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Flüssiggas-Sportboote in Kroatien - Mehr als 150 Euro täglich an Spritkosten einsparen

Denis Dritanovic hat gut Lachen. Es scheint fast, als wolle das Lächeln gar nicht mehr aus dem Gesicht des freundlichen Kroaten weichen, der in Pula auf der nordkroatischen Halbinsel Istrien in der Feriensaison ein Wassersportzentrum betreibt und Touristen auf dem sogenannten "Bananaboat" umherschippert oder sie an Paraglidern in den strahlend blauen Himmel über die ebenso blaue Adria befördert. Der Grund für die gute Laune, die er tagtäglich auch an seine Kunden weiter gibt, ist Flüssiggas. Seit er damit fährt, spart er jeden Tag mindestens 150 Euro, an sieben Tagen die Woche, von Mai bis Oktober.

 

Alles begann damit, dass sich Denis Dritanovic über die plötzlich gestiegenen Preise für Benzin in Kroatien ärgerte, die ihm fast die Grundlage seines Geschäfts entzogen hätten. Innerhalb von 18 Monaten war der Preis von Superbenzin um gut 40% gestiegen, von cirka 1,10 Euro pro Liter auf 1,50 Euro pro Liter.

Das war äußerst fatal, denn das Arbeitsgerät des Kroaten ist ein 6 m langes Sportboot des Herstellers Correct Craft mit einem 5,7-l-Motor und 330 PS. Diese Motorisierung ist auch nötig, um die entsprechende Zugleistung zu vollbringen. Doch der hubraumstarke Motor aus dem Hause Pleasure Craft Marine entwickelt unter Last einen enormen Durst. Wenn 3000 U/min anliegen, sind das im Schnitt 25 l pro Stunde, die verbraucht werden. Und da sich Denis Dritanovic über mangelnde Kundschaft nicht beklagen kann, ist er oft 6 Stunden und mehr auf dem Wasser. Das ergibt pro Tag einen Verbrauch von ca. 150 l Benzin zu einem Preis von ca. 225 Euro. 

Zuviel, wie der Tüftler meinte und wandte sich an den kroatischen Generalimporteur für Lovato-Gasanlagen mit Sitz in Fazana (nahe Pula/Istrien). Der verpasste dem Hubraum-Monster eine entsprechende Gasanlage. Der Umbau, der für den Achtzylinder 2000 Euro verschlang, war relativ einfach. Alle Systemkomponenten fanden im Motorraum gut Platz, und die werkseitige Entlüftung des Innenborders schafft im Fall einer Undichtigkeit auch das möglicherweise austretende Flüssiggas aus dem Motorraum. Solch eine Entlüftung ist bei Innenbordern konstruktionsbedingt Pflicht, denn auch Benzindämpfe können ein entzündliches Gemisch im abgeschotteten Motorraum bilden, sodass im Bereich des Motorraums keine weiteren Eingriffe erforderlich waren.

In 6 Stunden 150 Liter Flüssiggas verbraucht
Der 130-l-Flüssiggastank fand Platz in der Backskiste im Heck des Bootes. Hier wurden in die Abdeckung zwei Lüftungsgitter eingefügt, um den Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Eine geringfügige Veränderung des Zündzeitpunkts trug den veränderten Kraftstoffeigenschaften Rechnung.
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Die Flüssiggas-Redaktion hatte Gelegenheit, das Boot zu besichtigen und zu fahren. Auch wenn man auf den Anschluss der entsprechenden Messgeräte verzichtete, war der Eindruck im praktischen Einsatz sehr gut. Nach einer kurzen Warmlaufphase er­-folgte die Umschaltung auf Gas. Der Achtzylinder agierte sofort spürbar leiser und war noch eine Spur bissiger. Über das komplette Drehzahlband arbeitete er zuverlässig und auch bei abrupten Kurswechseln hielt das Aggregat beständig die Drehzahl, von Aussetzern war nichts zu spüren. Selbst mehrere Anlegemanöver, die im absolut unteren Drehzahlbereich gefahren wurden und aufgrund des Wellengangs und des Windes spontane Reaktionen des Motors erforderten, quittierte die Maschine mit souveräner Gelassenheit. An der Schraube war immer genügend Kraft vorhanden. Das verwunderte den Skipper umso mehr, da man doch bisher Booten mit Gasantrieb nachsagt, dass sie im unteren Drehzahlbereich über Aussetzer verfügen oder komplett den Dienst versagen. Davon war nichts zu spüren. Hier hatten die Lovato-Techniker aus Fazana ganze Arbeit geleistet.

Der Verbrauch liegt, auch wenn wir das nicht testen konnten, nach Angaben des Eigners sogar im Bereich des Benzinverbrauchs, die üb­-lichen Aufschläge für Gas sollen nicht zum Tragen kommen. Das heißt, das Boot verbraucht in 6 Stunden ebenfalls 150 Liter Flüssiggas. In Kroatien kostet der Alternativkraftstoff derzeit 3,35 Kuna, umgerechnet 46 Cent. Das macht gerade einmal 69 Euro pro Tag, also gut 150 Euro Ersparnis. Da hat sich nach 14 Tagen die Anlage bereits amortisiert. Auch wenn wir diese Zahlen nicht anhand von Messungen nachvollziehen konnten, das freundliche Lächeln von Boris Dritanovic ist eigentlich die beste Bestätigung für die Richtigkeit der Angaben. Und außerdem hat er sich gerade erst einen Mercedes 320 CLK angeschafft – natürlich auch mit einer Autogasanlage.

Eindrucksvoll beweist dieses Beispiel, dass der Einsatz von Flüssiggas auch im maritimen Bereich bemerkenswerte Vorteile bringt. Wenn jetzt noch die Infrastruktur, sprich die entsprechenden Tankstellen, folgen, könnte hier, ähnlich wie auf der Straße, eine Entwicklung einsetzen, die nicht nur den Geldbeutel sondern auch die Umwelt schont.

Fazit
Aufgrund der aktuellen Benzinpreissituation sind die Preise für Boote mit großvolumigen Benzinmotoren im Sturzflug, die neuen, sparsamen Marine-Diesel aber fast unerschwinglich teuer. Eine Umstellung auf Flüssiggas könnte in diesem Bereich auch die Mobilität auf dem Wasser nachhaltig sichern.

 


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