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Für eine nachhaltige Wasserversorgung - Ein Themenschwerpunkt auf der ISH: Der verantwortungsvolle Umgang mit der Ressource Wasser

Wasser ist nach wie vor Lebensmittel Nummer eins und gleichermaßen Energiespender wie Energieträger. Es ist aber längst schon begehrtes Objekt von Spekulanten, wie die jüngsten Meldungen aus Brüssel deutlich offenlegen. Besonders die Sanitärindustrie sieht sich hier in der Verantwortung und hat schon lange den Schulterschluss zur Heizungstechnik im Sinne einer nachhaltigen Wärmeversorgung – beispielsweise in der Wärmerückgewinnung aus Grauwasser – vollzogen. Die Haustechnik setzt somit in der modernen Gebäudetechnik den Kerngedanken der Nachhaltigkeit in den Fokus. Dies wird auf der diesjährigen ISH nicht nur anhand von Produkt­innovationen, sondern auch mit einem umfangreichen Rahmenprogramm nachdrücklich unterstrichen.

Funktionsgrafik zur Grauwassernutzung.

Grauwasserkreislauf.

Wasserkreislauf in einem Gebäude.

 

Die Bedürfnisse der heutigen Generation zu befriedigen, ohne die Bedürfnisse der folgenden Generationen zu beeinträchtigen oder gar zu ignorieren, steht heute mehr denn je im Mittelpunkt eines umfassenden, nachhaltigen Handelns. Über den spezifischen Anwendungsfall einer nachhaltigen Wasserversorgung  hinaus spielt in allen Bereichen – ökologisch, ökonomisch und sozial – eine sich immer mehr verankernde Nachahltigkeits-Philosophie in der Materialauswahl sowie im Produktionsprozess eine Rolle. Viele Unternehmen führt das weite Feld der Nachhaltigkeit zu einem verantwortungsvollen und zukunftsfähigen Miteinander.

Nachhaltig denken und verantwortungsvoll handeln

So lautet zunehmend die Maxime der führenden Sanitärhersteller nicht nur im Werbeprospekt. Dabei gelangen bereits allerhand Innovationen – über den produktspezifischen Tellerrand hinaus – zu  der Erkenntnis, dass Wasser auch zunehmend zu einer bedeutenden Energieressource wird. Von umweltverträglichen Materialien und ressourcenschonenden Produktionsprozessen über die häusliche Trinkwasserinstallation mit innovativer Wasserspar- und Hygienetechnik bis hin zu Systemen der Grau- und Regenwassernutzung sorgen Qualitätshersteller für mehr Nachhaltigkeit in einer umfassenden Gebäudetechnik mit vielerlei Synergiepotenzialen.
Dabei steht stets der Mensch im Mittelpunkt: Viele Lösungen sind so konzipiert, dass sie einer möglichst breiten Nutzergruppe mit ihren individuellen Bedürfnissen und Wünschen gerecht werden, vom Mehrgeschosswohnungsbau bis zum Einfamilienhaus, Hotels und Sportstätten, Industrie und Gewerbe. Technische Innovationen, die sich bereits in Großanlagen bewährten, können bereits in kleineren Objekten bis hin zum Einfamilienhaus eingesetzt werden. Die moderne Haustechnik stellt sich damit auch ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und sorgt so für mehr Lebensqualität über alle Generationen hinweg.
Die bereits zur ISH 2009 gestartete Kampagne „Blue Responsibility“ vertieft das Thema Nachhaltigkeit und widmet sich auch 2013 wieder nachhaltigen Sanitärlösungen, die den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser fördern. Veranstalter der Kampagne sind der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) Fachverband Armaturen und das IndustrieForum Sanitär (IFS), unterstützt von der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS). Weit über die Sanitärtechnik und Badgestaltung hinaus bietet die moderne Gebäudetechnik bereits heute schon eine nachhaltige Ressourceneffizienz mit doppeltem Nutzen. Weitaus nachhaltiger als die Regenwassernutzung ist die Grauwassernutzung.

Grauwasser – was ist das?

Weltweit gibt es zurzeit noch keine klare, einheitliche Definition von Grauwasser. Die Europäische Norm EN 12056-1 definiert Grauwasser als fäkalienfreies, gering verschmutztes Abwasser, wie es etwa aus Dusche, Badewanne, Handwaschbecken und Waschmaschine anfällt und zur Aufbereitung zu Betriebswasser dienen kann. Das Küchenabwasser hingegen wird wegen seiner hohen Belastung mit Fetten und Speiseabfällen ausgenommen, es sei denn, es wird eine entsprechende Vorfilterung sichergestellt.
Die Grauwassernutzung ist wie die Regenwassernutzung und die Verwendung von Brunnenwasser (wenn dieses nicht schon zu sehr belastet ist, wie bereits in vielen landwirtschaftlich intensiven Regionen) eine geeignete Technologie, um den Trinkwasserverbrauch in Gebäuden zu reduzieren und damit einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten und die Kosten für den Wasserverbrauch zu senken. Des Weiteren wird durch die Wiederverwendung von Grauwasser, aufgrund der Doppelnutzung des Wassers, weniger Abwasser produziert. Daraus ergeben sich weitere ökologische und ökonomische Potenziale. Denn es wird dabei im Gegensatz zur Regenwassernutzung auch das Kanalnetz nachhaltig entlastet.
Es kann festgehalten werden: Aufgrund seiner relativ geringen Verschmutzung mit wenig Aufwand aber großem Nutzen ist die Grauwasseraufbereitung nicht nur in größeren Gebäudekomplexen und Hotels ein sinnvolles Mittel zur Wasser- und Abwassereinsparung. Darüber hinaus stellt diese Nutzung auch eine äußerst effiziente Maßnahme zur Kostenreduktion dar.

Technische Möglichkeiten zur Grauwasseraufbereitung

Zur Aufbereitung des Grauwassers gibt es unterschiedliche technische Innovationen. Die Technologien variieren stark in ihrer Komplexität, Größe, Aufbereitungsleistung und Aufbereitungsqualität entsprechend dem jeweiligen Anforderungsprofil. So finden sich Direktverwender-Systeme, Rückhalte-Systeme, physikalische, chemische, biologische sowie bio-mechanische Systeme auf demMarkt.
Vergleichende Untersuchungen haben gezeigt, dass aufgrund seiner hervorragenden Reinigungsleistung der Membran-Bioreaktor (MBR) die zurzeit beste Technologie für das Grauwasser-Recycling darstellt. Grauwasseranlagen mit MBR-Technologie haben zudem den Vorteil, dass sie einen geringen Platzbedarf haben und auch bei Schwankungen der Zulaufeigenschaften die relevanten Qualitätsparameter sicherstellen, sodass die hygienischen Vorgaben der europäischen Richtlinie für Badegewässer stets eingehalten werden.
Das doppelte Potenzial von Grauwasser birgt die Rückgewinnung  von Wasser und Wärme gleichermaßen. Beides sind von altersher wie heute Basisressourcen und werden auch in Zukunft eine bedeutende Rolle in der Gebäudetechnik spielen.

Wärmerückgewinnung aus Grauwasser

Wärmerückgewinnung aus Abwasser wird dank der Wärmepumpentechnologie in öffentlichen Kanalnetzen bereits schon vielfältig betrieben und erschließt ein entsprechendes Potenzial zur Optimierung von dezentralen Nahwärmesystemen aus einem erneuerbaren Energieträger. Darüber hinaus bietet die Wärmerückgewinnung aus Grauwasser gebäudezentrale Lösungen mit einem doppelten Nutzen aus Energieeffizienz und Ressourcenschonung.
Obgleich die Grauwassernutzung aktuell sicherlich noch einen Nischenmarkt darstellt, ist es bereits absehbar, dass diese Technologie in ihrer Anwendung weiter wachsen wird. Dies kann sehr schnell gehen. Nicht zuletzt, da es in Brüssel vehemente Bemühungen gibt, auch das Grundnahrungsmittel Wasser dem Rachen der Marktwirtschaft und ihren Börsenzockern zu überlassen. Auch wenn aktuelle Bemühungen nochmal einen Rückschlag erhalten haben, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis unser planetarisches Ur-Gut Wasser auch in der EU zum Spekulationsobjekt degradiert wird. Die Halbierung des Wasserverbrauchs durch Grauwassernutzung steht schon für sich, die Potenziale der Wärmerückgewinnung sind dabei noch ein weiteres Argument.

Potenzialbetrachtung nach standardisierten Lastprofilen

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass nach jedem Warmwassergebrauch in einer oder mehreren Wohneinheiten stets ein erneuter Warmwasserbedarf in der Bereitstellung resultiert. Um sich dies zu vergegenwärtigen, genügt allein der Blick auf die Nutzung eines Badezimmers in einem Einfamilienhaus.
Ausgehend von einer durchschnittlichen Zapftemperatur an der Entnahmestelle einer Dusche von 40°C ist festzustellen, dass die Wärmemenge eines Duschvorganges mehr oder weniger unmittelbar in den Abwasserkanal gelangt, der an einer Grauwassernutzungsanlage angeschlossen ist. Das bedeutet, dass diese Wärmemenge unmittelbar nach dem Gebrauch wieder abgeführt wird.
Verschiedene Untersuchungen in der Praxis haben ergeben, dass die Grauwassertemperatur kaum unter 30°C absinkt. Dieses Wärmepotenzial kann direkt zur Vorerwärmung von Trinkwasser genutzt werden, das ja auch wieder in der Warmwasserbereitstellung verlangt wird. Dabei wird über den Wärmerückgewinnungsprozess mittels Wärmetauscher das Grauwasser auf eine biologisch unbedenkliche Temperatur herabgesetzt und steht als Betriebswasser – beispielsweise für die Toilettenspülung – zu Verfügung.

Grauwassernutzung: Ökologisch notwendig und ökonomisch sinnvoll

Mit dem Fachbuch „Grauwassernutzung – Ökologisch notwendig – ökonomisch sinnvoll“ legt iWater Wassertechnik eine umfassende Information zur Grauwassernutzung vor, die nicht nur in die Rahmenbedingungen einführt, sondern auch die Technik und Wissenschaft als auch die Potenziale der Wärmerückgewinnung aus Grauwasser vorstellt. Dabei befasst sich der Herausgeber Klaus W. König nicht nur mit Produkten der iwater Wassertechnik, sondern allen relevanten Marktanbietern, wie beispielsweise der Hansgrohe-Tochter Pontos, die besonders im Bereich der Wärmerückgewinnung aus Grauwasser marktfähige Produkte vorzuweisen hat. Allein aus diesem Grund und mit den zahlreichen Projektbeispielen ist diese Publikation besonders wertvoll nicht nur für Planer und Entscheider, sondern für alle Interessierten an einer zukunftsorientierten Gebäudetechnik.

Autor: Frank Hartmann

Bilder: ewuaqua


GRAUWASSERNUTZUNG
Das Fachbuch „Grauwassernutzung, ökologisch notwendig – ökonomisch sinnvoll“, herausgegeben von Klaus W. König, ist direkt über www.iwater.de oder über den Buchhandel (ISBN 978-3-00-039866-7) zu beziehen.



 


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