunderts entstand und heute über 26 Gästezimmer verfügt.

Herbert Hofmann (l.) und Reinhard Hahn, zuständiger Progas-Verkaufsleiter, bei der Einweisung in die Flüssiggasversorgung des BHKWs, das 5,5 kW elektrische und 12,5 kW thermische Leistung erzeugt.

Ein 4800-l-Gasbehälter versorgt neben dem BHKW die Küche mit Flüssiggas.

 

Fernab des Großstadttrubels liegt der Waldgasthof Wildbad inmitten des Burgbernheimer Waldes. Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut und einst aufgrund von Heilquellen mit Badehäusern genutzt, wurde der Gasthof zuletzt im Jahr 2013 zum Teil gebäudetechnisch saniert. Seitdem versorgt ein flüssiggasbetriebenes Blockheizkraftwerk die Gäste mit Strom und Heizwasser.

„Hier bin ich aufgewachsen. Da entwickelt man natürlich eine besondere Beziehung zu seiner Umgebung“, verrät Martin Hofmann. „Seine Umgebung“, das ist der Wald nahe des Mittelfränkischen Burgbernheim. Hier liegt der Waldgasthof Wildbad, den seine Großmutter 1980 übernommen hat und der seitdem im Familienbesitz ist.
Wanderer und Walker finden im Wald auf insgesamt 75 km langen Wegen gute Bedingungen, um sich fit zu halten und gleichzeitig die in großen Teilen unberührte Natur zu genießen. Aber auch als Ziel für einen Tagesausflug bietet sich der Waldgasthof an. Schließlich locken schon seit dem frühen 18. Jahrhundert die Heilquellen viele Besucher an. Markgraf Georg Friedrich Karl fand 1723 besonderen Gefallen am Wildbad und am Gasthaus, ließ daher das Hauptgebäude ausbessern und Badehäuser errichten. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Anlage stetig ausgebaut. Fünf Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges wurden die letzten Schäden beseitigt, das Kneipp-Bad Burgbernheim entstand. Zwar ist der Kurbetrieb 1968 eingestellt worden, der Ruf der Heilquellen und der besonderen Idylle blieb jedoch bestehen.

(K)ein Problem mit Denkmalschutz
Der Waldgasthof ist seit jeher nicht an das lokale Erdgasnetz angeschlossen. Im Jahr 2013 trafen die Hofmanns schließlich den Entschluss, von Erdöl auf einen alternativen Energieträger umzusteigen. „Wir haben uns im Vorfeld ausgiebig informiert“, berichtet Martin Hofmann. „Erst hatten wir uns auf Sonnenenergie konzentriert. Da das Haus aber unter Denkmalschutz steht, hatten wir keine Möglichkeit, Solarkollektoren auf dem Dach zu installieren.“ „Aus diesem Grunde konnten wir auch keine Wärmedämmung anbringen“, ergänzt Vater Herbert. Ein Bekannter, ebenfalls Gastwirt aus der Region, habe nach Fertigstellung einer Solaranlage sämtliche Arbeiten auf eigene Kosten rückgängig machen müssen. „Das haben wir uns glücklicherweise erspart“, sagt Martin Hofmann. Positive Rückmeldungen gab es dagegen in Sachen Flüssiggas. „Vor allem für den Umweltschutz ist ein Blockheizkraftwerk mit Flüssiggasbetrieb eine ideale Lösung“, bestätigt Reinhard Hahn, bei Progas der für die Region zuständige Verkaufsleiter und erklärt weiter: „Anders als z. B. Erdöl verbrennt Flüssiggas fast völlig geruchlos und erzeugt kaum Rückstände.“ Die Kosten für Wartung und Reinigung der Heizungsanlage seien daher sehr gering.
Mit der Firma Himmler Haustechnik und der Heilsbronner Niederlassung des BHKW-Herstellers SenerTec einigten sich die Bauherren auf die Installation des „Dachs F 5.5“. Darüber hinaus unterstützt eine Gasbrennwerttherme mit einer Leis­tung von 50 kW das BHKW. Hinzu kommt ein 900-l-Pufferspeicher.

Geringe Betriebskosten
„Nach bereits vier Wochen waren sämtliche Arbeiten abgeschlossen“, blickt Martin Hofmann zufrieden zurück. Das Blockheizkraftwerk habe 25 000 Euro gekostet, Anschaffung und Installation der weiteren Geräte sowie Leitungen noch einmal die gleiche Summe. Seit der Inbetriebnahme versorgt das BHKW den Waldgasthof mit seinen 26 Gästezimmern mit 5,5 kW elektrischer und 12,5 kW thermischer Leistung. Bei einem kalkulierten Wärmebedarf von 165 000 kWh im Jahr liegt der Verbrauch bei rund 21 800 l Flüssiggas.
Bei einer Betriebszeit von 7000 Stunden im Jahr produziert die KWK-Anlage 90 000 kWh nutzbare Wärme. Von den etwa 38 500 kWh erzeugten Strom werden 8000 ins öffentliche Energienetz eingespeist und 43 000 hinzugekauft. Die Eigennutzung von Strom und Wärme sowie der
Energieverkauf bringen den Hofmanns rund 5000 Euro im Jahr ein. Die Energiesteuerbefreiung durch Nutzung des Brennstoffs Flüssiggas bringt eine zusätzliche Rückzahlung in Höhe von etwa 700 Euro im Jahr.

Fünf Jahre Amortisierungszeitraum
„Bereits bei unserer ersten Stromrechnung nach der Installation konnten wir deutlich die Einsparmöglichkeiten errechnen“, ergänzt Herbert Hofmann. Neben dem ökologischen Aspekt stand auch die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund für die Auswahl der Anlage. Martin Hofmann: „In etwa fünf Jahren wird sich die Inves­tition amortisiert haben.“ So ist es verständlich, dass man bereits für die Zukunft plant: „Der BHKW-Hersteller hat nach Absprache mit uns die anderen beiden Häuser, die noch mit Öl beheizt werden, für den Flüssiggasbetrieb vorbereitet. Sollten wir uns für den Wechsel entscheiden, könnte man uns zwei weitere Blockheizkraftwerke einrichten. Innerhalb von nur zwei Tagen.“
Martin Hofmann freut sich zudem über einen weiteren Pluspunkt: „Der 4800-l-Behälter, der verborgen neben dem Haus steht, versorgt auch die Küche mit Flüssiggas. Und als Koch arbeite ich natürlich, wie die meisten Kollegen, am liebsten mit Gas.“

Bilder: Progas

www.waldgasthof-wildbad.de
www.progas.de

 


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