Werbung

Flüssiggas beim Heizen und Kochen - Mit leichter Brise gegen die Wirtschaftsflaute

Die BOOT 2009 stand in diesem Jahr ganz im Zeichen des wirtschaftlichen Abschwungs. Während die Branche noch vor 2 Jahren vom neunten Boomjahr in Folge träumte, ist nun eher gewisse Schadensbegrenzung angesagt. Einige Hersteller sehen aber bereits Licht am Ende des Tunnels und üben sich in Optimismus. Bestimmte Edel-Marken wie Beneteau verkraften das derzeitige Nachfragetief nach eigenen Angaben sogar sehr gut. Und auch Flüssiggas behauptet sich weiterhin gut in den Nischen.

 

Bestes Beispiel hierfür sind die Produkte des Marktbrei­ter Spezial-Herstellers GOK. Nach wie vor finden sich die Schläuche und Regler an den meisten Herden auf Yachten und Booten montiert. Kein Wunder, denn die Firma ist auch was die DIN-Normen angeht auf der absoluten Höhe der Zeit. Schließlich wurden die Anforderungen an Flüssiggasanlagen auf Booten erst vor Kurzem überarbeitet. Das Ergebnis dieser Revision ist eine neue Ausgabe der DIN EN ISO 10239, die im Juni 2008 veröffentlicht wurde.
Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Korrosionsschutz bzw. die Auswahl der Materialien für die einzelnen Komponenten wie Rohrleitungen, Ventile, Verschraubungen und Verbindungsteile. Speziell für Druckregler oder automatische Umschaltventile sind alle Anforderungen erfüllt, wenn diese entsprechend der DIN EN 12864 Annex M oder DIN EN 13786 Annex J hergestellt sind.
GOK, der Regler und Armaturen Hersteller aus Marktbreit, hat hier mit seiner Marine Line durchschlagenden Erfolg. Selbst die großen Boots-Marken wie Jeaneau, Beneteau und Bavaria setzen die Produkte schon seit langer Zeit selbstverständlicherweise ein. „Und daran wird sich auch so schnell nichts ändern“, weiß Axel Silgmann, Beauteau-Händler vom Chiemsee. Neu auf den Schiffen der Oceanis-Reihe ist, dass die fürs Heizen verantwortlichen Flüssiggas-Flaschen direkt unter dem Einstieg im Heck untergebracht sind, und zwar wesentlich tiefer als bisher üblich. Die neuen Vertiefungen geben dem Boots-Hersteller mehr Spielraum bei neuen Vorschriften, die in Übersee-Staaten gelten. Durch die tieferen Einlassungen im Heck können dort auch größere bzw. zylindrische Flüssiggas-Flaschen untergebracht werden.
Beneteau verkauft nach ei­-genen Angaben „für die gegenwärtige wirtschaftliche Situation recht viel“, das Luxusgut des französischen Edelyacht-Produzenten wird am Markt „nicht infrage gestellt“, unterstreicht Silgmann. Andere Hersteller trifft das anders. So musste die größte deutsche Edelyacht-Marke Bavaria im März 2008 an den US-Finanz­investor Bain Capital verkauft werden.
###newpage###
Neue Produkte von SMEV

Neben den bewährten Produkten einiger Hersteller glänzte der Reisemobil-Spezialist SMEV mit der Adaption gleich mehrerer Kochgeräte auf Flüssiggasbasis für den maritimen Bereich. Egal, ob es sich um die Backöfen, die Kochfelder oder die Spezial-Backöfen mit Grill und 2-flammiger Kochmulde handelt. Die langjährigen bewährten Produkte für Camper finden sich nun auch in den Zubehör-Katalogen von Skippern und Hobbybootfahrern wieder. Dagegen ist der Bereich des Kühlens mit Flüssiggas an Bord noch stark unterentwickelt. Nur 2 bis 3% aller Kühlschränke auf Booten, so schätzt Dometic Sales Director Thomas Feld, werden bisher überhaupt mit Flüssiggas betrieben.

