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Friesennerz im Bad

Spezielle Oberflächenbeschichtungen bei Sanitärkeramik erleichtern die Reinigung, manche verhindern bei WC & Co. die Vermehrung von Keimen

Die beiden Bilder zeigen den Unterschied zwischen einer herkömmlichen (links) und einer schmutzabweisenden (rechts) Oberflächenbehandlung. Bilder: Villeroy & Boch

Bei der Reinigung von Produkten mit der Keramikglasur „Keratect“ spiel es keine Rolle, welches Putzmittel verwendete wird, sagt der Hersteller. Die Oberfläche soll sogar einer Behandlung mit einem Hochdruckreiniger standhalten. Bild: Keramag

Die zeitlich unbegrenzt wirkende antibakterielle Keramikglasur von Duravit bietet Schutz vor Keimen. Bild: Duravit

Der Vergleich zeigt den Unter­schied zur antibakteriellen Beschichtung. Bild: Villeroy & Boch

Tabelle: Übersicht spezieller Beschichtungen und Glasuren.

 

Ob Waschbecken, WC, ­Dusche oder Badewanne – die keramischen Produkte gehören zur täglichen Körperpflege und sind dementsprechend gefordert. Dabei gilt Sanitärkeramik per se als eines der hygienischsten und reinigungsfreundlichsten Materialien. Dennoch betreiben einige Badhersteller einen hohen Aufwand, um Flächen leicht reinigen zu können und keimfrei zu halten. „Seit geraumer Zeit arbeitet ein eigenes Forschungs- und Entwicklungsteam daran, Innovationen ins Bad zu bringen, die man nicht immer auf den ersten Blick sieht, aber einen echten Nutzen für die Kunden bieten“, sagt Joseph Greilinger von Duravit. Und weiter: „Neben technischen Neuerungen entstehen dort auch Innovationen im Bereich der Keramik, Glasur und Beschichtung.“

Schmutz abperlen lassen
Badhersteller haben spezielle Oberflächenbeschichtungen entwickelt, die schmutzabweisend und damit besonders pflegeleicht sind. Solche Veredelungen stoßen Schmutz oder auch Kalk regelrecht ab.
Normalerweise bildet Wasser flache Tropfen auf den Flächen und diese bleiben haften. „Bei den speziellen Beschichtungen zieht sich die Flüssigkeit mit den Verschmutzungen zu dicken Tropfen zusammen und sie können so weitestgehend von alleine abfließen“, bestätigt Katrin May von Villeroy & Boch. Somit lassen sich die Keramikflächen ganz leicht reinigen, nur mit einem feuchten Tuch und Wasser. Das erleichtere das Putzen ungemein und verringere den Zeitaufwand deutlich.

Besonders glatt und langlebig
Solche Beschichtungen sollen auch dafür sorgen, dass die Keramik länger glänzt und unversehrt glatt bleibt. Die schmutzabweisende Spezialglasur von Keramag wird beispielsweise zusätzlich zur Standardglasur aufgetragen und bei 1250 °C dauerhaft mit der Keramik verschmolzen. Dadurch würde die Oberfläche nahezu porenfrei und extrem glatt, so der Hersteller. Da die Spezialglasur auch widerstandsfähiger als die Standardglasur werde, bliebe der Glanz auch bei häufigem Putzen über Jahrzehnte erhalten. Keramag untermauert dieses Versprechen und gibt eine Garantie von 30 Jahren auf diese so behandelten Badprodukte.

Werkstoffe mit antibakterieller Wirkung
Seit Jahren forschen Sanitärhersteller in ihren Laboren auch nach Lösungen, um ihre Produkte mit einer antibakteriellen Eigenschaft zu versehen. Dabei sollen Sanitär- und Fliesenoberflächen mit funktionellen Oberflächenbehandlungen und -beschichtungen so beeinflusst werden, dass sich ihre Eigenschaften gezielt verändern. Ziel ist es dabei, krankheitserregende Mikroorganismen abzutöten und damit eine nahezu keimfreie Oberfläche zu gewährleis­ten. Mithilfe positiv geladener Metallionen soll die Zellteilung von Keimen gestoppt und die Entstehung von Kolonien reduziert werden. Duravit hat eine zeitlich unbegrenzt wirkende antibakterielle Glasur entwickelt, die „im Vergleich zu herkömmlichen Glasuroberflächen Keime zu 99,9 % entfernt“.
Villeroy & Boch ist von der antibakteriellen Wirkung der Silber-Ionen überzeugt. Auch Ideal-Standard verwendet Silber-Ionen und bietet dazu spezielle Kinder-WC-Sitze für Sanitärräume in halböffentlichen Gebäuden wie Schulen und Kindergärten an. „Die Sitze aus körperfreundlichem Thermoplast sind besonders hygienisch und wirken durch die Abgabe von Silber-Ionen antibakteriell. Innerhalb von 15 Minuten nach der Benutzung sind sie nachweislich wieder keimfrei“, sagt eine Unternehmenssprecherin.

Autorin: Angela Kanders, freie Journalistin

 


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