Für Energieeffizienz, Brand- und Tauwasserschutz
„Teclit“ Kältedämmsystem im Grand Tower Frankfurt
Derzeit entsteht in Frankfurt der Grand Tower. Mit 172 m Höhe wird er bei Fertigstellung im Herbst 2019 Deutschlands höchstes Wohnhochhaus sein. Für die Dämmung von kalt gehenden Leitungen entschieden sich die Verantwortlichen für „Teclit“ von Rockwool. Dabei handelt es sich um eine einlagige, nicht brennbare Dämmung aus Steinwolle für den Kälte-, Tauwasser- und Brandschutz.
Für die TGA-Planung verantwortlich zeichnete die ventury GmbH aus Dresden, Ausführende Unternehmen sind die M&S Haustechnik GmbH und die Kramer Dämmtechnik GmbH. M&S Haustechnik aus Friedrichroda installierte die Rohrleitungen in den Dimensionen zwischen DN 15 und DN 150. Kramer Dämmtechnik aus Ludwigshafen realisierte die Dämmung mit „Teclit“ des Herstellers Rockwool.
Die Rohrschalen und Matten bestehen aus Steinwolle. Um eine diffusionsdichte Verbindung herzustellen, werden die Stöße mit dem Klebeband „Teclit Alutape“ verschlossen. Dieses Aluminiumklebeband ist speziell für die Kältedämmung ausgelegt. Sind Anschlussfugen oder Durchdringungen abzukleben, beispielsweise bei Mess- und Steuereinrichtungen, kommt das flexible Dichtband mit Namen „Teclit Flextape“ zum Einsatz.
Für die M&S Haustechnik brachte die Entscheidung des Planers pro „Teclit“ eine Neuerung mit sich. Die Monteure arbeiteten erstmalig mit „Teclit Hangern“, um die Rohrleitungen unter Decken abzuhängen. „Sehr angenehm“, lautet das Urteil von Dipl.-Ing. Falk Vollrath, Projektleiter der M&S Haustechnik, nach der Montage von immerhin rund 3000 Hangern. „Teclit Hanger“ umschließen die Rohrleitung mit einem Dämmkern aus druckfester Steinwolle und minimieren so den Wärmeeintrag in das Kältemedium im Bereich der Rohrhalterungen. Sie sind wie die Rohrschalen und Dämmmatten im System mit einer glasfasernetzverstärkten Aluminium-Sandwichfolie kaschiert.
Vertrauenswürdig und empfehlenswert
„Teclit“ kann als geprüftes, nicht brennbares System offen in Flucht- und Rettungswegen eingesetzt werden und erfüllt damit die Anforderungen der MLAR (Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie) 2016. Die Alukaschierung bietet Schutz vor Beschädigungen. Im Grand Tower wurde „Teclit“ in allen Klima-/Kältevor- und Rücklaufbereichen sowie auf den kaltgehenden Trinkwasserleitungen eingesetzt. Rund 10 000 m Kälteleitungen wurden dabei mit den Rohrschalen „Teclit PS Cold“ und etwa 250 m2 Kanaloberflächen mit der Dämmmatte „Teclit LM Cold“ isoliert. Zusätzlich kamen die Rohrschalen „Rockwool 800“ bei etwa 12 000 m warmgehender Trinkwasserleitungen sowie bei Heizungsvor- und -rücklauf zum Einsatz“, berichtet Adrian Baum, Bauleiter der Kramer Dämmtechnik GmbH. Für die Bauteildurchführung von kaltgehenden Leitungen ist das Abschottungssystem „Conlit 150 U“ um die Variante „Teclit“ erweitert worden. Es ist auf 0-Abstand geprüft – unabhängig vom Werkstoff der Rohrleitung.
Empfehlenswert im Verbund
TGA-Fachplaner Dipl.-Ing. David Bigalke von der ventury GmbH aus Dresden ist nach seinem ersten „Teclit“-Projekt sicher: „Mindestens für die Dämmung von Kälteleitungen in Flucht- und Rettungswegen werden wir dieses System als Alternative zu den bekannten Lösungen zukünftig immer vorstellen. Das schon deshalb, weil mit den verschiedenen Rockwool-Dämmprodukten im System den Anforderungen an den Brandschutz Genüge getan wird.“
Die EnEV (Energieeinsparverordnung) fordert eine Dämmung auf Kälteverteil- und Kaltwasserleitungen. Doch nach Meinung von Rockwool reichen die vorgeschriebenen Dämmdicken oft nicht aus, um einen Tauwasserausfall zuverlässig zu verhindern oder nennenswert den Energiebedarf für die Kälteerzeugung zu senken. Daher hat Rockwool gemeinsam mit dem Forschungsinstitut für Wärmeschutz (FIW) empfehlenswerte „Teclit“-Dämmdicken für die meisten Anwendungen berechnet. Welche Dämmdicke in einem Objekt und für den gegebenen Anwendungsfall zuverlässig vor Tauwasserausfall schützt, können Anwender entweder mit der sogenannten „Teclit Drehscheibe“ ermitteln. Für den Fall, dass die Kälteverteilleitungen feuerwiderstandsfähige Decken oder Wände durchdringen, zeigt die Drehscheibe auch die Dämmdicken für die Rohrschale „Conlit 150 U“, die im Durchdringungsbereich eingesetzt wird. Die Inhalte der Drehscheibe hat Rockwool zusätzlich in dem „Teclit Planungstool“ hinterlegt. Damit lassen sich auf der Rockwool-Website Dämmschichtdicken berechnen sowie Ausschreibungstexte generieren.
Bilder: Deutsche Rockwool GmbH & Co. KG
Geprüfte Sicherheit im System
Bei „Teclit“ handelt es sich um eine nicht brennbare Dämmung aus formstabiler und druckfester Steinwolle. Es wurde speziell für die Dämmung von Kälteleitungen entwickelt und ist sowohl für den Einsatz auf Trinkwasser- und Kühlwasserleitungen als auch auf Kaltluftleitungen aus Stahl, Edelstahl, Kupfer und Kunststoff geeignet.
Die Rohrschale „Teclit PS Cold“ sowie der „Teclit Hanger“ sind als nicht brennbar nach DIN 13501-1 mit A2L-s1, d0 klassifiziert. Somit ist ihr Einsatz an nicht brennbaren Rohrleitungen in Fluren nach MLAR (Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie) zulässig. Bei der Verwendung auf brennbaren Rohrleitungen in Rettungswegen kann auf weitere Maßnahmen nach MLAR verzichtet werden. Alle Hinweise zur brandschutztechnischen Ummantelung sind in der gutachterlichen Stellungnahme Nr. 3335/1111-Mer oder im ROCKWOOL Planungs- und Montagehelfer für Rohrleitungsanlagen enthalten.
Werden Rohrleitungen mit dem „Teclit“-System gedämmt und durch feuerwiderstandsfähige Bauteile wie Wände oder Decken geführt, kann ihre Abschottung mit dem Brandschutzsystem „Conlit“ erfolgen.
Prüfzeugnisse, weitere Informationen und eine Montageanleitung stehen auf der Homepage des Herstellers zum Download bereit: www.rockwool.de/teclit.