Zudem finden sich in weiteren Nischen Flüssigas-Produkte. Zum Beispiel im allgemeinen Bootsverleih: Die Woterfitz oHG mit Sitz in Woterfitz an der mecklenburgischen Seenplatte hat vor fünf Jahren 18 Boote auf den Betrieb mit Flüssiggas umgerüstet. Seitdem sind Heizen, Kochen und Fahren mit nur einem Kraftstoff keine Utopie mehr. Zwar muss dabei das höher versteuerte Flüssiggas fürs Fahren auch fürs Heizen und Kochen genutzt werden. Das ist aber immer noch billiger als jegliche andere fossile Kraftstofflösung.

Woterfitz-Geschäftsführer Bernd Scheiter ist „hochzufrieden“ mit dem Antrieb. Und Urlauber sind immer wieder aufs Neue erfreut, wenn Sie erfahren, dass sie weder Flaschen noch Sonstiges schleppen müssen, um für 3 Wochen alle Seen Mecklenburgs er-schippern zu können. Zudem sei der Kraftstoff für die 28-PS-Außenbordmotoren gleich komplett in der Miete für das Boot mit enthalten. Scheiter: „Eine Füllung reicht für 650km. Das sollte selbst für die erkundungsfreudigste Familie reichen.“
Die Boote laufen so gut, dass sich am anderen Ende der mecklenburgischen Seenplatte, im Süden also, ein weiterer Bootsverleih in Zehdenick mit sechs Booten angesiedelt hat. Die Boote, die dort fahren, hat Scheiter übrigens in seiner eigenen Bootsbaufirma umgerüstet. Unterstützung hat hier, wie bereits acht Jahre zuvor, die Propan Gesellschaft aus Hamburg geleistet.                                                                                          

Auf der Welle: Racer und Mehrrumpfboote
Trotz Krise lassen sich Trends im Bootsmarkt ausmachen. Racer und Mehrrumpfboote sind in diesem Jahr besonders beliebt. Racer sind Boote für Regatta-Liebhaber, die schnell unterwegs sein wollen und weniger Wert auf Komfort unter Deck legen.

Basierend auf den Rumpflinien etablierter Produkte fokussiert die Firma Sailart aus Erftstadt bei Köln mit der 5,10m langen Weltpremiere „17‘ Sport“ das sportliche Einhandsegeln. Das Mylar Cat Rigg mit Full Size Top Großsegel in Verbindung mit einem Gennaker an einem herausziehbaren 50 cm langen Bugspriet macht es möglich. Dank der in dieser Klasse noch seltenen Sandwichbauweise mit Divinicell Schaum reduziert sich das Gewicht auf gerade einmal 460 kg. Mit Trailer kommen etwa 700 kg auf die Waage, so dass das Boot leicht über Land von Revier zu Revier zu trailern ist.
Mehrrümpfer ist der Oberbegriff für Boote mit zwei oder drei Rümpfen: Katamarane und Trimarane. Beliebt sind sie vor allem in Frankreich, finden aber auch hierzulande wegen des großen Raumangebotes und höherer Segelgeschwindigkeiten immer mehr Freunde. Die 7,40 m lange Weltpremiere Dash 750 ersetzt die Corsair 24 MK II. Sie ist kompakt und trailerbar wie alle Trimarane von Corsair. Im Vergleich zur Vorgängerin gibt es unter Deck mehr Platz, weil die geänderte und nicht mehr so runde Deckform das Volumen vergrößert und das Betreten des Daches erleichtert. Die beiden seitlichen Schwimmer erhielten mehr Auftrieb. Die Schwerter und das Ruder, beide aus Aluminium, sind jetzt einziehbar und auch das  Bugspriet kann eingefahren werden (Halle 17, Stand A 56).
Ein ganz anderes Kaliber sind die preiswerten Kleinkreuzer. Sie sind vor allem für Binnenreviere und von Einsteigern gefragt. Sie bieten unter Deck Platz für Wochenend-Übernachtungen und Platz für zwei bis 6 Personen, über Deck ein Cockpit für die kleine Crew. Der 7,90 m lange Daysailer 26’ Open von Saffier aus den Niederlanden  lässt sich bestens von einer Person bedienen. Alle Fallen und Schoten werden unter Deck zum Steuerstand geführt. Eine Selbstwendefock sorgt für weiteren Segelkomfort (Halle 16, Stand D 58).

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: